9 Milliarden US-Dollar: Intel verkauft seine NAND-Sparte an SK Hynix

Sven Bauduin (+1)
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9 Milliarden US-Dollar: Intel verkauft seine NAND-Sparte an SK Hynix

Intel wird sein Geschäft mit NAND und SSDs für 9 Milliarden US-Dollar an den südkoreanischen Branchenkollegen SK Hynix verkaufen, bestätigte nach einem Bericht des Wall Street Journal am gestrigen Abend vor wenigen Stunden der Hersteller.

Intel wird dabei seine gesamte NAND-Sparte inklusive Fabrik in Dalian, China, an SK Hynix veräußern. Die zusammen mit Micron entwickelte Technologie 3D XPoint und der darauf basierende Optane-Speicher sowie -SSDs bleibt jedoch bei Intel, heißt es in der Pressemitteilung.

Die Abwicklung bei Intel wird sich fast fünf Jahre hinziehen. In der ersten Runde für sieben Milliarden US-Dollar gehen jedoch bereits alle relevanten Zweige an SK Hynix, inklusive der Fabrik in China sowie zugehöriger IP. Bis 2025 wird Intel in dieser Fabrik aber weiter Wafer für eigene SSDs fertigen dürfen, erst im März 2025 sollen auch die letzten Mitarbeiter dort zu SK Hynix wechseln und das Geschäft abgeschlossen sein.

Intel war nie zufrieden mit NAND

Intel selbst bekundete auch vor dem Hintergrund der NAND-Speicherkrise im Jahr 2018, den Geschäftsbereich umzugestalten. Problematisch in dem Geschäft ist stets nicht nur der sogenannte „Schweinezyklus“, sondern hohe Investitionskosten, die nur durch große Stückzahlen wieder hereingeholt werden können – letzteres bot Intel einfach nicht. Intel-CEO Robert Swan sprach bereits vor einiger Zeit von einer „Partnerschaft“, die Intel im NAND-Geschäft eingehen könnte. Intels CFO Davis äußerte sich im März 2020 ebenfalls nicht zufrieden mit der Business Unit.

Wir waren nicht in der Lage, die Gewinne daraus zu erzielen, um die Art von Rendite zu erzielen, die wir uns wünschen.

George S. Davis, Intel-CFO und Vize-Präsident

Auch die langjährige Partnerschaft zwischen Intel und Micron bei Entwicklung und Fertigung von nicht flüchtigem Speicher fand bereits im vergangenen Herbst, am 31. Oktober 2019 ein Ende.

Micron übernahm dabei gegen Zahlung von 1,3 bis 1,5 Milliarden US-Dollar Intels Anteile am gemeinsamen Joint Venture IM Flash Technologies (IMFT).