Vivo X Fold: Faltbares Smartphone setzt auf kleinen Biegeradius

Nicolas La Rocco
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Vivo X Fold: Faltbares Smartphone setzt auf kleinen Biegeradius
Bild: Vivo

Vivo hat vorerst ausschließlich für den chinesischen Markt das erste faltbare Smartphone des Herstellers vorgestellt. Das Vivo X Fold kombiniert einen 8 Zoll großen, faltbaren Bildschirm auf der Innenseite mit einem 6,53 Zoll großen Display außen. In beide OLED-Panels integriert Vivo schnelle Ultraschall-Fingerabdrucksensoren.

In China soll das X Fold zum Preis von umgerechnet 1.300 Euro mit 256 GB Speicher an den Start gehen. Eine Variante mit 512 GB Speicher gibt es für einen Aufpreis von rund 150 Euro. Beim Flash-Speicher setzt Vivo auf schnellen UFS 3.1. Rechenleistung stellt ein Qualcomm Snapdragon 8 Gen 1, der mit dem integrierten Modem auch für alle Mobilfunkverbindungen von 2G bis 5G zuständig ist. Das System-on-a-Chip wird an 12 GB LPDDR5 gekoppelt und von einem 4.600 mAh großen Akku versorgt, der 21 Stunden Telefonieren, 12 Stunden Videokonferenzen oder 8 Stunden Spielen ermöglichen soll. Nachgetankt wird mittels „FlashCharge“, das mit 66 Watt arbeitet und den Akku in 17 Minuten wieder auf 50 Prozent und innerhalb von 37 Minuten vollständig laden können soll. Alternativ steht kabelloses Laden mit 50 Watt zur Auswahl das 10 Prozent in 5 Minuten oder 100 Prozent in 53 Minuten liefern soll.

Kleiner Biegeradius soll Wölbung vermeiden

Schnelle Prozessoren und Ladestandards sind bei mittlerweile praktisch allen Smartphone-Herstellern zugegen, faltbare OLED-Bildschirme respektive Smartphones hingegen noch nicht. Vivo schmückt sich damit, einen „branchenführenden Biegeradius“ des inneren OLED-Panels erreicht zu haben, der bei nur noch 2,3 mm liegen und dadurch die im Bereich der Falz übliche Wölbung vermeiden soll. Auf 8,03 Zoll bietet das innere Panel 1.916 × 2.160 Pixel, während das äußere auf 1.080 × 2.520 Pixel bei 6,53 Zoll kommt. Beide Bildschirme arbeiten mit bis zu 120 Hz und sind erstmals in der Branche jeweils mit einem Ultraschall-Fingerabdrucksensor ausgestattet, wie ihn Samsung zum Beispiel in der Galaxy-S22-Serie nutzt. Diese üblicherweise von Qualcomm stammenden Sensoren sind für ihre Schnelligkeit und Nutzung auch mit feuchten Fingern bekannt. Vivo setzt wie Samsung auf UTG (Ultra Thin Glas) von Schott, um das innere Panel zu schützen.

Das Scharnier werde aus 174 Komponenten gefertigt und sei vom TÜV Rheinland hinsichtlich der Widerstandsfähigkeit überprüft worden und habe mehr als 300.000 Mal das Auf- und Zuklappen überstanden. Eigene Untersuchungen des Herstellers hätten ergeben, dass ein faltbares Smartphones etwa 80 Mal pro Tag aufgeklappt werde, sodass das X Fold bis zu 10 Jahren lang zuverlässig verwendet werden könne.

Quad-Kamera mit vier Brennweiten

In der rechten Bildschirmhälfte sowie im äußeren Bildschirm finden sich Aussparungen für jeweils eine 16-Megapixel-Kamera. Die Rückseite des Smartphones ziert ein großes Kameramodul, in dem vier Kameras mit Brennweiten von 14 mm (48 MP), 23 mm (50 MP), 47 mm (12 MP) und 125 mm (8 MP) zum Einsatz kommen. Beim großen Tele setzt Vivo auf einen sogenannten Periskop-Zoom, um die nicht vorhandene Bautiefe über Prismen zu kompensieren. Geschlossen misst das X Fold 162 × 74,5 × 14,6 mm, geöffnet sind es 162 × 144,9 × 6,3 mm. Das Smartphone wiegt 311 g und damit noch einmal deutlich mehr als zum Beispiel das Galaxy Z Fold 3 von Samsung, das auf 271 g kommt.

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