AMD Radeon HD 7970 GHz Edition im Test: Mit aller Macht an die Spitze
Einleitung
Ungefähr ein Vierteljahr konnte die AMD Radeon HD 7970 alleine um die Kundschaft werben, da der Kepler-Konkurrent von Nvidia noch auf sich warten ließ. AMD hatte dabei durchaus gute Arbeit geleistet und mit der neuen Graphics-Core-Next-Architektur die Leistung in allen Belangen spürbar erhöht, die Effizienz verbessert und, sehr lobenswert, die Bildqualität immens gegenüber der Vorgängergeneration gesteigert.
Der Erfolg währte an, bis Nvidia die GeForce GTX 680) mit der ebenso überarbeiteten Kepler-Architektur an den Start gebracht hat, die sich zwar nicht vollends von der AMD-Karte absetzen konnte, schlussendlich die Nase als Gesamtpaket aber knapp vorne hat. Der Performanceunterschied zwischen den beiden Karten fällt dabei nicht allzu groß aus, sodass es AMD möglich ist, das Geschwindigkeitsniveau mit höheren Taktraten zu erreichen.
Und genau das setzt der Chipentwickler mit der heute vorgestellten „Radeon HD 7970 GHz Edition“ um. Es kommt immer noch die Tahiti-GPU zum Einsatz, wobei diese nun auf den Namen „Tahiti XT2“ hört: Nur die besten Rechenkerne werden verbaut, die schlussendlich höhere Taktraten ermöglichen. Mit gleich mehr als einem Gigahertz will die AMD-Hardware die Nvidia GeForce GTX 680 schlagen. Ob das gelingt, finden wir auf den folgenden Seiten heraus. Darüber hinaus klären wir die Frage, inwieweit die bereits vorgestellten Partnerkarten das Niveau der GHz-Edition erreichen können.
Technische Eckdaten
Die AMD Radeon HD 7970 GHz Edition basiert auf der Tahiti-XT2-GPU, die eigentlich absolut identisch mit dem originalen Tahiti auf der Radeon HD 7970 ist. Die Architektur ist gleich geblieben, die Anzahl der Ausführungseinheiten auch. Allerdings hat AMD mittlerweile die 28-nm-Fertigung in Kooperation mit TSMC verbessern können, sodass die Taktbarkeit und Effizienz gestiegen sind. Der Rechenkern wird entsprechend im modernen 28-nm-Verfahren bei TSMC gefertigt und setzt sich aus satten 4,31 Milliarden Transistoren zusammen. Der Die weist eine Größe von 365 mm² auf.
Die Tahiti-GPU auf der Radeon HD 7970 GHz Edition kommt mit den vollen 32 Compute Units (CU) daher, weswegen der Rechenkern auf 2.048 skalare Shadereinheiten zurückgreifen kann, die pro Takt ein MADD (Multiply-ADD) berechnen können. Pro CU gibt es vier Vektor-Einheiten mit jeweils einem SIMD bestehend auf 16 skalaren ALUs. Zusätzlich sind noch zahlreiche Caches, eine Skalareinheit sowie 16 Load-and-Store-Einheiten verbaut.
Viel wichtiger sind aber die vier vollwertigen Textureinheiten, die pro Takt einen Pixel adressieren sowie texturieren können. Auf der Radeon HD 7970 GHz Edition gibt es dementsprechend 128 TMUs. Auf dem Tahiti XT2 sind acht ROP-Cluster mit vier ROPs vorhanden, also 32 ROPs insgesamt. Die GPU-Taktrate der Grafikkarte liegt bei 1.000 MHz und somit 75 MHz über dem Standardtakt der Radeon HD 7970.
Der Tahiti XT2 ist mit sechs 64 Bit breiten Speichercontrollern versehen, was ein 384 Bit breites Speicherinterface ergibt. Die Speicherausstattung beträgt 3.072 MB, wobei genauso ein doppelter oder ein halbierter Ausbau möglich sind. Die Speicherfrequenz liegt bei 3.000 MHz.
Unter Windows soll die Radeon HD 7970 GHz Edition 16 Watt aus der Steckdose ziehen, bei abgeschaltetem Bildschirm sind es dank „ZeroCore Power“ noch drei Watt. Unter Last beträgt die typische Leistungsaufnahme 250 Watt, weswegen ein Acht-Pin- sowie ein Sechs-Pin-Stromstecker die benötigte Energie liefern.
AMD PowerTune mit Boost
Eine größere Überraschung gibt es dann aber doch, da AMD bei der Radeon HD 7970 GHz Edition, wie Nvidia bei der Kepler-Generation, einen GPU-Boost hinzugefügt hat. Dabei macht sich AMD die bereits länger vorhandene PowerTune-Funktion zu nutze und hat einen weiteren „P(ower)-State“ hinzugefügt, der den Rechenkern mit 1.050 MHz arbeiten lässt und in einem Atemzug die Spannung erhöht (von 1,2 Volt auf 1,256 Volt). Dieser wird genutzt, wenn PowerTune noch vorhandene Reserven im TDP-Rahmen erkennt (beziehungsweise wahrscheinlich beim Überwachen der Einheitenauslastung). Die Temperatur spielt dagegen keinerlei Rolle. Um die Boost-Funktion zu verbessern, kommt der Tahiti XT2 nach eigenen Angaben mit einer verbesserten Genauigkeit zur Kontrolle der TDP-Überwachung daher. Wie sich der Boost in einzelnen Spielen verhält, haben wir uns in einem separaten Abschnitt etwas genauer angeschaut.
Genauere Informationen zur Graphics-Core-Next-Architektur der Radeon-HD-7000-Serie findet man in unserem Launch-Review zur Radeon HD 7970.
Radeon HD 7950 |
Radeon HD 7970 |
Radeon HD 7970 GHz Edition |
GeForce GTX 670 |
GeForce GTX 680 |
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Logo | |||||
Chip | Tahiti | Tahiti | Tahiti XT2 | GK104 | GK104 |
Transistoren | ca. 4,31 Mrd. | ca. 4,31 Mrd. | ca. 4,31 Mrd. | ca. 3,54 Mrd. | ca. 3,54 Mrd. |
Fertigung | 28 nm | 28 nm | 28 nm | 28 nm | 28 nm |
Chiptakt | 800 MHz | 925 MHz | 1.000 MHz | 915 MHz | 1.006 MHz |
Boost-Takt | X | X | 1.050 MHz | 980 MHz | 1.058 MHz |
Shader-Einheiten (MADD) |
1.792 (1D) | 2.048 (1D) | 2.048 (1D) | 1.344 (1D) | 1.536 (1D) |
FLOPs (MAD) | 2.867 GFLOPS | 3.789 GFLOPS | 4.096 GFLOPS | 2.459 GFLOPS | 3.090 GFLOPS |
ROPs | 32 | 32 | 32 | 32 | 32 |
Pixelfüllrate | 25.600 MPix/s | 29.600 MPix/s | 32.000 MPix/s | 29.280 MPix/s | 32.192 MPix/s |
TMUs | 112 | 128 | 128 | 112 | 128 |
Texelfüllrate | 89.600 MTex/s | 118.400 MTex/s | 128.000 MTex/s | 102.480 MTex/s | 128.768 MTex/s |
Shader-Model | SM 5.1 | SM5.1 | SM 5.1 | SM 5.1 | SM 5.1 |
effektive Windows Stromsparfunktion |
✓ (ZeroCore) | ✓ (ZeroCore) | ✓ (ZeroCore) | ✓ | ✓ |
Speichermenge | 3.072 MB GDDR5 | 3.072 MB GDDR5 | 3.072 MB GDDR5 | 2.048 MB GDDR5 | 2.048 MB GDDR5 |
Speichertakt | 2.500 MHz | 2.750 MHz | 3.000 MHz | 3.004 MHz | 3.004 MHz |
Speicherinterface | 384 Bit | 384 Bit | 384 Bit | 256 Bit | 256 Bit |
Speicherbandbreite | 240.000 MB/s | 264.000 MB/s | 288.000 MB/s | 192.256 MB/s | 192.256 MB/s |
Stromangaben Typisch/Maximal |
?/200 Watt | 210/250 Watt | 250/? Watt | 141/173 Watt | 170/195 Watt |