ATi Radeon HD 2900 XT im Test: Platzhirsch oder kleiner Bruder der GeForce 8800?

Wolfgang Andermahr
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ATi Radeon HD 2900 XT im Test: Platzhirsch oder kleiner Bruder der GeForce 8800?

Einleitung

Unabhängig in welcher Branche, Sport oder sogar im normalen Leben, wenn die zwei stärksten und größten Konkurrenten aufeinander treffen, gibt es immer ein regelrechtes Gerangel mit fairen oder manchmal auch eher weniger fairen Methoden. Jeder versucht der Beste zu sein und möchte den Gegner in allen Belangen übertrumpfen. Da man so jeweils zu Höchstleistungen angestachelt wird, ist dies in der Marktwirtschaft logischerweise keine schlechte Ausgangssituation: Der Kunde bekommt Gesamtlösungen präsentiert, die man ohne Konkurrenz in dieser Form wohl kaum gesehen hätte. Nichts anderes passiert, wie man es schon oft genug erlebt hat, ebenso im Marktsegment der Computergrafikkarten. ATi und nVidia möchten den Gegner wenn möglich in allen Belangen schlecht aussehen lassen, damit der Kunde sich für das eigene Produkt interessiert und für dieses schlussendlich bezahlt. Dieser Kampf ist ab dem heutigen Tag, der öffentlichen Präsentation der „Radeon HD 2000“-Serie von ATi, wieder ausgebrochen.

Dabei gibt es nicht nur ein neues Produkt, gleich zehn neue 3D-Beschleuniger erblicken das Licht der Welt – sowohl Desktop- als auch Mobile-Chips sind dabei. Die neuen Grafikkarten hören ab nun auf den Namen „Radeon HD 2000“, das seit der X800-Serie bekannte „X“ im Namen entfällt. ATi möchte nicht nur wie anfänglich nVidia mit der GeForce 8800 GTX und GeForce 8800 GTS den High-End-Markt bedienen, sondern stellt die Radeon-HD-2400-Serie als Low-End-Part, die Radeon-HD-2600-Serie als Mid-Range-Part und die Radeon-X2900-Serie als High-End-Derivat vor. Dieser Artikel wird sich größtenteils aber nur um die Top-Variante, die ATi Radeon HD 2900 XT, drehen, da ATi nur dieses Modell in den Handel bringt. Die Radeon HD 2400 sowie die Radeon HD 2600 werden erst Ende Juni folgen, wobei die technischen Spezifikationen bereits heute keine Unbekannten mehr sind.

Neue GPU-Generationen bringen meistens einige Überraschungen mit sich; so auch diesmal. Während die alten GPU-Generationen sowohl bei nVidia als auch bei ATi auf Vektor-ALUs (gemeint sind hier die Shadereinheiten) setzen, halten sich die beiden neuen Sprösslinge nicht mehr an diese Technik. Sowohl die GeForce-8800- als auch die Radeon-HD-2000-Karten setzen auf Skalareinheiten – dies erklärt auch die Gerüchte über 320 Streamprozessoren auf der R600-GPU. Darüber hinaus kommt auf den R(V)6x0-Chips ein alter Bekannter, der zuerst in der Direct3D-10-Spezifikation enthalten war, später aber gestrichen worden ist, zum Einsatz: eine Tessellator-Einheit. Was diese kann und welche weiteren Überraschungen es auf der R600-GPU gibt, werden wir in dem entsprechenden Technik-Abschnitt klären.

ATi hat uns für diesen Artikel freundlicherweise eine Radeon HD 2900 XT zur Verfügung gestellt. Die Karte wird nicht nur unseren Benchmark-Parcours passieren müssen, wir klären ebenfalls, ob die Radeon-HD-2000-Serie bezüglich der Bildqualität die G80-GPU von nVidia ein- und vielleicht sogar überholen kann. Weitere Skalierungstests und eine technische Beschreibung der R600-GPU sind ebenso vorhanden. Wir wünschen viel Spaß beim Lesen des Artikels und der Lüftung eines großen Geheimnisses!

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