Sapphire Atomic Radeon HD 3870 im Test: Mit Individualität auf Kundenfang

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Wolfgang Andermahr (+2)
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Sonstige Messungen

Mit dem Vapor-X-Kühlsystem verspricht Sapphire eine verbesserte Effizienz sowie einen geringeren Geräuschpegel. Im Vergleich zu den übrigen Kandidaten im Testfeld scheitert die Karte zumindest am zweiten Punkt, wenn auch nur mit gering höheren Messwerten. Nicht vergessen darf man dabei die erhöhten Taktraten, welche als Hauptursache angesehen werden können. Nichtsdestotrotz jammert man bei der Atomic Radeon HD 3870 auf hohem Niveau, denn im 2D-Modus ist die Karte äußerst leise, im 3D-Modus lediglich minimal lauter – dennoch kaum wahrnehmbar und sollte beim Spielen keine Probleme darstellen.

Lautstärke
  • Windows:
    • ATi Radeon HD 3870
      45,5
    • Nvidia GeForce 8800 GT
      46,5
    • Sapphire Atomic HD 3870
      48,0
  • Last:
    • ATi Radeon HD 3870
      47,5
    • Nvidia GeForce 8800 GT
      48,5
    • Sapphire Atomic HD 3870
      49,5
Einheit: dB(A)
Temperatur
  • Windows:
    • Sapphire Atomic HD 3870
      42
    • ATi Radeon HD 3870
      50
    • Nvidia GeForce 8800 GT
      58
  • Last – GPU:
    • ATi Radeon HD 3870
      88
    • Sapphire Atomic HD 3870
      89
    • Nvidia GeForce 8800 GT
      92
  • Last – Chiprückseite:
    • Sapphire Atomic HD 3870
      65
    • ATi Radeon HD 3870
      67
    • Nvidia GeForce 8800 GT
      70
Einheit: °C

In puncto Effizienz weiß das Kühlsystem dagegen zu überzeugen. Gerade unter Windows fällt der Vorsprung zur Standardvariante mit acht Grad Celsius in der Größenordnung aus, die von Sapphire versprochen wurde. Ein anderes Bild zeigt sich, sobald das Kühlsystem unter Belastung stärker gefordert wird. Dennoch erreicht sie, wenn auch nur minimal, bessere Werte als das Standard-Kühlsystem; und das trotz erhöhter Taktraten. Die Temperaturwerte der GeForce 8800 GT liegen ohnehin oberhalb der HD 3870; der Unterschied fällt somit unter Windows deutlich größer, unter Last dafür etwas weniger deutlich aus.

Leistungsaufnahme
  • Windows:
    • ATi Radeon HD 3870
      169
    • Sapphire Atomic HD 3870
      170
    • Nvidia GeForce 8800 GT
      192
  • Last:
    • Nvidia GeForce 8800 GT
      248
    • ATi Radeon HD 3870
      254
    • Sapphire Atomic HD 3870
      262
Einheit: Watt (W)

Als erster kleiner Schwachpunkt der Atomic Radeon HD 3870 ist die Leistungsaufnahme unter Belastung zu nennen, der spürbar über dem der anderen Karten des Testfelds liegt. In diesem Bereich hinterlässt die GeForce 8800 GT den besten Eindruck, die einen Vorsprung von sechs Prozent gegenüber der Sapphire-Karte erreicht. Die Standardvariante der HD 3870 siedelt sich zwischen den beiden Karten an. Ein anderes Bild zeigt sich unter Windows: Die HD-3870-Karten sind fast gleich auf, die GeForce 8800 GT besitzt dagegen eine um knapp 15 Prozent höhere Leistungsaufnahme.

Übertakten
  • Call of Juarez:
    • Atomic HD 3870 – Übertaktet (864/1250)
      13,9
    • Atomic HD 3870 – Standard (825/1200)
      13,4
  • Unreal Tournament 3:
    • Atomic HD 3870 – Übertaktet (864/1250)
      117,9
    • Atomic HD 3870 – Standard (825/1200)
      113,5
  • Jericho:
    • Atomic HD 3870 – Übertaktet (864/1250)
      20,0
    • Atomic HD 3870 – Standard (825/1200)
      19,2
Einheit: Bilder pro Sekunde (FPS)

Trotz der ohnehin höheren Taktraten lässt die Karte noch etwas Spielraum nach oben. So konnten wir den Chiptakt von 825 MHz auf 864 MHz steigern, den GDDR4-Speicher mit Zugriffszeiten von 0,8 ns konnten wir um 50 MHz auf den theoretischen Maximaltakt von 1250 MHz anheben. In den von uns getesteten Anwendungen konnte so die Performance um jeweils knapp fünf Prozent gesteigert werden - nicht die Welt, aber bei einem bereits hochgezüchteten Modell vertretbar.

Fazit

Die Atomic Radeon HD 3870 wird von Sapphire als Limited-Edition Ende Januar auf den Markt gebracht. In Kombination mit der umfangreichen Ausstattung und dem erhöhten Preis von 259 Euro dürfte die Karte insbesondere für die Käuferschicht interessant sein, die nach einem exquisiten Modell Ausschau hält und eventuell noch den einen oder anderen Euro vom Weihnachtsgeld über hat, der die höheren Kosten zu einer normalen HD 3870 oder der GeForce 8800 GT leichter verschmerzen lässt.

Sapphire Atomic HD 3870
Sapphire Atomic HD 3870

Die Leistung des Modells spricht für sich. Durch die höheren Taktraten übertrumpft die Karte die Standardvariante der HD 3870 und kann sogar zur GeForce 8800 GT aufschließen. Ebenso hinterlässt das Single-Slot-Kühlsystem Vapor-X einen guten Eindruck. Die stärkere Abwärme des Chips aufgrund der Übertaktung sorgt nur für eine marginal höhere Lautstärke, die Temperatur liegt sogar durchweg unterhalb der Standardkühlung von AMD – Nvidias GeForce 8800 GT wird in beiden Disziplinen in Schach gehalten. Bei der Leistungsaufnahme machen sich zumindest unter Last wiederum die höheren Taktraten bemerkbar – die Karte fällt hinter die beiden anderen Testkandidaten zurück. Wer aber ohnehin bereit ist, den höheren Preis zu zahlen, sollte diesen Umstand verschmerzen können. Als Übertaktungswunder wird die Karte nicht in die Annalen eingehen, was jedoch auch wenig verwunderlich ist – dieser Aspekt sollte bei den Käufern ohnehin eher zweitrangig sein. Dass die Karte wahlweise in einem CrossFire-Verbund mit bis zu vier Karten betrieben werden kann, hinterlässt auf dem Papier zwar einen guten Eindruck, dürfte aber den wenigsten Anwendern nutzen. Aufgrund der limitierten Auflage und des hohen Preises wird sich nur ein kleiner Teil zum Kauf einer zweiten Karte durchringen können, auch wenn diese mit der Singleslot-Kühlung per se besser für ein System mit mehreren Karten geeignet wäre. Nichtsdestotrotz bleibt natürlich auch ein Vorteil bei der Kombination mit herkömmlichen (Dualslot) Radeon-HD-3870-Karten.

Schlussendlich erhalten die Käufer, die einzig und allein auf eine schnelle Grafikkarte aus sind und auf technische Schmankerl sowie eine gehobene Ausstattung verzichten können, mit den Standard-Modellen der HD 3870 oder der GeForce 8800 GT mehr Performance je Euro.

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