Starfield: AMD nennt hohe Empfehlungen für CPU, GPU und Chipsatz

Fabian Vecellio del Monego
344 Kommentare
Starfield: AMD nennt hohe Empfehlungen für CPU, GPU und Chipsatz
Bild: Bethesda

Am 6. September erscheint mit Starfield das große Weltraum-Rollenspiel von Bethesda. Kürzlich wurde bekannt, dass AMD die Technik-Partnerschaft übernimmt, eine Kontroverse war die Folge. Der Hersteller lässt sich davon nicht beirren, kündigt eine umfassende Bundle-Aktion an und nennt nun eigene Systemanforderungen.

Zwar finden sich solche schon länger, beispielsweise auf der Steam-Shopseite des Spiels, die von AMD publizierten Empfehlungen sind aber dennoch bemerkenswert. Denn einerseits fallen sie umfangreicher aus und geben für konkrete Hardware einen Ausblick auf die zu erwartende Leistung bei bestimmten Auflösungen und Bildraten, wobei erstaunlich potente Technik empfohlen wird. Und andererseits nennen sie auch drei verschiedene Mainboard-Chipsätze für eine „heroische“, „epische“ oder aber „legendäre“ Starfield-Spielerfahrung. Aber der Reihe nach.

Die offiziellen und AMDs Systemanforderungen im Vergleich

Bisher bekannt war, dass Starfield auf dem PC minimal mit einem betagten 6-Kern-Prozessor versorgt werden möchte und außerdem mindestens eine GeForce GTX 1070 (Test) oder eine Radeon RX 5700 (Test) verbaut sein sollte. Unter 8 GB Grafikspeicher geht folglich voraussichtlich wenig, wenngleich nicht bekannt ist, auf welche Grafikeinstellungen, Auflösung und Bildrate sich Bethesdas Angaben beziehen.

Offizielle Systemanforderungen für Starfield
Minimal Empfohlen
Prozessor AMD Ryzen 5 2600X
Intel Core i7-6800K
AMD Ryzen 5 3600X
Intel Core i5-10600K
Arbeitsspeicher 16 GB RAM
Grafikkarte AMD Radeon RX 5700
Nvidia GeForce GTX 1070
AMD Radeon RX 6800 XT
Nvidia GeForce RTX 2080
Speicherplatz 125 GB SSD
API DirectX 12
Betriebssystem Windows 10 Version 22H2 (64 Bit)

AMD wird an dieser Stelle ein wenig spezifischer und empfiehlt für „großartige Grafik und Bildraten“ in Full HD die erst vor wenigen Wochen erschienene Radeon RX 7600 (Test). Bei zum Verwechseln ähnlicher Produktbezeichnung fällt der Sprung bei der CPU noch größer aus, hier nennt AMD einen Ryzen 5 7600 (Test). Die Angaben passen in ein Muster, dem auch weiteren Systemanforderungen folgen: Gelistet wird ausschließlich aktuelle, sprich derzeit am Markt verfügbare AMD-Hardware, die überwiegend auch Teil der gestern angelaufenen Bundle-Aktion zu Starfield ist.

Ein wenig aus der Reihe tanzt höchsten die zweieinhalb Jahre alte Radeon RX 6800 (XT) (Test), die AMD für eine „epische Spielerfahrung“ mit maximierten Einstellungen auf QHD-Displays oder für „Widescreen-Gamer“ empfiehlt; aber ein entsprechendes RDNA-3-Gegenstück gibt es in dieser Leistungsklasse eben nach wie vor nicht.

AMDs „Systemanforderungen“ für Starfield
AMDs „Systemanforderungen“ für Starfield (Bild: AMD)

In der Spitze sollen es wiederum der derzeit leistungsstärkste Gaming-Prozessor und eine Radeon RX 7900 XT (Test) sein, die kompromisslosen „4K-Gamern“ ein „legendäres“ Starfield-Erlebnis bieten können. Die offiziellen Systemanforderungen reichen ohne Nennung einer Zielauflösung wiederum nur bis zu einer GeForce RTX 2080 (Test), die mit der eigentlich wesentlich schnelleren und neueren Radeon RX 6800 XT gepaart wird. Beim Prozessor wiederum geht es dort gleich zwei Generationen und Kerne zurück zu einem Ryzen 3600X (Test) – und dass gemäß AMD plötzlich eine wesentlich stärkere CPU benötigt werden soll, obwohl höhere Auflösungen und Grafikeinstellungen die Last eher auf die GPU verlagern, mutet merkwürdig an.

Kaufempfehlungen statt Systemanforderungen

Klarheit schafft dann die Tatsache, dass AMD einem jeden der drei Profile neben CPUs und GPUs auch einen Chipsatz zuordnet, obgleich die Wahl des Mainboards auf die Gaming-Leistung eines Systems eigentlich gar keinen Einfluss hat. Und dennoch skalieren die Angaben vom Einsteiger-Chipsatz A620 bis hin zum großen und in der Anschaffung wesentlich kostspieligeren X670.

AMDs Klassifikation gibt letztlich zwar einen ungefähren Ausblick auf das zu erwartende Leistungsniveau Starfields und kann auch bei der Einordnung der bisherigen Systemanforderungen helfen. Aber im Grunde genommen handelt es sich nicht um Konfigurationen, die so zusammengestellt wurden, dass ein bestmöglicher Eindruck der Hardware-Anforderungen entsteht; sondern um solche, die AMDs aktuelles Angebot an Desktop-CPUs und Radeon-Grafikkarten abdecken und entsprechende Modelle als ideale Komponenten für einen neuen Gaming-PC bewerben. Denn dass es – wie die drei Beispiel-Konfigurationen nahelegen – wirklich einen Ryzen 7 7800X3D (Test) auf einer X670-Platine braucht, um Starfield gut in UHD zu spielen, darf bezweifelt werden.