Drei GPU-Kühler im Vergleich: Thermalright, Scythe und Alpenföhn
Einleitung
Für den Kunden hat sich der Grafikkartenmarkt in den vergangen Jahren aus vielerlei Hinsicht äußerst positiv entwickelt. Einerseits sind aufgrund der rasanten Entwicklungen und des harten Konkurrenzkampfes zwischen AMD und Nvidia bereits sehr günstige Mittelklasse-Grafikchips in imposante und für ein Gros der Spiele mehr als ausreichende Leistungsregionen vorgedrungen. Andererseits haben sich die meisten Entwickler und Partner den Wünschen vieler Kunden angenommen, indem sie ihren Fokus nicht ausschließlich auf die 3D-Leistung der Beschleuniger legen, sondern durchaus auch ergonomische Faktoren wie Stromverbrauch, Kühlung und Lautstärke kritisch betrachten. Turbinenartige Kühlkonstruktionen mit Düsenjet-Charakter kann sich heute kaum noch ein Hersteller leisten.
Verlierer dieser positiven Entwicklung sind die Anbieter von Retail-Grafikkartenkühlern. Da viele Standard-Kühlervarianten der aktuellen Grafikkarten-Generationen bereits relativ leise und kühl agieren, gibt es auch für akustisch sensible Anwender nur noch selten Beweggründe zum Kühlerwechsel. Nichts desto trotz bietet der Markt natürlich auch für wechselfreudige Nutzer eine Vielzahl adäquater Umrüst-Optionen, von denen sich drei konzeptionell leicht verschiedene Modelle im heutigen Test gegenüberstehen.
Während der Thermalright „Shaman“ als Quad-Slot-Kühler mit 140-mm-Belüftung und Achtfach-Heatpipe radikal auf Kühlleistung getrimmt ist, versucht Scythe in Form des „Setsugen 2“ mit der Hälfte an Platzbedarf und Heatpipeeinsatz einen Kompromiss aus Leistung und Ergonomie zu finden. Der Alpenföhn „Peter“ tritt als Kühlriese in die Fußstapfen des erfolgreichen Prolimatech MK-13 und kann mit bis zu vier 120-mm-Lüftern bestückt werden. Welches der Konzepte letztendlich die besseren Argumente vorweisen kann, soll unser Test zeigen.
Technischer Überblick
Thermalright Shaman | Scythe Setsugen 2 | Alpenföhn Peter | |
---|---|---|---|
Maße gesamt | 160 × 132 × 64,5 mm | 176 × 139 × 33 mm | 253,8 × 100 × 70 mm |
Gewicht | 500 g + 140 g | 435 g (gesamt) | 590 g + 2 × 165 g |
Material | Al-Lamellen, Cu-Basis vernickelt |
Al-Lamellen, Cu-Basis | Al-Lamellen, Cu-Basis vernickelt |
Heatpipes | 8 × Ø 6 mm | 4 × Ø 6 mm | 12 × Ø 6 mm |
Belüftung | Thermalright TR-TY140 | Scythe SY1212SL-12H-V | 2 × Wing Boost 120* |
Lüftermaße | 160 × 140 × 26,5 mm | 120 × 120 × 12 mm | 120 × 120 × 25 mm* |
Drehzahl | 900 ... 1.300 U/min (PWM) |
800 ... 2.000 U/min (Potentiomter) |
500 ... 1.500 U/min (PWM)* |
Förderleistung | 88 ... 122 m³/h | 32 ... 76 m³/h | max. 109 m³/h* |
Anschluss | 4-Pin-PWM | 3-Pin mit Poti | 4-Pin-PWM* |
Kompatibilität | für Nvidia und AMD, siehe „Montagebesonderheiten“ | ||
Platzbedarf | 4 Slots | 2 Slots | 5 Slots* |
SLI/Crossfire | nein | ja | bedingt** |
Hersteller-HP | Thermalright | Scythe | Alpenföhn |
Vertrieb | PC-Cooling (50 Euro) | PC-Cooling (45 Euro) | Geizhals (55 €***) |
* Der Alpenföhn Peter wird standardmäßig ohne Lüfter ausgeliefert und kann somit beliebig mit bis zu vier 120-mm-Fans (oder zwei 140-mm-Modellen) ausgestattet werden. Die Angaben beziehen sich beispielhaft auf eine typische Kombination des Alpenföhn Peter mit zwei Alpenföhn Wing-Boost-120-Lüftern.
** Der SLI-/Corssfirebetrieb ist nur möglich, wenn auf eine direkte, frontale Belüftung verzichtet wird.
*** Der genannte Preis bezieht sich nur auf den Kühlkörper, ohne Lüfter.