Hardware Survey: Linux läuft macOS den Rang auf Steam ab

Dennis Krause
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Hardware Survey: Linux läuft macOS den Rang auf Steam ab
Bild: Steam

Die neue Steam Hardware Survey zeigt die wachsende Beliebtheit von Linux unter Spielern und verweist macOS auf den letzten Platz. Zwar setzen sich beide Betriebssysteme nicht gegen den Branchenprimus Windows durch, jedoch wird Linux dadurch zu einer relevanteren Spieleplattform – nicht zuletzt auch dank Valves Steam Deck.

Linux knapp vor macOS, deutlich hinter Windows

Im aktuellen Erhebungszeitraum Juli konnte Linux durch einen Anstieg von 0,52 Prozentpunkten gegenüber dem Erhebungszeitraum Juni seinen Marktanteil auf 1,96 Prozent steigern und übertrifft damit den ehemaligen Rang zwei macOS, das jetzt auf dem dritten Platz mit 1,84 Prozent verweilt. Linux ist damit zwar generell kein weit verbreitetes Betriebssystem unter Steam-Spielern, erfreut sich jedoch einer steigenden Beliebtheit. Allerdings steht, trotz des Platzwechsels, Windows mit 96,21 Prozent Marktanteil deutlich über den beiden Mitbewerbern.

SteamOS sehr beliebt

Der Aufstieg von Linux wird bei genauerem Blick vor allem getragen durch Valves Steam Deck: 42,07 Prozent der als Linux-Nutzer geführten Spieler nutzen SteamOS, eine Distribution, die auf dem Handheld des Steam-Betreibers die Grundlage für das Spielerlebnis bildet. Mittlerweile kann SteamOS sogar inoffiziell ohne Steam Deck genutzt werden, dank einiger Nutzer auf Github.

Steam Deck
Steam Deck (Bild: Valve)

Linux hat sich aufgrund der Kompatibilitätsebene Proton in den letzten Jahren in eine mögliche Spiele-Alternative zu Windows entwickelt. Proton macht es möglich, Spiele, die für Microsofts Betriebssystem programmiert wurden und auf der Grafikschnittstelle DirectX 11 oder 12 basieren, in eine für Linux verständliche Vulkan-Portierung zu übersetzen. Durch das Steam Deck hat die Anpassung an Linux oder die native Erstellung von Spielen für Linux an Stellenwert gewonnen und mittlerweile können Tausende Spiele mit keinen oder wenigen Einschnitten ausgeführt werden.

Die Fortschritte der Spielekompatiblität können auf der Datenbankseite ProtonDB beobachtet werden.

macOS gibt sich nicht geschlagen

Während Linux damit bereits auch aktuellste Titel unterstützt, ist Apples Betriebssystem in den letzten Jahren immer inkompatibler mit aktuellen Spielen geworden, was zur abnehmenden Popularität geführt haben dürfte. Einerseits hat macOS selbst unter Intel noch nie DirectX 11 oder 12 nativ unterstützt, andererseits setzt der kalifornische Konzern seit dem Umstieg auf Apple Silicon nur noch auf die hauseigene Grafikschnittstelle Metal, für die bis vor kurzem noch keine Kompatibilitätsebene vorlag. Spiele auf Basis von Vulkan oder anderen Grafik-APIs konnten damit nur über Apps wie Crossover wiedergegeben werden.

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Mit dem im Herbst erscheinenden macOS Sonoma und seinem Game Porting Toolkit soll sich das allerdings ändern und damit eine offizielle Übersetzung von Microsofts zu Apples Schnittstellen möglich sein. Erste Entwickler haben damit bereits Cyberpunk 2077 auf einem M1 MacBook Pro zum Laufen gebracht. Das letzte Wort um den zweiten Platz hinter Windows ist damit vermutlich noch nicht gesprochen.