nVidia GeForce 8800 GTX im Test: Der neue König unter den Grafikkarten
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nVidia GeForce 8800 GTX
Mit der GeForce 8800 GTX holen die kalifornischen GPU-Spezialisten zum ganz großen Schlag aus und wollen nicht nur – wie bereits gezeigt – die Bildqualität, sondern auch die Geschwindigkeit in bisher unerreichte Höhen schrauben. Dazu kommt noch die Möglichkeit, Effektphysik auf der GPU zu berechnen und, ganz nebenbei, zudem die Unterstützung von Direct3D 10, der neuen Grafik-API, die mit Windows Vista Einzug halten wird. Doch dies alles musste entwickelt, hergestellt und vertrieben werden und das hat natürlich seinen Preis. nVidia gibt für Europa eine unverbindliche Preisempfehlung von 600 Euro an. Ein Blick in die Preismaschine Geizhals verrät, dass erste Shops die GeForce 8800 GTX bereits ab zirka 570 Euro listen – ob diese dann verfügbar sein werden, ist natürlich eine andere Frage.
Viele werden sicherlich ins Staunen geraten, wenn sie die GeForce 8800 GTX zum ersten Mal „live“ begutachten können. Die PCB-Ausmaße von 23 cm, die die ehemaligen High-End-Beschleuniger von nVidia alle aufweisen konnten, werden von der GeForce 8800 GTX bei weitem überschritten. Die Platine misst satte 28 cm Länge und wird somit längst nicht in jeden Tower problemlos hineinpassen. Während die Referenzkarten von nVidia bis jetzt immer auf ein grünes und somit firmenfarbenes PCB setzten, kommt die GeForce 8800 GTX in schwarzer Farbe daher. Ein großer Dual-Slot-Kühler, der ein Wenig an das Pendant auf der GeForce 6800 Ultra erinnert, sorgt für niedrige Temperaturen.
Das Kühlsystem belegt einen Großteil der Platine und ist mit einem 70 mm großen Radiallüfter ausgestattet. Die Schaufelräder ansich fallen sehr klein aus, was auf eine große Drehzahl schließen lassen könnte. Unter Windows ist die GeForce 8800 GTX der Radeon X1950 XTX in Sachen Lautstärke dann allerdings ebenbürtig. Sprich man hört die Karte überhaupt nicht aus einem geschlossenen Gehäuse heraus. Auch unter Last dreht der Quirl nur minimal auf und wird zu keiner Zeit aufdringlich. Der Kühler besteht aus einer geradezu riesigen Alukühlplatte, die nicht nur die G80-GPU, sondern zusätzlich den VRAM (768 MB GDDR3, produziert von Samsung mit einer Zugriffszeit von 1,1 ns) kühlt. Fast die ganze Kühlfläche ist aus Aluminium gefertigt, einzig ein eingelassener Kupferblock sitzt direkt auf dem Heatspreader der GPU. Darüber hinaus setzt nVidia auf eine Heatpipe, die die Wärme effizient vom Kern weg leitet.
Das Prinzip des Kühlsystems ist schnell erklärt. Der Radiallüfter saugt die kühle Luft aus dem Tower an und leitet sie über den Kühlblock und über die eigentliche GPU. Die dadurch erhitzte Luft wird dann durch mehrere Lüftungsschlitze auf dem Slotblech nach Außen gepustet, weswegen sich das Gehäuseinnere nicht unnötig aufheizt. Auf dem Slotblech findet man zwei Dual-Link-fähige DVI-Anschlüsse sowie einen HDTV-Ausgang vor. Einen HDMI-Anschluss sucht man leider vergebens. Nichtsdestotrotz ist die GeForce 8800 GTX HDCP-kompatibel, da auf jeder Karte ein entsprechendes Key-ROM eingesetzt wird.
Auffällig sind die zwei SLI-Anschlüsse. Für das handelsübliche SLI wird weiterhin nur ein Anschluss mit einer Bridge nötig sein. Der zweite Anschluss ermöglicht es, eine separate Grafikkarte – dies muss nicht unbedingt eine GeForce 8800 GTX sein – nur für Physikberechnungen mit Hilfe von HavokFX zu nutzen. Während für eine GeForce 7950 GX2 noch ein PCIe-Stromanschluss ausreichend ist, funktioniert das Top-Modell der GeForce-8800-Reihe nur mit zwei dieser Anschlüsse, da der Stromverbrauch gestiegen ist. Wenn man keinen Anschluss belegt, startet die Karte nicht und ein kleiner, auf der Karte verbauter Buzzer gibt ein Alarmsignal von sich. Belegt man nur einen, startet die Karte zwar, arbeitet aber wesentlich langsamer.
Asus EN8800 GTX
Asus schickt ihre Adaption der nVidia GeForce 8800 GTX, die auf den Namen EN8800 GTX hört, für einen Preis von etwa 570 Euro ins Rennen. Die Karte entspricht nicht nur optisch, sondern auch funktional zu einhundert Prozent dem Referenzdesign. Einzig der Lüfteraufkleber, der nun ein Motiv aus dem Spiel „Ghost Recon: Advanced Warfighter“ trägt, wurde ausgetauscht. Asus stattet die EN8800 GTX mit einem reichhaltigen Softwarepaket aus: Neben einer Treiber-CD und dem Handbuch findet der Käufer den 3DMark06 sowie die Spiele „GTI Racing“ und das bekannte „Ghost Recon: Advanced Warfighter“ vor. Auch wenn man für diese Ausstattungsmerkmale durchaus positive Worte finden kann, so enttäuscht die Kabelausstattung. Mehr als einen DVI-zu-D-SUB- sowie einen S-Video-auf-YUV- und einen PCIe-Stromkabeladapter legt Asus dem High-End-Modell nicht bei. Immerhin ist eine praktische CD-Mappe in dem Karton enthalten.