Crash Bandicoot 4: PC-Version nutzt Online-Zwang als Kopierschutz

Max Doll
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Crash Bandicoot 4: PC-Version nutzt Online-Zwang als Kopierschutz
Bild: Activision

Die PC-Version von Crash Bandicoot 4 stellt zwar nur moderate Anforderungen an die Hardware, braucht aber zwingend eine aktive Verbindung zu Activisions Servern. Da das Singleplayer-Jump'n'Run keinerlei Online-Inhalte besitzt, kann die Maßnahme nur als Kopierschutz gedacht sein.

Geht die Internetverbindung verloren, bricht das Spiel sofort ab. Das alleine reicht in der Regel aus um Ärger zu produzieren, erst Recht in einem Einzelspieler-Titel, bei dem die Jagd nach einem dann ungültigen Highscore von Bedeutung ist. Dazu kommt, dass in den vergangenen Tagen die Login-Server nicht störungsfrei funktioniert haben. Auch dies trug dazu bei, dass Crash Bandicoot 4 nicht gespielt werden konnte.

Ein wirkungsvolles System

Dass die Einbindung von Always-Online-DRM wirkungslos bleibt, lässt sich demnach nicht behaupten. Sie trägt ganz eindeutig zur Verärgerung der Kunden bei, die außerdem feststellen mussten, dass eine Internetverbindung auf Konsolen nicht benötigt wird. Benachteiligt werden zahlende PC-Spieler auch aus einem zweiten Grund: Der Kopierschutz wurde weniger als 24 Stunden nach Erscheinen des Jump'n'Runs geknackt. „Raubkopierer“ haben in diesem Fall nicht nur Zugriff, sondern Zugriff auf die bessere Version des Spiels, die sich unterbrechungsfrei spielen lässt.

Fragezeichen wirft dabei die erneute Implementierung dieses Systems auf. Schon die Blizzard Arcade Collection, eine Sammlung von alten DOS-Spielen der frühen 1990er Jahre, möchte permanent mit Servern kommunizieren. Hier zeichnet sich eine Strategie ab, zumal der Blizzard Launcher keinen generellen, voll funktionsfähigen Offline-Modus besitzt.

Probleme bleiben

Dies mag daran liegen, dass Blizzard bislang über das Battle.net nur Online-Spiele oder solche mit starker Online-Komponente angeboten hat, folgert Ars Technica, und nicht zwingend in böser Absicht begründet liegen. Dennoch ergeben sich daraus weitere potentielle Probleme für die Zukunft: Activision behält sich ausdrücklich vor, Online-Features ohne vorherige Warnung zu ändern oder einzustellen und lehnt eine Verfügbarkeitsgarantie ausdrücklich ab. Beschließt das Unternehmen also zu einem beliebigen Zeitpunkt die DRM-Server abzustellen, lässt sich das Spiel nicht mehr spielen. Dies ist für ein Einzelspieler-Produkt unsinnig und ergibt nur aus Unternehmenssicht Sinn: Kunden sind aus dieser Perspektive Lizenznehmer, die zeitlich limitierte Nutzungsrechte erwerben, die sich einseitig terminieren lassen.

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