DDR2 – Die Grundlagen: Alles wird (irgendwann) schneller!
Einleitung
Auf den ersten Blick sieht ein DDR2-Modul aus wie ein seit eh und je bekannter Speicherriegel. Ein wenig über 13 cm lang und rund 3 cm hoch. Doch nicht nur intern hat sich viel getan. Den Anfang machen - auf den zweiten Blick - die unscheinbaren 240 Kontakte, die die neuen Riegel mit dem Mainboard verbinden. Damit ist der bisherige DDR-Sockel - rein von der mechanischen Seite gesehen - bereits für den neuen Standard gestorben. Hinzu kommt die deutlich geringe Spannung, die von Nöten ist, um die neuen DDR2-Module zum Laufen zu bringen. 1,8 Volt stehen hier „nur noch“ auf dem Papier. Was es mit all diesen Details auf sich hat, warum DDR2 so spät gekommen ist, was hinter der so wichtigen Tätigkeit „Validierung“ steckt und vieles weitere mehr wollen wir in diesen DDR2-Grundlagen klären.
Der neue Standard
Einen Standard, den der weltweite Markt akzeptiert, bekommt man nur mit der Zusammenarbeit der größten Firmen hin. In puncto Arbeitsspeicher ist dies die JEDEC. Die JEDEC (Joint Electron Device Engineering Council) setzt sich derzeit aus etwas über 300 Firmen zusammen, die alle zur Chipsatz- und Speicher-Hersteller-Familie gehören. Dass diese Firmen sich nicht immer besonders grün waren und sind, zeigen eine Reihe an Beispielen aus der Vergangenheit. Lief bei der Präsentation von DDR333 noch alles in geregelten Bahnen, wurde es ab diesem Zeitpunkt doch deutlich schwieriger. Hatte man anfangs noch angenommen, dass nach DDR333 als offizieller Standard wohl gleich DDR2 kommen würde, wie es eine unserer Newsmeldungen vom März 2002 zum Thema hatte, ging das Ganze dann doch nicht so schnell von Statten, wie es sich einige Mitglieder der JEDEC erhofft hatte. Vorreiter war ein weiteres Mal Intel, wenn auch eher in negativer Hinsicht. Der Chipriese wehrte sich gegen die Einführung von DDR400-Speicher und wollte DDR2 schon viel früher auf den Markt bringen, was ein Blick auf die schon erwähnte Meldung zeigt, nach deren Wortlaut eine Markteinführung von DDR2 für Anfang 2003 vorgesehen war. Da die Speicherhersteller jedoch mit der Entwicklung auf dem Papier in der Praxis nicht Schritt halten konnten, das Ganze unter diesen Umständen exorbitant teuer geworden wäre und letztendlich - auch wenn es banal klingen mag - die Module nicht zwingend benötigt wurden, schlug man seitens Intel mit der Einführung von „Canterwood“ und „Springdale“ letztendlich doch noch einen anderen Weg ein. Man presste nun plötzlich mit aller Gewalt den DDR400-Standard durch, indem man anfing, Module von Herstellern, die Intels Auflagen erfüllten, zu validieren.
Ende Februar 2003 war es dann endlich soweit und die ersten Module unter offiziellem JEDEC-DDR400-Standard schwemmten auf den Markt. Die Spezifikationen für DDR400 änderten sich gegenüber den Vorgängern doch recht eindeutig. Beispielsweise seien hier die leicht erhöhte Spannung (2,5 V bei DDR333, 2,6 V bei DDR400) und die entschärften Timings genannt. Das Ende der ersten Generation von DDR-Speicher neigt sich nun jedoch wirklich und unwiderruflich dem Ende entgegen - und wieder ist Intel der Initiator. Zwar gibt es mittlerweile schon Arbeitsspeicher, der DDR600 bietet. Offizieller Standard wird alles über DDR400 dennoch nicht mehr werden. Die Spezifikationen für DDR2 gibt es hingegen schon eine ganze Weile, genauer gesagt seit dem 12. September 2003. Wir wollen auf der kommenden Seite einen genauen Blick darauf werfen.