AMD Athlon 64 3000+ im Test: CPU mit Potential zum Durchbruch
Prolog
Der Athlon 64, ein schwieriges Thema. Schon vor der offiziellen Präsentation der Desktop-Varianten Athlon 64 und Athlon 64 FX hatten wir intern bezweifelt, dass die neue CPU-Serie sofort auf positive Resonanz stoßen würde. Resonanz war zwar da, aber diese zumeist nur in verbaler Form. Wirklich in den Laden trieb es nur wenige, die einen Prozessor für mindestens 480 € ihr Eigen nennen wollten. "Nein, das ist mir noch zu teuer. Ich warte bis Ende 2004", klang es durch das Netz. So stieß unser umfangreicher Artikel zum Start beider Prozessoren zwar auf ungewöhnlich großes Leserinteresse. Die beiden folgenden Mainboardtests blieben allerdings weit hinter ihren Erwartungen zurück. Wen interessiert der Unterbau für eine CPU, deren Anschaffung nicht zur Debatte steht?
Gerade die letzten Monate hatten die eingeschworene AMD Fangemeinde mit Highend-CPUs zum Sparpreis nicht gerade auf eine neue Leistungs- und Kostengeneration vorbereitet. 70 bis 100€ Prozessoren wechselten zu Hauf ihren Besitzer und wanderten nach einigen Modifikationen als aktuelle Spitzen-Recheneinheit in die übertakteten Computer der Nation. 500 % Preiszuschlag für "nutzloses" 64 Bit und einen gemittelten Leistungsunterschied von gut sieben Prozent? Ein neuer Sockel 939, der seine Schatten voraus wirft und schon in wenigen Monaten einen Wechsel des Mainboards voraussetzt? "Athlon 64? Nein, danke!", tönte es hier und da hervor.
Und nun, wie aus heiterem Himmel, der Paukenschlag. Ohne großes Brimborium schob AMD am letzten Montag den Athlon 64 3000+ in den Handel und erweiterte das Sortiment der 64 Bit CPUs entgegen dem allgemeinen Trend nach unten. Vom größeren Bruder, dem Athlon 64 3200+, unterscheiden die CPU weder der Takt noch der Sockel. Lediglich der L2-Cache wurde von einem Megabyte auf 512 KB halbiert und - viel wichtiger - der Preis liegt weit unter dem bisherigen Modell. 230€ für einen Prozessor, der annähernd die Leistung einer fast doppelt so teuren CPU bringt? "Athlon 64? Ja, bitte?"