GeForce 7600 GT, 7900 GT und 7900 GTX im Test: nVidia beißt sich an ATi die Zähne aus
26/29Sonstiges
Lautstärke
Da quasi alle aktuellen Modelle über eine herstellerseitige Lüftersteuerung verfügen, unterscheiden wir bei den Messungen den 2D- und den 3D-Betrieb. Für die Last-Messungen wird der 3DMark05 in der Endlosschleife ausgeführt und nach dreißig Minuten die Lautstärke notiert. Beide Messungen werden im Abstand von 15 cm zur Grafikkarte durchgeführt. Um nur die Lautstärke der jeweiligen Grafikkarte messen zu können, wurden beim Test die Gehäuselüfter vom Netz getrennt.
Das neue Flaggschiff von nVidia weiß unter Windows bezüglich der Lautstärke zu gefallen. Die Grafikkarte bleibt vom ersten bis zum letzten Moment sehr leise und ist aus dem geschlossenen Gehäuse nicht herauszuhören. Die GeForce 7600 GT macht ebenfalls eine gute Figur. Nach einem kurzen Aufbrausen beim Starten des Rechners regelt sich der Lüfter deutlich herunter und bleibt im 2D-Modus stumm. Mit beiden Karten ist ein ruhiges Arbeiten problemlos möglich und nVidia liegt in dieser Disziplin vor den Radeon-Modellen. Die GeForce 7900 GT bereitet allerdings einige Schwierigkeiten, da sie sich nicht herunterregeln wollte und der Lüfter dauerhaft mit voller Drehzahl seinen Dienst verrichtete. Der Lärmpegel ist bereits störend und zieht durchweg die Aufmerksamkeit auf sich. Nach Rücksprache mit MSI können wir dem Testsample jedoch ein Defekt der Lüftersteuerung attestieren. Ein neues Exemplar befindet sich auf dem Weg zu uns und wir werden die entsprechenden Messwerte nachliefern.
Unter Last staunten wir nicht schlecht, da die GeForce 7900 GTX trotz des identischen Kühlsystems zur GeForce 7800 GTX 512 etwas leiser blieb. Die Karte teilt sich mit der ebenfalls ruhigen GeForce 7800 GTX den ersten Platz – sehr gut! Die GeForce 7900 GT ignoriert die höheren Temperaturen und drehte im 3D-Modus mit exakt der gleichen Geschwindigkeit wie unter Windows. Störend ist das Geräuschniveau während des Spielens nicht. Deutlich schlechter ergeht es der GeForce 7600 GT, welche unter Last lauter agiere als die anderen nVidia-Kandidaten. Die Karte macht durchweg mit einem lauten Rauschen auf sich aufmerksam, was den Spielgenuss stellenweise mindert.
Geradezu hervorragend verhält sich das SLI-Gespann der GeForce 7900 GTX. Selbst unter Last dreht das Kühlersystem nicht unnötig auf bleibt während des gesamten Testparcours unauffällig. Andere SLI-Systeme können in diesem Bereich nicht mithalten.
Temperatur
Ähnlich den Messungen zur Lautstärke werden auch die Temperatur-Messungen durchgeführt. Fast alle aktuellen Grafikkarten besitzen Sensoren, die per Treiber oder Hersteller-Tool ausgelesen werden können. Die Kern-Temperatur wird dabei im Ruhezustand im Windows-Desktop und unter Last nach dreißig Minuten 3DMark05 abgelesen. Zudem messen wir mit Hilfe eines Infrarot-Thermometers die Chiptemperatur auf der Rückseite der Grafikkarte.
Der große Dual-Slot-Lüfter auf der GeForce 7900 GTX arbeitet nicht nur sehr leise, er sorgt auch für eine gute Kühlung. Dementsprechend bleibt die Grafikkarte zwei Grad unter den Werten der GeForce 7800 GTX 512, obwohl sie höher getaktet ist – hier spielt der 90-nm-Prozess eine wichtige Rolle. Auch die GeForce 7600 GT sowie die GeForce 7900 GT behalten im 2D-Modus einen kühlen Kopf, wobei beide Karten eine identische Temperatur erreichen. Hier muss man jedoch anmerken, dass der Lüfter der GeForce 7900 GT mit einer deutlich höheren Geschwindigkeit dreht als der Propeller auf der preiswerteren Karte.
Unter Last konnte die GeForce 7600 GT punkten, welche dank der weniger komplexen GPU ein gutes Stück kühler als die beiden größeren Brüder bleibt. Die Mid-Range-Karte von nVidia liegt etwa auf dem Niveau der ATi Radeon X1600 XT und verrichtet somit mit sorgenfreien Temperaturen den Dienst. Die GeForce 7900 GT sowie die GeForce 7900 GTX schenken sich bei diesem Duell dagegen so gut wie nichts. Die langsamere Karte liegt schlussendlich mit einem Grad Celsius vor dem Flaggschiff. Auch wenn das neue Topmodell leicht wärmer als die GeForce 7800 GTX 512 wird, ist der Temperaturbereich vollkommen unkritisch.
Bei den Messungen auf der Chiprückseite ergeben sich dagegen größere Differenzen. Die GeForce 7600 GT setzt sich im vorderen Bereich des Testparcours ab und weiß mit gemessenen 56 Grad zu gefallen. Die GeForce 7900 GT wird exakt zehn Grad wärmer und kann sich klar vor die GeForce 7800 GTX setzen. Mit 72 Grad Celsius ist die GeForce 7900 GTX merklich hitziger, aber auch hier sind die Werte unkritisch. Da die Lüftersteuerung unseres Modells allerdings nicht ordnungsgemäß funktioniert, werden die Temperaturen bei anderen GeForce-7900-GT-Karten minimal anders ausfallen.
Das SLI-System der GeForce 7900 GTX und das CrossFire-Gespann der Radeon-X1900-Karten schenken sich bei den Temperaturen nichts und bleiben unter Last durch die Bank auf einem Niveau. Obwohl die Messwerte sehr hoch ausfallen, konnten wir diesmal glücklicherweise keine Abstürze während des Stresstests feststellen – auf zwei „GeForce 7800 GTX 512“-Karten sah dies noch ganz anders aus.
Stromverbrauch
Für die Messungen der Stromaufnahme wird ein handelsüblicher Verbrauchs-Monitor, den man sich auch beim örtlichen Stromversorger ausleihen kann, genutzt. Gemessen wird die Gesamt-Stromaufnahme des Testsystems. Auch hier gilt die Teilung zwischen Idle- und Last-Betrieb, letzterer wird erneut durch Verwendung des 3DMark05 simuliert.
Gespannt waren wir auf die Messungen des Stromverbrauches, da der 90-nm-Prozess auf den neuen ATi-Grafikkarten diesbezüglich nur scheinbar eine Verbesserung mit sich brachte. Dies ändert sich zumindest unter Windows leider auch bei den nVidia-Modellen nicht. Obwohl die GeForce 7900 GTX im Idle-Modus die Taktraten herab senkt, erzielt die Karte mit einem Stromverbrauch von 130 Watt (der gesamte Rechner ist hiermit gemeint!) ein schlechteres Ergebnis als die GeForce 7800 GTX 512, welche noch im 110-nm-Prozess gefertigt wird. Selbst die stromhungrige Radeon X1900 XTX zieht weniger Leistung aus der Steckdose. Die GeForce 7900 GT zeigt sich deutlich genügsamer und benötigt mit 116 Watt weniger Strom als die GeForce 7800 GTX. Die GeForce 7600 GT liefert sich wiederum mit der GeForce 6600 GT ein hartes Rennen, verliert dieses aber knapp. Gegen den Konkurrent Radeon X1800 GTO von ATi setzt sich der G73-Chip jedoch spielend durch.
Ein Spitzenergebnis liefert sowohl die GeForce 7600 GT als auch die schnellere GeForce 7900 GT unter Last ab. Die Mid-Range-Karte schafft es sogar einen neuen Rekord aufzustellen und zeigt die geringste Stromaufnahme im gesamten Testfeld. Die GeForce 7900 GT platziert sich nur knapp über den Werten des Mittelklasse-Chips, was immer noch einen sehr guten Wert darstellt. Die GeForce 7900 GTX benötigt mit 205 Watt eindeutig mehr Strom, liegt dabei allerdings nur auf dem Niveau der GeForce 7800 GTX und bleibt um einiges sparsamer als die GeForce 7800 GTX 512. Gegen die Radeon X1900 XTX fährt man ohne große Mühen einen Sieg ein – sehr gute Arbeit, nVidia!
Interessante Ergebnisse lieferte das SLI-System ab. Während die beiden GeForce-7900-GTX-Adaptionen unter Windows noch mehr Strom aus der Leitung ziehen als die GPUs der Konkurrenz, wollten wir unter Last zuerst unseren eigenen Augen – oder besser gesagt dem Stromzähler – nicht trauen. Das SLI-Gespann der GeForce 7900 GTX benötigt satte 80 Watt weniger Leistung als der CrossFire-Rechner mit den Radeon-X1900-Karten! Ein klarer Sieg der Kalifornier, welcher eindeutiger kaum ausfallen könnte.