ROG Strix X670E-I Gaming: Asus verstaut halben X670-Chipsatz auf M.2-Steckkarte

Fabian Vecellio del Monego
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ROG Strix X670E-I Gaming: Asus verstaut halben X670-Chipsatz auf M.2-Steckkarte
Bild: Uniko's Hardware

Auf Mini-ITX-Mainboards ist Platz knapp bemessen. Derart kleine AM5-Platinen mit X670(E)-Chipsatz gibt es daher nicht – mit einer Ausnahme, die das Asus ROG Strix X670E-I Gaming WIFI darstellt. Um alle nötigen Komponenten auf dem Mini-ITX-Board unterzukriegen, wendet der Hersteller einige Kniffe an, wie nun Bilder zeigen.

Ein Promontory 21 zwischen zwei M.2-Steckplätzen

Wer im Preisvergleich nach besonders kleinen Mainboards für AMDs Ryzen-7000-Prozessoren sucht, der findet nur vier verschiedene Mini-ITX-Modelle mit AM5-Sockel. Wer darüber hinaus auf den großen X670-Chipsatz oder gar die „Extreme“-Version X670E angewiesen ist, dem bleibt wiederum einzig und allein der Griff zum Asus ROG Strix X670E-I Gaming WIFI, das derzeit ab 475 Euro* im Preisvergleich gelistet ist. Der hohe Preis rührt auch daher, dass Asus recht tief in die Trickkiste greifen muss, um die nötige Hardware inklusive der beiden beim X670E-Chipsatz nötigen Promontory-21-Chips auf einem Mini-ITX-Board zu platzieren.

Asus ROG Strix X670E-I Gaming (Bild: Asus)

Bereits beim ersten Blick auf das Mainboard fällt der vergleichsweise hohe Aufbau zwischen dem AM5-Sockel und dem PCIe-x16-Slot ins Auge. Asus stapelt hier unter anderem zwei M.2-Steckplätze für entsprechende SSDs – einmal PCIe 5.0 sowie einmal PCIe 4.0 – und insgesamt drei Heatsinks übereinander, wobei der unterste Kühlblock für den ersten Promontory-21-Chip des X670E-Chipsatzes zuständig ist. Der zweite Promontory 21 befindet sich wiederum in vertikaler Position auf einem separaten PCB, das gleichzeitig als Verbindung zwischen dem Mainboard und dem oberen M.2-Steckplatz dient. Zuständig ist in diesem Fall der mittlere Kühlkörper, der auch entsprechend mit „M.2 Gen 5 and Chipset Heatsink“ beschriftet ist.

Angebunden ist die kleine Platine, die nun dank Uniko's Hardware erstmals im Detail auf Bildern zu sehen ist, mit Promontory 21 und M.2-Gen-4-Steckplatz wiederum ebenfalls über einen M.2-Steckplatz, der allerdings zu handelsüblichen M.2-SSDs inkompatibel ist. Der dritte und oberste Heatsink kühlt wiederum die hier eingesteckte M.2-SSD. Details zum Aufbau des Asus ROG Strix X670E-I Gaming WIFI liefert auch das Handbuch (PDF).

Mit einem Promontory 21 nur ein B650E-Board?

Offen ist nun die Frage, ob sich das Mainboard auch ohne eingesteckten zweiten Promontory-21-Chip betreiben lässt – und welche Auswirkungen das hätte. Theoretisch ließe sich der X670E-Chipsatz somit zum B650E stutzen, wodurch offensichtlich ein Steckplatz für M.2-SSDs physisch entfallen würde, aber auch potentiell einige USB-Anschlüsse nicht mehr unterstützt werden könnten.

X670E X670 B650E B650
GPU 1 × PCIe 5.0 x16
oder 2 × PCIe 5.0 x8
1 × PCIe 4.0 x16
oder 2 × PCIe 4.0 x8
1 × PCIe 5.0 x16
oder 2 × PCIe 5.0 x8
1 × PCIe 4.0 x16
oder 2 × PCIe 4.0 x8
NVMe 1 × PCIe 5.0 x4 1 × PCIe 5.0 x4 1 × PCIe 5.0 x4 1 × PCIe 4.0 x4 (optional PCIe 5.0)
GPP* x4 x4 x4 x4
PCIe-Lanes (max.) 44 44 36 36
PCIe 5.0 (max.) 24 8 24 0 (optional 4)
PCIe 4.0 (max.) 12 16 + 12 8 16 + 4 + 8
PCIe 3.0 (max.) 8 8 4 4
USB 3.2 20 Gbit/s 2/1/0** 2/1/0** 1/0** 1/0**
USB 3.2 10 Gbit/s 4 + 8/10/12** 4 + 8/10/12** 4 + 4/6** 4 + 4/6**
USB 2.0 480 Mbit/s 1 + 12 1 + 12 1 + 6 1 + 6
SATA*** (max.) 8 8 4 4
kursiv = vom Ryzen-SoC
*General Purpose = universell nutzbare Lanes
**verschiedene Konfigurationen möglich, siehe Diagramme
***ersetzen dann die PCIe-3.0-Lanes

Ein X670E-Chipsatz bietet bis zu zwölf USB-2.0-Ports und acht Mal USB 3.2 mit 10 Gbit/s. Statt der zwei 20 Gbit/s schnellen USB-3.2-Ports können vier weitere 10-Gbps-Ports genutzt werden. Als dritte Konfiguration gibt es einmal USB 20 Gbps und zweimal USB 10 Gbps. Mit nur einem Promontory-21-Chip bietet der B650-Chipsatz entsprechend nahezu lediglich die halbe Menge an Schnittstellen der X670-Modelle.

Asus ist derweil nicht der erste Hersteller, der einen Promontory 21 auf einer Erweiterungskarte platziert. Erst kürzlich zog ASRock mit dem X670 Xpansion Kit für Aufmerksamkeit auf sich, das es Nutzern erlaubt, B650-Platinen in begrenztem Umfang zum X670-Mainboard aufzurüsten.

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