nVidia nForce 600i-Serie in der Vorschau: Warum nicht gleich so?
Einleitung
Erst im Mai hatte nVidia die Intel Edition seiner nForce-500-Familie vorgestellt, doch marktreife Produkte blieben aus. Genau zwei Mainboards, eines mit nForce 570 SLI und eines mit nForce 590 SLI (beide von Asus), haben es in sechs Monaten in den Handel geschafft und der Verdacht lag schon etwas länger nahe, dass selbst der Hersteller die 5. Generation auf dem Intel-Sektor schon lange abgeschrieben hatte.
Eine Vermutung, die sich mit dem heutigen Tag zu bestätigen scheint, denn nVidia stellt parallel zum G80 (ComputerBase-Test) eine neue Chipsatz-Familie für Intel-Prozessoren vor, den nVidia nForce 600i, vor. Lagen die bisherigen Codenamen bei der Nummer 51, so stehen mit dem 600i die Codenamen C55 und MCP55 an. Da Intel-Prozessoren nicht über einen integrierten Memory-Controller verfügen und die Chipsätze somit komplexer als auf der AMD-Plattform ausfallen, bestehen alle Chipsatz-Versionen des 600i aus North- und Southbridge.
Zwar unterstützten schon die 500er-Chipsätze den FSB von effektiv 1066 MHz, allerdings war der Memory-Controller nur bis DDR2-667 arbeitsfähig. Das kann der 600i nun natürlich besser und der maximale FSB-Takt liegt bei bis zu 1.333 MHz; beim RAM werden 800 MHz laut JEDEC unterstützt. Wer will, kann den RAM auch mit bis zu 1.200 MHz Taktfrequenz betreiben. Dazu ist allerdings SLI-Ready-Speicher nötig, der mit seinem „Enhanced Performance Profile“ solche Taktraten unterstützt. Explizit nennt nVidia hier Corsair und deren Dominator-RAM TWIN2X2048-9600C5. In einer Technologie-Demo hatte Corsair diese Taktraten auf einem 680i-SLI-Mainboard gezeigt.
Ansonsten ähneln sich die Ausstattung und der Funktionsumfang der nForce-500-Chipsatz-Familie für AMD-Prozessoren und den neuen 600i quasi wie ein Ei dem anderen. nVidia setzt also nicht nur bei Grafikkarten auf Unified Treiber oder Shader, sondern auch bei den Chipsätzen auf ein Unified Design, denn bis auf Kleinigkeiten haben beide Southbridges identische Ausstattungs-Merkmale. Hintergrund ist ganz klar die Kostenreduktion. Das macht sich sowohl bei der Entwicklung, als auch später bei der Produktion bezahlt.
Mit dem nForce 680i bietet nVidia als einziger Hersteller für Intel eine echte 2x-PCIe-x16-Lösung an. Andere Hersteller wie Intel können lediglich mit zwei x8-Schnittstellen aufwarten.
Verlieren wir noch ein paar Worte zur Marktsegment-Platzierung der kommenden nForce-600i-Mainboards. Am unteren Ende warten die 650i-Ultra-Mainboards auf Mainstream- und Einsteiger-Spieler-Kunden. Die Mainboards sollen zwischen 99 und 149 US-Dollar kosten. Der Performance-Bereich wird vom 650i-SLI-Chipsatz abgedeckt. Preislich sollen hier etwa 149 bis 199 US-Dollar pro Mainboard fällig werden. An der Spitze residiert einsam der 680i-SLI-Chipsatz, der sich an Hardcore-Gamer und Enthusiasten wendet. Die zu erwartenden Preise für entsprechende Mainboards liegen zwischen reichlichen 249 und 299 US-Dollar.