EPoX 8K7A+ im Test: Die nicht schnellere Alternative

Jan-Frederik Timm
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EPoX 8K7A+ im Test: Die nicht schnellere Alternative

Vorwort

Nachdem wir erst kürzlich die Chance hatten, den KT133A mit seinem SDRAM gegen den KT266 und DDR RAM Support gegeneinander antreten zu lassen und wir zu dem Fazit gekommen waren, dass der Umstieg zwar nicht zwingen notwendig, aber gerade bei einer Neuanschaffung empfehlenswert ist, haben wir nun den AMD760 einmal genauer unter die Lupe genommen. Ziel dieses Reviews ist es, die interne Konkurrenz der DDR RAM Chipsätze und Boards zu durchleuchten. An dieser Stelle möchten wir abermals der Firma EpoX danken, die uns auf Anfrage prompt eine weiteres aktuelles Produkt, das 8K7A+, zusandte. Das Board basiert auf AMDs 760 Chipsatz und musste sich in einer ganzen Reihe an Benchmarks gegen das bereits getestete 8KHA und dessen VIA Apollo KT266 behaupten. Ob der AMD-Chip seinem durchaus guten Ruf gerecht werden und nochmals ordentlich an Leistung zulegen konnte, erfahrt ihr auf den folgenden Seiten.

Der Chipsatz: AMD760

Der Chipsatz 760 stellt AMDs Beitrag zur Einführung des DDR RAMs auf Socket A Systemen dar und basiert "eigentlich" auf der 761er Northbridge und der 766er Southbridge. Eigentlich deshalb, weil diese Kombination in der Realität praktisch nicht anzufinden ist, dazu später mehr. Da wir auch später im Test zum Vergleich die Benchmarkwerte des Epox 8KHA mit KT266 Chip heranziehen werden, stellen wir den Features der Northbridge auch hier nochmals die Konkurrenz von VIA gegenüber. Eine detailliertere Beschreibung der Spezifikationen findet sich in unserem KT133 vs KT266 Vergleich.

Die Northbridge im Vergleich
Vergleichspunkt AMD760 KT266
Chipbezeichnung AMD761 VT8366
Unterstützte CPUs (AMD) Duron/Athlon Duron/Athlon
Sockel Sockel A Sockel A
CPU Front Side Bus 200/266 MHz 200/266MHz
Speichertyp
DDR Ja Ja
SDR - Ja
VC-SDRAM - Ja
RAM Takt
SDR 100/133MHz - Ja / Ja
DDR 200/266MHz Ja / Ja Ja / Ja
Asynchroner Betrieb Nein Ja
Maximaler Speicherausbau 4 GB 4 GB
DIMM-Slots 4 (8 Bänke) 4 (8 Bänke)
AGP 2x / 4x Ja / Ja Ja / Ja

Schon auf den ersten Blick stechen zumindest zwei markante Unterschiede ins Auge. Der Chip unterstützt zwar wie die Konkurrenz einen 100 bzw. 133MHz FSB (200/266 DDR), ein asynchroner Betrieb ist jedoch nicht möglich. Ein Athlon B, der nur mit 200MHz FSB läuft, kann demnach nicht auf 266MHz schnellen RAM zurückreifen. Der mögliche Geschwindigkeitsbonus entfällt. Weitere Differenzen betreffen den Arbeitsspeicher selbst. Konnte der KT266 optional noch mit SDRAM kommunizieren, ist der AMD 760 nur noch in der Lage, DDR RAM anzusprechen. Sicherlich kein Nachteil, würde der Einsatz des langsameren SDRAMs auf diesem Chipsatz doch sowieso wenig Sinn machen. Für etwas Verwirrung dürfte das maximale RAM-Volumen sorgen. Obwohl theoretisch die Bestückung von vier RAM-Slots mit jeweils 2 Bänken mit insgesamt bis zu 4 GByte möglich wäre, sind sowohl auf dem AMD-Referenzdesign, als auch auf den meisten handelsüblichen Boards wie auch dem EPoX K7A+ nur zwei Slots zu finden. Das liegt in erster Linie daran, dass bei einer Bestückung von mehr als zwei Slots sog. buffered (registered) DDR-DIMMs zum Einsatz kommen müssen, die die Eingangssignale mit Hilfe zusätzlicher Bufferbausteine speichern und so den Memorycontroller entlasten. Registered RAM kann bis zu doppelt so teuer wie unregistered Module sein. Die restlichen Features gehören eher zur üblichen Kost. Der Front Side Bus kann theoretisch nach Belieben justiert werden und auch AGP 4x findet Verwendung in der 761er Northbridge. Auf eine weitere Eigenschaft wollen wir nun noch etwas genauer eingehen, der "Super Bypass".