Pentium 4 mit 2,4 GHz im Test: Der neue Spitzenreiter
Vorwort
Erst vor kurzem haben wir die aktuellen Prozessoren aus dem Hause AMD und Intel miteinander verglichen. Passend zum 2.4. hat Intel nun den Pentium 4 mit 2,4 GHz vorgestellt und geht damit einen weiteren wichtigen Schritt in Richtung 3,0 GHz. Auch der neue Pentium 4 basiert wie seine zwei Vorgänger nach wie vor auf dem Northwood-Kern, der in 0,13µm gefertigt wird. Insbesondere der auf 512kb verdoppelte L2-Cache hat der Northwood Pentium4 Serie im Vergleich zur alten Serie mit Willamette-Kern einen ordentlichen Leistungsschub gebracht. Der Intel Pentium 4 2,2 GHz und der AMD Athlon XP 2000+ haben sich fortan ein heißes Duell geliefert. Mal lag der Intel Prozessor deutlich vorne, mal sein Gegenspieler aus dem Hause AMD. In wie weit der Pentium 4 mit 2,4 GHz nun für vorläufige Klarheit im Kampf um den schnellsten Prozessor sorgen kann, werden wir uns auf den folgenden Seiten näher ansehen.
Technik
Da sich beim neuen Pentium 4 mit 2,4 GHz bis auf einen höheren Takt nichts verändert hat, werden wir in diesem Abschnitt nur kurz in einer Zusammenfassung auf die technischen Details des Northwood eingehen, da wir uns bereits beim Prozessorvergleich AMD vs. Intel ausgiebig mit diesem Thema beschäftigt haben. Ein tabellarischer Vergleich soll jedoch auch hier nicht fehlen.
Merkmale | Pentium 4 (alt) | Pentium 4 (neu) | Athlon XP |
---|---|---|---|
Kern | Willamette | Northwood | Palomino |
Fertigung | 0,18µm | 0,13µm | 0,18µm |
Sockel | 423 | 478 | SockelA |
Taktrate | 1300-2000MHz | 1600-2400MHz | 1333-1733 MHz |
Transistoren | 42 Millionen | 55 Millionen | 37,5 Millionen |
DIE-Size | 217 mm2 | 146 mm2 | 128 mm2 |
Front-Side-Bus | 100 MHz / 400 MHz QDR | 100 MHz / 400 MHz QDR | 133 MHz / 266 MHz DDR |
L1-Execution-Cache | 12.000 µ-Ops (Trace Cache) | 12.000 µ-Ops (Trace Cache) | 64 KB |
L1-Daten-Cache | 8 KB | 8 KB | 64 KB |
L1-Takt | CPU-Takt | CPU-Takt | CPU-Takt |
L2-Cache | 256KB | 512 KB | 256KB |
L2-Bandbreite | 256 Bit | 256 Bit | 64 Bit |
L2-Cache-Takt | CPU-Takt | CPU-Takt | CPU-Takt |
Hardware Data Prefetching | Ja | Ja | Ja |
VCore | 1,75 Volt | 1,5 Volt | 1,75 Volt |
Befehlssätze | MMX SSE / SSE2 |
MMX SSE / SSE2 |
MMX / 3DNow! 3DNow!+ / SSE |
Temperatur Diode | Ja | Ja | Ja (noch nicht ausgereift) |
Multiprozessor-fähig | Nein | Nein | Nein |
Speichertypen | SDRAM, DDR-SDRAM RDRAM |
SDRAM, DDR-SDRAM RDRAM |
SDRAM, DDR-SDRAM |
CPU-Architektur | 20-stufige Pipeline | 20-stufige Pipeline | 15-stufige (FPU) 10-stufige (ALU) Pipeline |
Der Pentium 4 mit 2,4 GHz ist ein klassischer Vertreter des Northwood Kern. Sowohl bei der benötigten Kernspannung als auch beim Front-Side-Bus hat sich gegenüber den bereits verfügbaren Modellen nichts verändert. Aufgrund der Beliebtheit des Pentium4 2.0A mit Northwood-Kern hat Intel übrigens die Fertigung des klassischen Pentium4 2.0 mit Willamette-Kern eingestellt. Ein vollkommen logischer Schritt, da die Vorteile des neuen Modells einfach ganz klar auf der Hand liegen. Erhält der Kunde doch zum nahezu identischen Preis einen schnelleren Prozessor mit doppelt so großem L2 Cache, der zudem deutlich weniger Wärme abstrahlt und somit mit weniger Kühlung auskommt.
Dennoch unterscheiden sich Willamette und Northwood in ihrer Architektur nicht grundlegend von einander. Bei beiden Prozessoren setzt Intel auf die Netburst Architektur, die speziell für hohe Taktraten ausgelegt wurde und die auch noch beim Nachfolger des Northwood zum Einsatz kommen wird. Doch dazu später mehr. Die Netburst Architektur kann zusammengefasst mit sechs Schlagworten umrissen werden:
- Hyper Pipelined Technology
- Rapid Execution Engine
- Advanced Dynamic Execution
- Execution Trace Cache
- Quadspeed System Bus
- Streaming SIMD Extensions 2 (SSE2)
Da alle diese Punkte bereits im letzten Prozessorvergleich ausgiebig diskutiert wurden, möchten wir an dieser Stelle nicht noch einmal näher darauf eingehen.
Fast man die Tabelle zusammen, so wird recht deutlich, dass Intels Pentium 4 dem Athlon XP zumindest auf dem Papier technologisch und technisch einiges voraus hat. Dass sich das im Moment noch keines Falls zum Nachteil für den AMD Prozessor auswirkt, hat sich bereits im letzten Artikel gezeigt. Wie sich der neue Pentium 4 diesmal schlagen kann, werden wir später noch sehen.