Grafikkarten-Treiber: ATi Catalyst 9.3 im Test
Einleitung
Seitdem auf dem 3D-Grafikkarten-Markt ein harter Wettbewerb zwischen ATi und Nvidia herrscht, ist es mit der Entwicklung der Grafikkarte sowie der einmaligen Programmierung des Treibers nicht mehr getan. Mittlerweile müssen die Hersteller über einen längeren Zeitraum in regelmäßigen Abständen neue Treiber für einen Grafikchip entwickeln und pflegen. Mitunter ist es gar notwendig, einen Treiber für ein einziges Spiel anzupassen, damit das Spiel im günstigsten Fall etwas schneller, manchmal aber auch überhaupt erst läuft.
Darüber hinaus müssen die Treiber für neue GPUs angepasst werden, da sich deren Architektur oftmals von den Vorgängern unterscheidet und so spezielle Optimierungen unausweichlich sind. Dies ist unter anderem für die Radeon-HD-4800-Serie von ATi zutreffend, deren GPU sich vom RV670 zwar nicht komplett, aber doch entscheidend unterscheidet. Da die zukünftigen Produkte der Radeon-Hersteller auf denselben beziehungsweise einem abgespeckten Chip basieren, haben wir uns dazu entschlossen, mit einer Radeon HD 4870 regelmäßig einige Geschwindigkeitstests durchlaufen zu lassen und so zu überprüfen, ob es Änderungen gegeben hat.
Der neueste Treiber aus dem Hause ATi ist der Catalyst 9.3. Ebenfalls im Test mit von der Partie sind der Catalyst 8.10, der Catalyst 8.11, der Catalyst 8.12, der Catalyst 9.1 sowie der Catalyst 9.2.
ATi Catalyst 9.3
Ziemlich genau einen Monat nach dem Release des Catalyst 9.2 erblickt nun der Catalyst 9.3 das Licht der Welt, der wie gewöhnlich ein WHQL-Zertifikat trägt. Der Treiber wurde am 25. Februar fertiggestellt und hat seitdem einige Tage bei Microsoft verbracht, um das begehrte Qualitätssiegel zu erhalten.
Mit dem Catalyst 9.3 möchte ATi neue Wege gehen, da man nun nicht mehr getrennte Treiber für Windows Vista sowie Windows 7 anbietet, sondern auf einen einzigen „Kombi-Treiber“ setzt. Dabei wird ab nun an jeder Treiber WDDM-1.1-Unterstützung bieten und somit völlig kompatibel zum neuen Treibermodell in Windows 7 sein. Windows Vista beherrscht im Vergleich dazu nur WDDM 1.0. Unsere spezielle Testversion des Catalyst 9.3 bringt satte 114 MB auf die Waage, wird in dieser Form aber nicht zum Download bereit stehen. Denn in unserer Variante sind sowohl eine 32-Bit- als auch eine 64-Bit-Version enthalten, während die Öffentlichkeit diese getrennt herunterladen kann.
Der Treiber, der die genaue Versionsnummer 8.591-090225a aufweist, unterstützt sämtliche ATi-Grafikkarten seit der Radeon-9000-Serie. Zwar hatte man angekündigt, in Zukunft sämtliche Produkte, die älter als eine Radeon-HD-2000-Karte sind, aus dem Treiber zu entfernen, was aber allem Anschein nach frühestens nächsten Monat der Fall sein wird. Neue Modelle unterstützt der Catalyst 9.3 jedoch nicht. Selbst die den aktuellen Gerüchten zu Folge demnächst erscheinenden RV-740- sowie RV790-Karten sind nicht in den Treiberdaten eingetragen.
Was sich abseits der generellen Windows-7-Unterstützung beim Catalyst 9.3 gegenüber dem Catalyst 9.2 geändert haben soll, ist noch unklar, da uns die Release Notes zum Zeitpunkt des Testens noch nicht zur Verfügung gestanden haben. Mit bloßem Auge können wir keine Änderung erkennen, auch das Catalyst Control Center ist absolut gleich geblieben.
Im Laufe des heutigen Abends sollte der Treiber für die Öffentlichkeit zum Download bereit stehen.