Kyro II im Test: Inno3D und Videologic im Vergleich
Vorwort
Nachdem sich Tommy in seinem Review über die Hercules 3D Prophet 4500 mit 64MB schon ein erstes Bild über eine Kyro II Karte auf einem eher langsameren System gemacht hat, wollen wir mit diesem Review testen, wie sehr die Leistung einer Kyro II Karte von dem verwendeten System und vor allem der CPU abhängt und ob sie wirklich die Leistungen erreichen kann, die ihr oft in vielen anderen Reviews nachgesagt wird. Wir bedanken uns im Vorfeld des Reviews bei der MB-IT GmbH, die uns freundlicherweise eine Kyro II 4500 mit 64MB SD-RAM von Inno3D zur Verfügung stellte. Außerdem geht unser Dank an Videologic, die uns ebenfalls eine Kyro II zukommen ließen und zwar die Vivid!XS mit 32 MByte SD-RAM. Neben Hercules finden sich somit noch andere Hersteller, die ihre Grafikkartenreihe um Boards mit dem Kyro II Chip von STMicroelectronics erweitern. Leider sind die Karten von Inno3D in Deutschland noch nicht sehr verbreitet und die MB-IT GmbH steht ziemlich allein mit ihrem Vertrieb in Deutschland da. Somit haben wir zwei Kyro II Karten im Testfeld, die sich vor allem durch die Größe ihres SD-RAMs unterscheiden. Das Review wird demnach auch zeigen, ob die 64 MB bei einer Kyro II gerechtfertigt sind, oder ob auch 32 MB völlig ausreichend sind.
Lieferumfang Inno3D
Inno3D: In der für Inno3D typisch gestalteten Verpackung verbirgt sich neben der eigentlichen Grafikkarte noch einiges mehr an Inhalt. So liegt noch ein im InnoVision gestaltetes Mauspad, ein ColorKey zur Verwendung mit den Produkten Colorific, 3Deep, Printerfic und True Internet Color, die allesamt auf der ebenfalls mitgelieferten Treiber CD zu finden sind, und ein TV-Out Kabel bei, das lobenswerter Weise gleich mit einem Verlängerungskabel geliefert wird, so dass der Kunde hier nicht noch zusätzlich in die Tasche greifen muss, um den TV-Out der Karte auch zu nutzen. Das TV-Out- auf Video-In-Kabel würde für einen Anschluss an den Fernseher nämlich niemals ausreichen, da es nur 10cm lang ist. Auf der Treiber CD findet man neben den Treibern für die Kyro II in der Version 7.111 zusätzlich noch DirectX 7 und DirectX 8, sowie die Programme 3Deep, Colorific, 3D Mark 2000 und den ResultBrowser2000, den man sonst nur bekommt, wenn man 3D Mark 2000 käuflich erwirbt. Von Win9x über WinNT bis hin zu Win2k befinden sich alle nötigen Treiberversionen auf der CD. Die mitgelieferten Versionen von DirectX7 und DirectX 8 sind jedoch nur für Windows 9x geeignet.
Ein Handbuch liegt der Karte leider nicht bei, so dass man nicht über den Einbau oder die Installation der Treiber informiert wird. Die Treiber CD verfügt jedoch über einen Autostart, so dass der Benutzer gleich zur Installation der Treiber geführt wird. Die einzigen Informationen, die man über die Grafikkarte erhält, befinden sich auf der Verpackung. So werden hier die System Voraussetzungen, die Auflösungsunterstützung, die 2D 3D und Video Features, das Internal True Color und Bumb Mapping der Kyro II kurz beschrieben. Diese Angaben sind dabei aber alle auf englisch gehalten. Sicherlich keine optimale Lösung, allerdings gibt es bei einer Grafikkarte auch nicht so viele Einstellungsmöglichkeiten wie etwa bei einem Mainboard, die in einem Handbuch erklärt werden müssten. Sämtliche Treiber-Optionen werden über die Hilfe-Funktion direkt in Windows erklärt. Die Kyro II 4500 von Inno3D orientiert sich eindeutig am Referenzdesign, wie es auch alle anderen mir bekannten Kyro II Karten handhaben. Das Design der Grafikkarte ist in einem schicken Schwarz gehalten, das in Verbindung mit einem „Golden Orb“ als Lüfter der Karte ein sehr ansprechendes Aussehen verleiht, so dass es fast zu schade ist die Inno3D Kyro II 4500 in seinem PC-Gehäuse zu verstecken. Zusätzlich wurde der „Golden Orb“ von InnoVision noch mit einem firmeneigenen Hologramm versehen. Die 64MB SD-RAM sind zu je vier Speichermodulen sowohl auf der Ober- als auch auf der Unterseite der Karte angebracht. Bei den Speichermodulen handelt es sich um 5,0ns schnellen SD-RAM von Samsung, der theoretisch eine Taktrate von 200MHz verarbeiten könnte, bei der Kyro II allerdings nur mit 175MHz angesprochen wird, da der Chip- und Speichertakt hier anders als bei den Grafikkarten von nVidia nicht asynchron angesprochen werden kann. Da der Chiptakt nur 175MHz verkraftet, kann somit auch der Speicher nur mit 175MHz getaktet werden. Zu den Möglichkeiten, die sich beim Übertakten ergeben, komme ich im späteren Verlauf des Reviews noch näher zu sprechen. Die Verarbeitung der Inno3D Kyro II ist hervorragend. Hier gibt es keinen einzigen Kritikpunkt.
Lieferumfang Videologic
Die Kyro II von Videologic kommt in einer völlig überdimensionierten Verpackung daher, die zum größten Teil eine Plastikummantelung für die Grafikkarte beinhaltet, die die Kyro II vor möglichen Schäden beim Transport bewahren soll. Der Nachteil, den man dafür in Kauf nehmen muss, ist eine sehr unhandliche Packung. In der Verpackung befindet sich zum einen ein TV-Out auf Video-In-Adapterkabel, das allerdings nur ca. 10cm lang ist, so dass man sich in jedem Fall noch ein Verlängerungskabel kaufen muss, wenn man den TV-Out der Vivid!XS nutzen möchte. Außerdem beinhaltet die Verpackung neben der Grafikkarte noch eine CD, auf der das DVD-Tool WinDVD 2000 zu finden ist, und die eigentliche Treiber-CD. Die ebenfalls selbst startende Treiber-CD ist in drei Sprachen gehalten (Deutsch, Französisch und Englisch) und bietet einiges an Material für den Benutzer. So liefert sie zum einen einen kurzen Einblick in die Funktionen der Kyro II und ihre Features, zum anderen beinhaltet sie die D3D-Demos Fortune, House, Dragonfly, Scanner, Tubes, Wheel, Vase, VillageMark und Pane, die die Features der Kyro II in ein besonders positives Licht rücken sollen. Als wäre dies noch nicht genug, findet man auf der CD auch noch Demoversionen zu Oni, MechWarrior 4, Hitman: Codename 47 und Dave Mirra´s Freestyle BMX sowie die Programme Winzip 8.0, den Internet Explorer 5.5, GetRight und DirectX 8 für alle Windows Versionen. Zusätzlich kann man noch sechs Bildschirmschoner installieren und sich von der CD aus eine komplette Dokumentation ansehen, die technische Unterstützung bietet und bei der Fehlersuche behilflich ist.
Außerdem dient das Inlay der CD-Hülle als Handbuch zur Grafikkarte, das neben der Installation der Grafikkarte auch eine Auflistung der Video Modes beinhaltet, den Gebrauch des TV-Out erklärt und eine kurze Troubleshooting-Sektion liefert. Wäre da nicht das Manko mit dem viel zu kurzen TV-Out Adapterkabel, ließe der Lieferumfang der Vivid!XS keinerlei Wünsche offen. Mit dem schicken Design der Inno3D Kyro II 4500 kann die Vivid!XS aber leider nicht mithalten. Sie ist im standardmäßigen Platinengrün gehalten.
Zwar handelte es sich bei der uns vorliegenden Version noch um ein Vorserienmodell, jedoch unterscheidet es sich von der ausgelieferten Version nur durch den Lüfter und einen zusätzlichen Widerstand auf der Platine. Die Vorserienversion, die bei unseren Tests zum Einsatz am, verfügt nur über einen passiven Kühlkörper auf dem Kyro II Chip, der die Karte leider nicht ausreichend kühlte, so dass es in den Benchmarks immer wieder zu Rucklern kam, weil der Chip zu heiß wurde. Deshalb sorgten wir für eine aktive Kühlung der Karte, was auch den gewünschten Erfolg mit sich brachte: Das Ruckeln war wie vom Erdboden verschwunden. Die Endversion der Vivid!XS wird aber mit einem aktiven Lüfter ausgeliefert, so dass es bei dem Endkunden keine Probleme mit der Hitzentwicklung geben sollte. Die Vivid!XS wird wie alle anderen Kyro II Karten auch mit 175MHz Chip- und Speichertakt betrieben. Bei den 32MB SD-RAM der Vivid handelt es sich auch um den 5,0ns schnellen SD-RAM von Samsung, der diesmal aber in nur vier Modulen an der Oberseite der Grafikkarte zu finden ist, da die Vivid!XS ja auch nur über die Hälfte des RAMs der Inno3D Kyro II 4500 verfügt.
Die Verarbeitung der Vivid!XS ist zwar sehr gut, jedoch kann die Inno3D Kyro II 4500 hier etwas mehr überzeugen, da die Verarbeitung des TV-Out Anschlusses bei der Vivid!XS etwas schlechter ausfällt als bei der Inno3D Kyro II 4500. Ob die auf der Rückseite der Karte befindlichen freiliegenden Querverbindungen mehrerer Lotstellen, die doch relativ leicht beschädigt werden können, da es sich nur um einen dünnen Draht als Verbindung handelt, auch in der Endversion der Vivid!XS vorhanden sind, ist uns leider nicht bekannt. Ansonsten weist die Verarbeitungen keine weiteren Mängel auf und kann vollkommen überzeugen.