iPhone 14 Pro: Apple erwartet Lieferengpass nach Foxconn-Lockdown

Nicolas La Rocco
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iPhone 14 Pro: Apple erwartet Lieferengpass nach Foxconn-Lockdown

Versucht man derzeit, ein iPhone 14 Pro (Max) bei Apple zu bestellen, gibt der Hersteller eine Lieferung erst Anfang bis Mitte Dezember an. Hintergrund war zum Start des Smartphones zwar noch dessen Beliebtheit, mittlerweile hat Apple jedoch mit einem COVID-19-Lockdown in einem Foxconn-Werk bei Zhengzhou, China zu kämpfen.

Die Zero-COVID-Strategie Chinas macht Apple derzeit bei der Fertigung des iPhone 14 Pro und iPhone 14 Pro Max (Test) zu schaffen. In einer Mitteilung zur Verfügbarkeit gewisser Produkte gibt Apple bekannt, dass COVID-19 bedingte Restriktionen derzeit die Fertigung der Smartphones in Zhengzhou, China einschränken. In der Mitteilung heißt es, die Fabrik werde derzeit mit signifikant reduzierter Kapazität betrieben.

Lockdown soll eine Woche gelten

Laut Apple priorisiere das Unternehmen die Gesundheit und Sicherheit der Arbeiter der eigenen Lieferkette. Etwas anderes bleibt dem Unternehmen angesichts der äußerst strikten Strategie Chinas allerdings auch gar nicht übrig. Wie Reuters Mitte der letzten Woche berichtete, soll der jüngste Lockdown seit dem 2. November für sieben Tage angesetzt sein. Ein ganzer Industriepark sei von den Maßnahmen betroffen. Kurz vor dem Lockdown hatte es noch für gesamt Zhengzhou mit seinen knapp 13 Millionen Einwohnern eine Ausgangssperre gegeben.

Boni sollen Mitarbeiter von „Flucht“ abhalten

Der Campus von Foxconn innerhalb des Industrieparks wird als „Bubble“ betrieben, um den Virus einzudämmen. Mitarbeiter arbeiten, leben und schlafen auf dem Gelände und werden somit von der Außenwelt abgeschottet, um im Falle einer Infektion die Ausbreitung einzuschränken. Die strikten Vorsichtsmaßnahmen hatten Arbeiter zuletzt dazu veranlasst, regelrecht von dem Gelände zu fliehen, weil nicht genügend Lebensmittel für die Bubble zur Verfügung gestellt worden seien. Videos aus sozialen Medien Chinas zeigten Arbeiter, die über Zäune kletterten und zu Fuß über Autobahnen liefen.

Foxconn versucht, mit einem Bonussystem Mitarbeiter in der Bubble zu halten. Laut Reuters soll es tägliche Boni von bis zu 400 Yuan (55 Euro) für den Verbleib in der Bubble geben, nachdem zuvor maximal 100 Yuan geboten wurden. Boni gibt es auch für Arbeiter, die mehr als 25 Tage am Stück arbeiten. In einer Mitteilung vom 1. November an die Mitarbeiter heißt es, dass der maximale monatliche Bonus von 1.500 Yuan auf 5.000 Yuan angehoben werde. Für „vollen Einsatz“ im November mit Verzicht auf jegliche Abwesenheit seien Boni von über 15.000 Yuan möglich. Ein typischer Mitarbeiter von Foxconn verdiene laut Reuters zwischen 3.000 Yuan und 4.000 Yuan pro Monat.

Apple erwartet längere Lieferzeiten

Wie Apple erklärt, arbeite das Unternehmen eng mit seinen Lieferanten zusammen, um wieder ein normales Produktionsniveau zu erreichen und gleichzeitig die Gesundheit und Sicherheit der Arbeiter zu gewährleisten. Apple geht aber davon aus, geringere Stückzahlen des iPhone 14 Pro (Max) ausliefern zu können, als ursprünglich erwartet worden war, weshalb sich Kunden auf längere Wartezeiten einstellen müssten.