Halbleiterbranche: Doppelt so starkes Wachstum wie prognostiziert

Volker Rißka
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Halbleiterbranche: Doppelt so starkes Wachstum wie prognostiziert
Bild: TSMC

Die Top15 der Halbleiterbranche soll doppelt so stark wachsen wie prognostiziert, da sie in Zeiten des Coronavirus kaum betroffen ist. Eher das Gegenteil ist sogar der Fall, viele konnten von der Nachfrage in ihren Kernbereichen profitieren, was zu teilweise massiven Umsatzschüben führte.

Fünf Firmen mit mehr als 30 Prozent Umsatzwachstum

Firmen wie Nvidia, AMD, Qualcomm, MediaTek und TSMC führen die Liste an, denn deren Umsatz ist im Jahr 2020 gegenüber dem Vergleich mit dem Vorjahr nahezu explodiert. Die Prognosen für das Gesamtjahr 2020 gehen davon aus, dass der Umsatz dieser Firmen um 50, 41, 35, 35 respektive 31 Prozent gegenüber dem Vorjahr zulegen wird, sofern sich die Herstellerprognosen für das aktuelle finale Quartal 2020 bestätigen.

Zusammen mit den anderen zehn Unternehmen in dem Segment, von denen nur vier einen minimalen Umsatzrückgang zwischen einem und vier Prozent verbuchen mussten, soll das Wachstum der fünfzehn Unternehmen am Ende des Jahres im Durchschnitt bei 13 Prozent liegen. Die Prognose zu Beginn des Jahres lag bei sechs Prozent, doch das war vor dem Auftritt des Coronavirus.

Zugrunde liegt den nun sehr positiven Zahlen aber auch das eher schwache Jahr 2019 sowie 2018. Dort war der Umsatz der 15 stärksten IT-Unternehmen vor allem durch die massiv fallenden Speicherpreise in den Keller gerutscht, Micron und Samsung haben immer noch damit zu kämpfen, SK Hynix sah von den drei Branchenriesen das größte Wachstum in diesem Jahr. An der Spitze der Charts bleibt Intel mit einem minimalen Umsatzwachstum von prognostizierten vier Prozent, Samsung steht auf Platz 2 mit einem Halbleiterumsatz, den es dank des Speicherbooms im Jahre 2017 schon einmal hatte.

Prognose für das Umsatzwachstum der Top15 der Halbleiterbranche
Prognose für das Umsatzwachstum der Top15 der Halbleiterbranche (Bild: IC Insights)

Das Coronavirus und die Auswirkungen auf die IT-Industrie werden ebenfalls deutlich. Während PCs, Notebooks, Smartphones sowie die benötigte Server-Struktur im Hintergrund boomen und damit die Zulieferer und Ausrüster profitieren, kämpfen Firmen mit dem Fokus auf die Automobilindustrie mit den Problemen des (teilweisen) Lockdowns. Broadcom, Infineon, Texas Instruments und STMicroelectronics sind klassische Zulieferer dieser Branche, ihr Umsatz wird sich laut Prognose im Jahr 2020 kaum verändern, was unter den Umständen zum Teil bereits als Erfolg zu werten ist.

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