EU Chips Act: TSMC auf der Suche nach Fab-Standort in Deutschland

Volker Rißka
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EU Chips Act: TSMC auf der Suche nach Fab-Standort in Deutschland
Bild: TSMC

Die EU will mehr Fabs in ihrer Region, 20 Prozent Anteil am Markt wird angestrebt. Erneut kommt dabei auch Branchenprimus TSMC mit einem Werk ins Gespräch, welches womöglich in Deutschland angesiedelt werden könnte. Auch die nächste potenzielle Intel-Fab soll nach Deutschland kommen.

„Frühe Gespräche mit der deutschen Regierung“ soll es laut Angaben von TSMC bereits geben. Natürlich ist zu diesem Zeitpunkt noch nichts entschieden. Die finale Entscheidung fällt aufgrund mehrere Gesichtspunkte wie der passenden Arbeitskräfte und der Nachfrage – letztere ist zweifelsohne gegeben. Und natürlich die Förderung des ganzen durch die öffentliche Hand respektive in diesem Fall zu einem großen Teil durch die EU.

Hier streben alle Foundrys nahezu die Hälfte der Ausgaben an, sei es durch direkte oder indirekte Maßnahmen wie Steuererleichterungen für mehrere Dekaden. Auch Intel wirbt so weiter um das beste Paket, nicht nur durch ständige Auftritte von CEO Pat Gelsinger, sondern auch Einladungen für hochrangige EU-Angestellte zu Fab-Besuchen.

TSMC hatte bereits im Frühsommer bestätigt, in Europa auf der Suche nach einem geeigneten Standort zu sein, nachdem im Frühjahr erstmals Gerüchte darüber aufgekommen waren. Der Marktführer diversifiziert seine Fab-Standorte zuletzt deutlich mehr. Nachdem man sich bisher stets auf Taiwan mit kleineren Auskopplungen in China begnügt hatte, folgen nun große Fabriken in den USA, Japan und zukünftig auch Europa.

Der EU Chips Act hat das erklärte Ziel, mindestens 20 Prozent Umsatzanteil am Weltmarkt mit Halbleitern zu haben. Laut EU-Angaben liegt der Umsatz am Weltmarkt aktuell bei rund zehn Prozent, unabhängige Analysen sahen zuletzt mehrfach eher einen Wert von sechs Prozent als realistisch an. Dazu soll zu den bereits verfassten Rahmenbedingungen im Frühjahr 2022 weitere folgen.

The production of cutting-edge and sustainable semiconductors in Europe including processors is at least 20% of world production in value (meaning manufacturing capacities below 5nm nodes aiming at 2nm and 10 times more energy efficient than today).