Small Cells: Vodafone baut 5G Standalone in Kölner Straßenlaternen

Nicolas La Rocco
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Small Cells: Vodafone baut 5G Standalone in Kölner Straßenlaternen
Bild: Vodafone

Unter dem Markennamen 5G+ treibt Vodafone seit rund zwei Wochen großflächig 5G Standalone in Deutschland voran. Für den Ausbau setzt der Netzbetreiber auch auf sogenannte Small Cells, wie sie jetzt erstmals in Köln versteckt in Laternen zum Einsatz kommen. Bis 2025 sollen 5G Standalone und Glasfaser in ganz Köln verfügbar sein.

Small Cells sind dem Namen entsprechend kleine Mobilfunkstandorte, die häufig in und an bestehender Infrastruktur versteckt werden, um das Stadtbild nicht mit unzähligen Antennen zu verschandeln. Das Konzept ist keinesfalls neu und Vodafone ist auch nicht der erste Anbieter solcher Lösungen in Deutschland. Die Telekom verbaut Small Cells zum Beispiel in Berliner Litfaßsäulen und Telefónica hängt kompakte 5G-Antennen an Straßenlaternen auf. Einen zu Telefónica vergleichbaren Weg geht jetzt Vodafone.

Erste Small Cells für 5G Standalone

Der Netzbetreiber kann sich auf die Fahnen schreiben, die ersten Small Cells mit 5G Standalone in Deutschland anzubieten. Am Kölner Heumarkt und an der Domplatte stehen zwei Straßenlaternen, die in rund sechs Metern Höhe kompakte 5G-Antennen aufnehmen, die im Band n78 bei 3,5 GHz funken und eine Reichweite von bis zu 400 Metern aufweisen. Vodafone nennt Geschwindigkeiten von bis zu 1 Gbit/s für die Small Cells. Damit würden die kleinen Standorte den großen Ablegern zumindest in der Spitzengeschwindigkeit in nichts nachstehen.

Ergänzung bestehender Funkzellen

Vodafone erklärt die Small Cells nicht zum Ersatz für große Standorte auf Dächern oder Masten, sondern zur Ergänzung innerhalb einer bestehenden Funkzelle, um zusätzliche Kapazitäten zu schaffen oder die Reichweite zu erhöhen. Zum Einsatz sollen die Small Cells vor allem dort kommen, wo sich besonders viele Menschen auf engstem Raum aufhalten. Davon profitieren sollen künftig vernetzte Mobilitätsangebote, mobile Augmented-Reality-Anwendungen oder soziale Netzwerke von Morgen.

5G+ und Glasfaser für ganz Köln geplant

Über Glasfaserleitungen erfolgt die Anbindung der Straßenlaternen an das Festnetz, während den Strom RheinEnergie liefert. Das Projekt ist Teil des „Gigabit Masterplan Cologne 2025“, der vorsieht, bis 2025 ein flächendeckendes Gigabit-Netz mit Glasfaser im Boden und 5G (Standalone) in der Luft aufzubauen. Die Stadt Köln will den Netzausbau in der Domstadt erleichtern, indem Antennen-Standorte sowie Glasfaser und Strom gebündelt an die Netzbetreiber oder jeweiligen Funkturm-Gesellschaften vermietet werden. Vodafone respektive die Infrastruktur-Tochter Vantage Towers hat dieses Angebot angenommen und will die Antennen-Standorte in Kombination mit Glasfaser- und Stromanbindungen der Stadt und der RheinEnergie entsprechend nutzen.

In Köln verfügt Vodafone laut eigener Statistik derzeit über 374 Mobilfunk-Standorte, von denen 45 mit 5G-Technologie ausgerüstet sind. Zehn davon seien bereits für 5G Standalone ausgelegt. Bis 2023 plane Vodafone in Köln 75 5G-Netzerweiterungen. Außerdem seien 62 LTE-Ausbaumaßnahmen vorgesehen.

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