Steam Deck vs neue Spiele: CPU begrenzt vereinzelt, die Leistung reicht aber noch

Max Doll
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Steam Deck vs neue Spiele: CPU begrenzt vereinzelt, die Leistung reicht aber noch
Bild: Valve

Das Steam Deck kommt in einzelnen Spielen der letzten Monate an seine Grenzen. Als limitierender Faktor erweist sich der Prozessor mit Zen-2-Kernen, selbst wenn er volle 15 Watt TDP bekommt. Noch reicht die Leistung aber im Allgemeinen.

In den vergangenen Monaten haben Spiele immer öfter auf Versionen für PlayStation 4 und Xbox One (S) verzichtet. Als Ursache kann dafür die stark gealterte Hardware der beiden Konsolen ausgemacht werden, die den Anforderungen neuer Spiele kaum noch gewachsen ist. Current-Gen-Titel wie Forspoken lassen Systemanforderungen gleichzeitig sprunghaft steigen. Square Enix' kommender Open-World-Titel verlangt selbst für 720p, minimale Detaileinstellungen und 30 Bilder pro Sekunde schon einen Core i7-7700 oder Ryzen 5 1600 mit AMD Radeon RX 5500 XT oder Nvidia GeForce GTX 1060.

Digital Foundry hat deshalb analysiert, wie das Steam Deck mit aktuellen Titeln zurechtkommt um abzuschätzen, ob auch hier die Hardware bereits an Grenzen stößt. A Plague Tale: Requiem (Test) lief überwiegend zufriedenstellend.

CPU als limitierender Faktor

Das Spiel musste dazu in 720p gerendert werden, wobei die Auflösung aus dem Bereich 360p hochskaliert wurde. Grafikdetails entsprachen ungefähr denjenigen der Xbox Series S, wenngleich Abstriche bei der Bildqualität zu verzeichnen waren, schreibt die Seite. „Meistens“ hätten aber 30 Bilder pro Sekunde erreicht werden können, problematisch seien Städte – aufgrund der dann massiv steigenden Anforderungen an den Prozessor.

Valve Steam Deck
SoC AMD Ryzen („Van Gogh“)
SoC-CPU Zen 2 mit 4C/8T und 2,4 bis 3,5 GHz bei 4 bis 15 Watt TDP
SoC-GPU RDNA 2 mit 8 Compute Units und 1,0 bis 1,6 GHz
Architektur Zen 2 + RDNA 2
Arbeitsspeicher 16 GB LPDDR5 mit 5.500 MT/s
Festspeicher 64 GB (eMMC)
PCIe Gen2 x1
256 GB (NVMe)
PCIe Gen3 x4
512 GB (NVMe)
PCIe Gen3 x4
Display 7" IPS mit 1.280 × 800 Pixeln 7" IPS mit 1.280 × 800 Pixeln
mit entspiegeltem & geätztem Glas

Noch größere Probleme verursacht die CPU in Gotham Knights (Test), zumindest in der Open World und bleibe dort deutlich unter 30 Bildern pro Sekunde. Need for Speed Unbound erreicht diese Marke zwar, ruckelt aber vereinzelt. Auch hier wird der Prozessor als Schuldiger ausgemacht, das Spiel insgesamt aber als gut spielbar eingeschätzt.

Auch in Callisto Protocol stößt das Steam Deck an Grenzen, in einigen Gebieten liege die Bildrate im „niedrigen bis mittleren 20er-Bereich“, wobei die Probleme die gleichen wie auf Last-Gen-Konsolen seien. Ausschlaggebend ist erneut der Prozessor. Der Horror-Thriller läuft allerdings auf allen Plattformen noch nicht ganz rund und ist stark problembehaftet in den Verkauf gestartet.

The Witcher 3 in der Next-Gen-Version (Test) und Uncharted 4 (Test) als Beispiel für Portierungen von Sony-Exklusivspielen liefen hingegen einwandfrei. Grafisch bewegten sich beide Titel etwa auf dem Niveau von Last-Gen-Konsolen.

Noch reicht die Leistung

Insgesamt zeichnet sich ab, dass das Steam Deck zum Jetzt-Zeitpunkt noch ausreichende schnell ist, so das Fazit der Analyse, zumindest wenn man sich mit den Grafikoptionen auseinandersetze. Mit Current-Gen-Titeln würde die Wiedergabe aber „zäher“, je „ambitionierter sie wird“.

Im Grunde werden damit Valves Update-Pläne bestätigt. Gearbeitet wird an der Software und dem Kompatibilitätslayer Proton, die Hardware soll allenfalls in Bereichen der Akkulaufzeit und des Displays verändert werden. Ein Upgrade von Prozessor und Grafikeinheit sieht Valve erst als sinnvoll an, wenn es bei gleichem Verbrauch einen deutlichen Leistungssprung gibt; Lautstärke und Laufzeit spielen schließlich ebenfalls eine Rolle. Auch bei der Spieleauswahl werden an ein Handheld andere Anforderungen gestellt als die Wiedergabe aller aktuellsten Triple-A-Titel in bestmöglicher Qualität.