Das Galaxy S4 Active im Test: Wasserfest mit großem ABER
Das ist besonders
Im Vergleich zum herkömmlichen Galaxy S4 zeichnet sich das Galaxy S4 Active durch eine gesteigerte Robustheit gegenüber dem Eindringen von Wasser und Staub aus. Das Gerät besitzt eine Zertifizierung nach IP67. Das Active ist demzufolge absolut staubdicht und bietet Schutz gegen zeitweiliges Untertauchen. Aber was bedeutet „zeitweiliges Untertauchen“ genau?
Das Handbuch spricht zu Anfang von „wasserfest“, Sicherheitshinweise am Ende der Kurzeinleitung des Smartphones geben detaillierter Auskunft:
Tests mit diesem Gerät in einer kontrollierten Umgebung haben ergeben, dass es unter bestimmten Umständen gegen Staub und Wasser resistent ist und dadurch den Anforderungen für die IP67-Klassifizierung [...] erfüllt. [...] Die Testbedingungen für die Prüfung waren wie folgt: 15 bis 15 °C, 68 bis 106 kPa [Staub], 1 Meter für eine Dauer von 30 Minuten [Wasser].
In einem Meter Tiefe hält das Active demzufolge 30 Minuten dem Druck des Wassers stand. Das bedeutet nicht, dass es nach 31 Minuten undicht wird oder bei zwei Metern Tiefe Wasser in den Innenraum lässt – es schließt beides aber auch nicht aus. Gesichert ist, dass das Active „Strahlwasser“ (d.h. Wasser mit höherem Druck) sowie Salzwasser und ionisiertes Wasser jeglicher Art nicht verträgt. Szenarien, mit denen Samsung online oder in der Kamera-App wirbt, sind laut deutschem Handbuch nicht gestattet.
Die Zertifizierung ist am Ende eine Orientierung für den Kunden, ein Freifahrtschein ist sie hingegen nicht. Ob wildes Herumtoben mit dem Handy in der Hosentasche im Badesee unter Umständen einen zu hohen Druck erzeugt, so dass auch kurz unter der Wasseroberfläche die Versiegelung nachlässt, oder ob das Smartphone für wenige Sekunden auch drei Meter Wassertiefe für einen kurzen Schnappschuss aushält, beantwortet weder die Norm noch Samsung.
Im Gegensatz zu einer etwas besseren Uhr, die mehrere Bar Druck verträgt, oder wasserdichten Kompaktkameras, die bis drei Meter Wassertiefe Stand halten, ist das nicht nur für den Kunden sondern auch für Samsung kritisch. Denn während im Alltag kein Anwender die Grenze der Uhr und in der Regel niemand die Grenze der Kamera überschreiten wird, können die Werte des Active durchaus erreicht werden. Und das erste, was ein Active-Käufer in der Regel tut, ist das Gerät auf seine Wasserresistenz zu prüfen.
In den USA sah sich Samsung kurz nach der Markteinführung nach zahlreichen „Wasserschäden“ dazu gezwungen, Käufern über den Anbieter AT&T einen einmaligen Austausch des Gerätes anzubieten.
Neben der moderaten und darüber hinaus nur schwer einschätzbaren Schutzwirkung des Telefons hat sich in unserem Test der Verschluss der rückwärtigen Abdeckung als potentielle Schwachstelle herausgestellt. Wiederholt erwies sich die Abdeckung als nicht komplett geschlossen, obwohl alle Nasen am Rand der Plastikschale mit dem Telefon verbunden waren und keine Lücke zu sehen war.
Damit die im Rahmen verbaute Gummilippe die sensiblen Bauteile allerdings schützen kann, muss die Abdeckung auch in der Mitte oberhalb des Akkus festgedrückt werden. Und da es für diese Verschlüsse keine optische Rückmeldung gibt, blieb der Schutz bei den ersten Versuchen das ein oder andere Mal trotz sorgfältigem „Festdrücken“ unvollständig. Handbuch und Kurzanleitung weisen auf den korrekten Verschlussmechanismus hin.
Im vollständig verschlossenen Zustand hielt das Gerät moderaten „Alltagsunfällen“ dann stand: