GeForce GTX 560 im Test: Neue Nvidia-Karten von MSI und Zotac mit hohem Preis
Einleitung
Zwischen der GeForce GTX 460 und der GeForce GTX 560 Ti klafft eine recht große Performancelücke von mehr als 30 Prozent. Was vor einigen Jahren noch absolut normal gewesen wäre, ist im Jahre 2011 eher ungewöhnlich, denn vor allem in den niedrigen und mittleren Preisgefügen tummeln sich die 3D-Probanden derart eng an eng, dass meist in Zehnerschritten das nächste Produkt folgt.
Darüber hinaus ist es Nvidia sicherlich nicht gerade recht, dass die Radeon HD 6850 meist vor der GeForce GTX 460 liegt und die Radeon HD 5850 der „alten Garde“ ein relativ ungefährdetes Dasein fristet. Damit soll nun Schluss sein und Nvidia schickt die GeForce GTX 560 (ohne Ti) auf den Markt.
Das Besondere an der Karte: Anders als bei allen anderen Grafikkarten gibt es kein richtiges Referenzdesign. Der Chiphersteller lässt einen großen Spielraum bei den Frequenzen zu, sodass nahezu keine GeForce GTX 560 der anderen gleichen soll.
Wir haben die MSI GeForce GTX 560 Twin Frozr II und die Zotac GeForce GTX 560 AMP! für diesen Artikel in unser Testlabor eingeladen, die beide beweisen müssen, ob sie ihr Geld wert sind.
Technische Eckdaten
Technisch gesehen ist die GeForce GTX 560 kein allzu spannendes Produkt, denn im Endeffekt handelt es sich nur um eine leicht abgeschwächte GeForce GTX 560 Ti, die, abgesehen von den Taktraten, starke Ähnlichkeiten mit der GeForce GTX 460 aufweist. Als GPU kommt auf dem 3D-Beschleuniger der aktuelle GF114 zum Einsatz, der im 40-nm-Verfahren von TSMC gefertigt wird.
Damit sind automatisch die Verbesserungen gegenüber dem GF104-Vorgänger vorhanden. So hat Nvidia auf dem GF104 sämtliche Transistoren untersucht und verwendet auf dem GF114 (falls möglich) welche mit einer langsameren Schaltzeit, um so an Leistungsaufnahme sparen zu können.
Auf der GeForce GTX 560 ist ein Streaming Multiprocessors (SM) des GF114 standardmäßig deaktiviert, sodass noch sieben SMs aktiv sind. Pro SM gibt es 48 skalare ALUs, die pro Takt ein MADD (Multiply-ADD) berechnen können. Das macht insgesamt 336 Shadereinheiten – genau so viele wie auf der GeForce GTX 460.
An jedem SM ist ein Texture-Cluster mit je acht vollwertigen Textureinheiten angeschlossen, die einen Pixel adressieren und texturieren können. 56 TMUs sind von den maximal 64 TMUs übrig geblieben. Nicht vergessen werden dürfen die sieben Polymorph-Engines (eine pro SM), die für die Geometrie- und die Tessellation-Leistung der GPU zuständig sind.
Auf der GeForce GTX 560 gibt es vier 64 Bit breite Speichercontroller, was ein Speicherinterface von 256 Bit erzeugt. Damit sind VRAM-Größen von 1.024 MB sowie 2.048 MB möglich, die beide in den Handel kommen werden. An jedem Controller hängt wie gewohnt ein ROP-Cluster mit je acht ROPs, was die Zahl auf deren 32 hochschnellen lässt.
Über die „Standard-Taktraten“ der GeForce GTX 560 lässt sich nur soviel sagen, dass es keine Vorgaben von Nvidia gibt und die Hersteller damit freie Hand haben. Aktuell macht es derzeit den Anschein, als würde die langsamste Grafikkarte mit einer TMU-Domäne von 810 MHz, einer Shaderfrequenz von 1.620 MHz und einem Speichertakt von 2.004 MHz arbeiten. Da dies anscheinend die Mindestleistung ist, die ein GeForce-GTX-560-Käufer erhalten wird, haben wir diese Angaben als „Standard“ für eine GeForce GTX 560 festgesetzt. Die meisten Partnerkarten werden voraussichtlich etwas schneller arbeiten, wobei die Differenzen aber nur selten spürbar sein sollten.
Die schnellste uns bekannte GeForce GTX 560 arbeitet dagegen mit 950 MHz beziehungsweise 1.900 MHz (TMU- und Shadertakt), während der GDDR5-Speicher mit 2.200 zu Werke geht. Bei letzterem wird es allerdings noch schnellere Partnerkarten geben, wobei 2.244 MHz voraussichtlich das Maximum sind.
Aufgrund der zahlreichen unterschiedlichen Taktraten gibt es von Nvidia keine Angabe zur maximalen Leistungsaufnahme. Unter Windows soll sich diese stark an der GeForce GTX 560 Ti orientieren; MSI gibt für die GeForce GTX 560 Twin Frozr II (mit und ohne OC) einen Wert von 150 Watt an – 20 Watt weniger als bei der Ti-Version. Zwei Sechs-Pin-Stromstecker soll es laut Nvidia bei jedem Design geben.
Radeon HD 6850 |
Radeon HD 6870 |
GeForce GTX 460 1.024 MB |
GeForce GTX 560 |
GeForce GTX 560 Ti |
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Logo | |||||
Chip | Barts | Barts | GF104 | GF114 | GF114 |
Transistoren | ca. 1,7 Mrd. | ca. 1,7 Mrd. | ca. 1,95 Mrd. | ca. 1,95 Mrd. | ca. 1,95 Mrd. |
Fertigung | 40 nm | 40 nm | 40 nm | 40 nm | 40 nm |
Chiptakt | 775 MHz | 900 MHz | 675 MHz | 810 MHz | 822 MHz |
Shadertakt | 775 MHz | 900 MHz | 1.350 MHz | 1.620 MHz | 1.645 MHz |
Shader-Einheiten (MADD) |
192 (5D) | 224 (5D) | 336 (1D) | 336 (1D) | 384 (1D) |
FLOPs (MAD) | 1.488 GFLOPS | 2.016 GFLOPS | 907 GFLOPS | 1.088 GFLOPS | 1.253 GFLOPS |
ROPs | 32 | 32 | 32 | 32 | 32 |
Pixelfüllrate | 24.800 MPix/s | 28.800 MPix/s | 18.900 MPix/s | 22.680 MPix/s | 26.304 MPix/s |
TMUs | 48 | 56 | 56 | 56 | 64 |
TAUs | 48 | 56 | 56 | 56 | 64 |
Texelfüllrate | 37.200 MTex/s | 50.400 MTex/s | 37.800 MTex/s | 45.360 MTex/s | 52.608 MTex/s |
Shader-Model | SM 5 | SM 5 | SM 5 | SM 5 | SM 5 |
Hybrid-CF/-SLI | X | X | X | X | X |
effektive Windows Stromsparfunktion |
✓ | ✓ | ✓ | ✓ | ✓ |
Speichermenge | 1.024 MB GDDR5 | 1.024 MB GDDR5 | 1.024 MB GDDR5 | 1.024 MB GDDR5 | 1.024 MB GDDR5 |
Speichertakt | 2.000 MHz | 2.100 MHz | 1.800 MHz | 2.004 MHz | 2.004 MHz |
Speicherinterface | 256 Bit | 256 Bit | 256 Bit | 256 Bit | 256 Bit |
Speicherbandbreite | 128.000 MB/s | 134.400 MB/s | 115.200 MB/s | 128.256 MB/s | 128.256 MB/s |
Stromangaben Typisch/Maximal |
127/? Watt | 151/? Watt | 160/? Watt | 150/? Watt | 170/? Watt |