Slackware 15.0 RC1: Linux-Dinosaurier mit KDE Plasma 5.22 und Kernel 5.13

Sven Bauduin
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Slackware 15.0 RC1: Linux-Dinosaurier mit KDE Plasma 5.22 und Kernel 5.13
Bild: KDE e.V.

Slackware Linux, erstmals veröffentlicht am 17. Juli 1993, ist die älteste noch aktive Linux-Distribution und die erste, die eine große weltweite Verbreitung fand. Doch im Anschluss an das Release von Slackware 14.2 auf Basis von Linux 4.4 im Juni 2016 wurde es ruhig um den einstiegen Pionier und heutigen Linux-Dinosaurier.

Erster Release Candidate seit über 5 Jahren

Mit dem 3,2 GB großen Systemabbild Slackware 15.0 RC1 (ISO) sowie der lediglich rund 125 MB großen Minimalinstallation (ISO) steht erstmals seit mehr als 5 Jahren eine neue Version von Slackware in den Startlöchern und bedient sich dabei einer aktuellen Basis aus dem neuesten Betriebssystemkernel Linux 5.13.11 sowie der modularen Desktop-Umgebung KDE Plasma 5.22.4 inklusive KDE Gear 21.08.3.

KDE Plasma 5.22.x dient unter Slackware 15.0 als Desktop
KDE Plasma 5.22.x dient unter Slackware 15.0 als Desktop (Bild: KDE e.V.)

Mit einem massiven Rebuild, der neben dem Kernel, auch die freie GNU C-Bibliothek in der aktuellsten Version 2.34.0 sowie den in der Open-Source-Programmiersprache Rust geschriebenen Compiler umfasst, möchte sich das freie Betriebssystem jetzt noch einmal ganz neu erfinden.

Nach dem Release von Debian 11 („Bullseye“), seinerseits die zweitälteste heute noch aktive Linux-Distribution, soll auch die finale Version von Slackware 15.0 dem Vernehmen nach noch in diesem Jahr das Licht der Welt erblicken.

With Debian 11 freshly out of the bag, the next highly-anticipated release will undoubtedly be that of Slackware Linux 15.0, a major update of the world's oldest surviving Linux distribution.

Patrick Volkerding, Slackware

Die Veröffentlichung einer neuen Slackware-Version erfolgt immer erst dann, wenn sie fertig ist – das heißt, es gibt keine festgelegten Deadlines und keine Vorankündigung. Slackware setzt Linux Loader (LILO) als Bootmanager ein und hat einen dem Betriebssystem BSD ähnlichen init-Prozess (Prozess-ID 1).

Slackware ist dabei stets auf größtmögliche Unix-Ähnlichkeit ausgelegt und folgt nach dem Motto „Keep it simple, stupid“ dem KISS-Prinzip, das beispielsweise auch unter Arch Linux Anwendung findet.

Release kündigt sich erneut an

Nachdem es bereits Ende 2019 hieß „Slackware 15 is near!“, ein Release aber ausblieb, hat Slackware 15.0 als Release Candidate 1 jetzt aber in weiten Teilen den offiziellen Status „frozen“ erreicht und soll noch bis Ende des Jahres von den Entwicklern freigegeben werden.

Anyway, without further ado, here is Slackware 15.0 release candidate one. Consider most things frozen and the focus now to be any remaining blocker bugs. We'll more than likely take that next Plasma bug-fix release, but it's soon time to get off this treadmill.

Patrick Volkerding, Slackware

Anwender, die Slackware 15.0 gerne einmal ausprobieren möchten, können sich das Systemabbild des Release Candidate 1 mit einem geeigneten Tool wie Ventoy oder Rufus auf einen entsprechenden USB-Datenträger schreiben und testen.