Call of Duty: Warzone DMZ: Pay-to-Win-Zeitalter startet endgültig

Max Doll
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Call of Duty: Warzone DMZ: Pay-to-Win-Zeitalter startet endgültig
Bild: Activision

Call of Duty Warzone startet mit einem neuen Ansatz: Aus Free to Play wird durch das neue Roze-and-Thorn-Bundle endgültig Pay to Win nach Mobile-Art. Dass im DMZ-Modus offenkundige spielerische Vorteile verkauft werden, lässt sich spätestens jetzt nicht mehr wegdiskutieren.

Um den Kauf eines Skins attraktiver zu machen, hat Activision für die dritte Saison von Warzone 2.0 eine Neuerung eingeführt. Einige Verschönerungen gewähren einen spielerischen Vorteil. Anfang April wurde ein erster Zeh ins Wasser gehalten. Dort wurden Skins eingeführt, die den Operator schon zum Rundenstart mit einem Rucksack oder dank verringerter Abklingzeit einem Maschinengewehr ausstatten. Dazu kam ein Skin, der Spieler jede Partie mit einer Schutzweste beginnen lässt.

Damals hieß es zwar, dass die Vorteile minimal seien, weil sich schnell Ausrüstung finden ließe, es zeichnete sich aber auch ab, dass Activision das System ausbauen würde. Dieses Szenario ist nun eingetreten. Das bislang am offenkundigsten Vorteile versprechende, durch Datamining entdeckte Roze-Bundle wird ab sofort verkauft. Der Bonus fällt bei diesem Skin besonders deutlich aus, weil er Operatoren in jede Partie mit einem UAV entlässt. Um die schon damals laut werdende Kritik abzufedern, hat Activision zwar – ohne jedwede Bezugnahme auf das Bundle – per Patch die Nutzung der Drohne auch als Killstreak-Belohnung in der ersten Minute einer Partie, wo Spieler am Verwundbarsten sind, gesperrt, ein Vorteil bleibt sie jedoch.

Schlimmer geht immer noch

In der Vergangenheit gaben Skins höchstens leichte Vorteile, die durch schlechtes Balancing zu erklären gewesen wären, von einem offenen Verkauf von Boni sah Activision trotz erkennbarer Flirts mit aggressiverer Monetarisierung ab. Die Grenze zu Pay to Win wurde nie lange und nie deutlich überschritten. Das ist nun anders und wird sich erwartbar fortsetzen, auch wenn die Spielerzahlen laut Steamcharts – auf immer noch hohem Niveau – seit Monaten stetig sinken. Besonders zufrieden fallen Reaktionen derweil nicht aus. Auf Reddit werden Vergleiche mit Star Wars: Battlefront 2 und Mobile-Spielen gezogen.

Rein spekulativ und ohne konkrete Anhaltspunkte wird in Diskussionen überlegt, wie Activision Anreize zum Kauf von Skins im Spiel weiter ausbauen kann. Möglichkeiten eröffnen sich über das Balancing. Dropraten für Schutzwesten oder UAVs könnten nun gesenkt werden um das Looting zu einer weniger attraktiven Gameplay-Strategie zu machen. Alternativ könne der Publisher eine Weste über Skinbundles verkaufen, die vor UAVs schütze, mutmaßen Nutzer – je nachdem, wie weit oder dreist Activision den neuen Pay-to-Win-Ansatz treiben möchte. Ob es sich dabei in Teilen um Sarkasmus handelt, kann in Anbetracht zahlloser zynischer Verkaufstechniken in der Spielebranche nicht sicher festgestellt werden.