FIFA 21 Ultimate Team: Vorschau-Pakete sollen Sanktionen vorbeugen

Max Doll
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FIFA 21 Ultimate Team: Vorschau-Pakete sollen Sanktionen vorbeugen
Bild: EA

EA testet eine neue Variante von Kartenpaketen, den Lootboxen in Ultimate Team. Bei „Preview Packs“ wird der Inhalt vor dem Kauf angezeigt. Anders als zuvor können Spieler nicht nur (die geringen) Gewinnchancen, sondern die im Paket enthaltenen Karten betrachten. Das dient als potentielle Abwehr legislativer Maßnahmen.

Für den Rest des laufenden „Festival-of-FUTball“-Events werden alle Kartenpakete zu den neuen Vorschau-Paketen, die ihren exakten Inhalt vor dem Kauf verraten. Statt sofortigen Erwerb wird bei den neuen Packs zunächst nur eine Vorschau angeboten, die in der Aufmachung der Öffnung eines Pakets entspricht. Erst wenn sich ein potentieller Käufer den Inhalt hat anzeigen lassen, ist der Erwerb der Spielkarten entweder für Spiel- oder für Premiumwährung möglich.

EA betonte in der Ankündigung zudem mehrfach, dass eine Vorschau nicht zum Kauf verpflichtet, die Entscheidung treffe ein Spieler erst nach der Anzeige. Fällt die Entscheidung gegen den Erwerb, verbleibt das Paket zunächst im Shop. In diesem Fall kann jedoch eine Zeit lang kein anderes Packet des gleichen Typs angeschaut oder erworben werden. Ausgehend von den Screenshots, die EA bei der Vorstellung des Features gezeigt hat, läuft der Timer nach 24 Stunden ab.

Auf die neue Eigenschaft der Kartenpakete weist EA mit einem Augen-Symbol hin. Damit wird zweierlei offenkundig: Erstens unterstreicht die Zusatzangabe, dass normale Pakete ohne die Vorschau-Funktion nach Ablauf des Events zurückkehren werden. Zweitens macht sie aber deutlich, dass Vorschau-Pakete zum Teil des Angebots im Ingame-Shop werden sollen.

Reaktion auf Druck

Einordnen lässt sich die Aktion als Testballon im Vorgriff auf die Einstufung von Ultimate Team als Glücksspiel durch weitere Staaten. Auch in den vergangenen Monaten ebbte die Kritik an diesem Spielmodus nicht ab, er steht – insbesondere nach problematischen Verteidigungsversuchen des Publishers – für hemmungslosen, gewinnmaximierenden Einsatz dieser Art Mikrotransaktion.

Größere Transparenz könnte ein geeignetes Mittel sein, um im Sinne einer freiwilligen Selbstverpflichtung legislative Maßnahmen zu verhindern, ohne größere Auswirkungen auf Verkäufe zu haben. Wer Gefallen an zufälligen Belohnungen hat, wird die Wartezeit kaum auf sich nehmen und auch bei schlechtem Inhalt kaufen – denn an der Mechanik und dem immer wieder skizzierten Grundproblem der Kisten ändert sich nichts. Warum EA mit aller Macht an dieser Art Zusatzkauf festhält, zeigen die Bilanzen: Der Spielmodus sorgte im abgelaufenen Geschäftsjahr für Umsätze in Höhe von knapp 1,6 Milliarden US-Dollar und war damit für fast ein Drittel aller Einnahmen des Unternehmens verantwortlich.

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