Intel ICH5/R im Test: Mit S-ATA-RAID und vielen neuen Features
Einleitung
In unserem Bericht über die neuen Chipsätze von Intel haben wir bereits die neue Southbridge 82801 EB/ER von Intel, die ICH5 vorgestellt. Wir wollen in diesem Bericht auf die neue integrierte S-ATA Funktionalität eingehen, die in der ICH5/R Version sogar über RAID mit dem Modus 0 verfügt. Damit ist Intel der erste Hersteller, der den S-ATA Controller komplett in die Southbridge integriert hat. Daher werden wir uns in diesem Test mit genau dieser Funktionalität befassen und einen Controller-Vergleich mit den bereits getesteten Promise-Controllern durchführen. Für den Test standen uns dafür zwei Seagate Barracuda V S-ATA 120GB zur Verfügung, so dass wir auch die RAID Funktion überprüfen konnten.
Technik
Mit der neuen Southbridge ist Intel bei der Integration von unterschiedlichen Funktionen einen großen Schritt nach vorne gekommen. Neben der nativen S-ATA Funktionalität wurden noch einige andere neue Funktionen integriert. Native Unterstützung bedeutet, das der Chipsatz den kompletten S-ATA Befehlssatz interpretieren kann, ohne auf zusätzliche externe Chips als Übersetzer von S-ATA auf P-ATA angewiesen zu sein. Viele Controller Chips, wie z.B. der Highpoint 374 als reiner P-ATA Controller benötigen die meist von Marvell gelieferten S-ATA/P-ATA Konverter-Chips, um S-ATA Festplatten ansprechen zu können. Dies war bisher die günstigere Alternative, mit der Integration von nativem S-ATA geht Intel als Erster den neuen Weg, andere Chipsatzhersteller haben äquivalente Lösungen (z.B. VIA8237 Southbridge) und deren kurzfristige Einführung angekündigt.
Zusätzlich zu den bisherigen P-ATA/100 Anschlüssen kommen jetzt zwei S-ATA Ports hinzu, bei der ICH5/R sogar mit S-ATA RAID-Funktion. Dabei ist auch der Mischbetrieb zwischen P-ATA und S-ATA Festplatten kein Problem. Unter Windows 2000 oder XP können im 'native Mode' somit maximal vier P-ATA HDDs und zwei S-ATA HDDs gleichzeitig betrieben werden. Im 'compatible Mode', z.B. bei Windows 98, können nur maximal vier Festplatten betrieben werden, vier P-ATA oder je zwei P-ATA und S-ATA. Die ICH5 erlaubt dabei verschiedenste Konfigurationen, es spielt dabei keine Rolle, ob die Platten am ersten oder zweiten P-ATA Kanal angeschlossen werden.
Auch bei der Software hat Intel etwas Neues auf Lager: mit der neuen Intel Application Accelerator RAID Edition werden auch die Festplattenkonfigurationen vorgenommen. Für das Thema RAID gibt es noch eine Neuheit im Consumer-Bereich, denn Intel hat die Migration von Single- zum RAID-Betrieb ermöglicht. Damit können in der Praxis im Hintergrund aus einzelnen Festplatten durch Hinzufügen einer gleichen Platte RAID Verbände ohne Datenverlust erstellt werden. Normalerweise ist das Erstellen eines RAID-Verbundes immer mit dem Verlust aller Daten auf den angeschlossenen Festplatten verbunden. Dies gehört jetzt der Vergangenheit an, nach dem Hinzufügen der zweiten S-ATA Festplatte können mit dem Tool RAID 0 Verbände erstellt werden. Die Migration erfolgt dabei im Hintergrund bei laufendem Windows und behindert so den laufenden Betrieb kaum.