ATi Radeon HD 3870 im Test: Ein neuer Name alleine reicht nicht
5/34AA- und AF-Skalierung
Auch wenn die RV670-GPU auf der Radeon HD 3870 zweifellos vom R600 abstammt, hat ATi die Zeit genutzt und einige Modifizierungen vorgenommen. So soll die Effektivität des Speicherinterfaces gesteigert worden sein, um die geringere Speicherbandbreite kompensieren zu können. Darüber hinaus hat man noch einige Feinheiten verändert und so nach eigenen Angaben die Anti-Aliasing-Performance steigern können. Wie genau die Unterschiede ausfallen, wollen wir in diesem Abschnitt untersuchen. Wir testen die GPU-Skalierung der aktuell vier wichtigsten GPUs (G80, G92, R600 und RV670) in verschiedenen Auflösungen sowie Anti-Aliasing- und Anisotropic-Filtering-Stufen.
In Company of Heroes sowie F.E.A.R. macht sich die niedrigere Speicherbandbreite der Radeon HD 3870 gegenüber der Radeon HD 2900 XT minimal bemerkbar und die Performance fällt bei dem neuen 3D-Beschleuniger etwas stärker als bei dem Vorgängermodell ab. Interessanterweise dreht sich in Jericho das Bild und die Radeon HD 3870 zeigt sich dort von ihrer starken Seite. Darüber hinaus verlieren in Jericho alle vier getesteten Rechenkerne prozentual beinahe exakt dieselbe Leistung. Anders ist dies in Company of Heroes, wo die ATi-Riege die stabilere Geschwindigkeit bietet. In F.E.A.R. kann dagegen Nvidia deutlich die Führung übernehmen.
In Anno 1701 arbeitet bei bis zu vier-fachem Anti-Aliasing der RV670 nicht effektiver als der R600. Dies ändert sich jedoch, wenn man 8xAA aktiviert, da dort der RV670 deutlich weniger Leistung verliert. Bei den höheren AA-Modi geben sich die beiden ATi-Rechenkerne dagegen nicht viel. Interessanterweise agiert die Radeon HD 3870 beim Adaptive-Anti-Aliasing spürbar flotter als die Radeon HD 2900 XT (beide bieten aber kein Super-Sampling-AAA, sondern einen (hochwertigen) Multi-Sampling-AAA-Modus). Die G8x- und G9x-GPU verliert prozentual mehr Leistung. In F.E.A.R. zeigt sich ein sehr ähnliches Ergebnis bei den ATi-Probanden, wobei der RV670 nun bei 8xAA nichts mehr gegenüber dem R600 hinzugewinnen kann. Da F.E.A.R. keine (oder kaum) Alpha-Test-Texturen nutzt, ist nur ein minimaler Performanceverlust messbar. Die Nvidia-GPUs sind in dem First-Person-Shooter stärker und liegen prozentual gesehen in etwa gleich auf.
In Oblivion gibt es erneut größere Differenzen. Bereits bei 2xAA arbeitet der RV670 schneller als der R600, was sich bis hin zu vier-fachem-AA inklusive Adaptive-AA zieht. Bei acht-fachem Anti-Aliasing verlieren beide GPUs wieder gleich viel Leistung, ebenso bei den Wide-Tent- und Edge-Detect-Filter-Modi. Die G8x-Generation von Nvidia verliert mehr Performance als die Radeon-HD-2900- und die Radeon-HD-3800-Karten, allerdings bieten diese auch eine höhere Rohperformance an.
Da ATi bei der RV670 nichts an der (viel zu geringen) Texturfüllrate und nach eigenen Angaben zudem ebenso wenig an der Effizienz der Textureinheiten geändert hat, vermuteten wir bereits, dass es bei der anisotropen Filterung keinerlei Unterschiede zwischen der R600- und der RV670-GPU geben wird. Und so ist es auch. Prozentual verhalten sich die beiden ATi-Grafikkarten absolut gleich, solange man den „Optimierungsmodus“ Catalyst A.I. auf der Standardeinstellung belässt. Bei dessen Deaktivierung ändert sich auch in Anno 1701 und Stalker nichts, allerdings läuft dann Company of Heroes auf einem RV670 etwas schneller. Optische Unterschiede zwischen den Grafikkarten können wir in dem Spiel aber nicht entdecken.