Kühler für Grafikkarten im Test: Alle jagen Zalmanns VF-900

 7/8
Martin Eckardt
80 Kommentare

Temperaturvergleich

Im Vorfeld seien ein paar Worte zur nachfolgenden Diagrammdarstellung erlaubt, denn erstmals fassen wir alle genommenen Messwerte zur besseren Vergleichbarkeit in einer Anschauung zusammen. Dabei haben wir uns bei den Temperaturmessungen sowohl für die eigentliche Chiptemperatur als auch für die Hitzeentwicklung der Spannungswandler als Indikator für den Nebenkühleffekt der einzelnen Kühlerdesigns interessiert und sowohl deren Last- als auch Leerlaufmaxima angegeben. Zur direkten Einschätzung, bei welchem Lärmpegel und bei welcher Lüfterumdrehungszahl welche Kühlleistungen erreicht wurden, haben wir die Schallpegelmessungen und die Drehzahlangaben ebenfalls an entsprechender Position mit aufgeführt. Der obere Diagrammblock repräsentiert dabei den 5-Volt- und der untere den 12-Volt-Betrieb der einzelnen Kühler.

Leistungs- & Lautstärkevergleich aktueller VGA-Kühlhardware
Leistungs- & Lautstärkevergleich aktueller VGA-Kühlhardware

Insgesamt offenbart sich uns ein scheinbar gewohntes Bild: Zalman schlägt mit dem VF-900 die Kontrahenten bei voller Drehzahl und kühlt sowohl den Grafikchip als auch die wichtigen Spannungswandler am wirkungsvollsten. Knapp dahinter reiht sich allerdings bereits der Arcitc-Cooling Accelero X1 ein, dessen Lüfterkonzept aber spürbar weniger Schalldruck erzeugt. Somit kann der X1 in Relation den VF-900 bei der Chipkühlung übertrumpfen, bietet aber wegen des geschlossenen Kühlerdesigns eine signifikant schwächere Spannungswandler-Kühlung. Thermalrights V1-Ultra liefert in der Serienkonfiguration ein ähnliches Bild ab: Die Chiptemperaturen sind absolut bei der Musik, nur der Nebenkühleffekt auf der Vorderseite ist aufgrund des Rucksacklüfters praktisch nicht vorhanden. Erst das zusätzliche, vorderseitige Montieren eines weiteren 80-mm-Lüfters (in unserem Fall der Coolink SWF 802) korrigiert diesen Makel und senkt bei kaum wachsender Geräuschemission auch die Chiptemperatur noch einmal leicht. Die NorthQ-Sprösslinge platzieren sich derweil eher im hinteren Bereich des Feldes, etwa auf einem Niveau mit ihrem Design-Pate, der ehemaligen Zalman-Referenz. Der Abstand zur Spitze ist bei vergleichbarer Lautstärke allerdings sehr gering und auch die verschiedenen Materialausführungen haben nur marginalen Einfluss auf die Kühlergebnisse. Erfreulich weiterhin und wichtig für stabile Übertaktungsversuche: Das „alte“ VF-700-Design liefert nach wie vor die Spitzenwerte bei den Spannungswandlern.

Bei gedrosselter Drehzahl im 5-Volt-Betrieb lässt sich erneut die erstaunliche Konstanz der Zalman-Entwicklungen beobachten, die kaum an Kühlperformance verlieren. Auch der Thermalright V1-Ultra harmoniert gut mit geringerer Luftzirkulation, profitiert aber in diesem Low-Noise-Modus von einem optionalen Dual-Lüfter-Setup. Ausgesprochen schwach - trotz niedrigster Geräuschabgabe - ist die 5-Volt-Vorstellung des Acceleros einzuschätzen. Genau wie seine Vorgänger der VGA-Silencer-Reihe enttäuscht auch der X1 mit einem unverhältnismäßig starken Leistungseinbruch bei Drehzahlsenkung.