Intel NUC mit Bay Trail im Test: 4-Watt-Mini-PC für 115 Euro
Einführung
Seit dem 14. Februar steht Intels günstigster Mini-PC im Handel. Auf Basis der in 22 nm gefertigten „Bay-Trail“-Prozessoren hat Intel mit der Next Unit of Computing (NUC) mit der Kennung DN2820FYHK einen gerade mal 115 Euro teuren PC vorgestellt, der als Streaming-PC neue Marktsegmente erschließen soll. ComputerBase hat die Geldbörse in die Hand genommen, das Modell direkt im Handel gekauft und testet, was die kleine Kiste im Alltag taugt.
Intel NUC Kit DN2820FYKH
Die Variante mit der kryptischen Bezeichnung DN2820FYKH ist das neue Einsteigermodell in Intels NUC-Familie. In dem Produktnamen enthalten ist bereits der wichtigste Baustein des Mini-PCs, der Prozessor und die Platine, auf der die CPU dann verlötet ist.
Im vorliegenden Fall ist das ein Celeron N2820 aus der Familie der „Bay Trail-M“ auf Basis der im letzten Jahr neu eingeführten „Silvermont“-Architektur. Dabei handelt es sich eigentlich um den Nachfolger der Einsteigerprozessorserie Atom. Da Intel den im Notebook- und Desktop-Bereich eher ungeliebten Begriff vermeiden will, firmieren die CPUs im Notebook und Desktop als Celeron und Pentium.
Der Celeron N2820 ist mit zwei Kernen und 2,13 GHz (bis zu 2,40 GHz Taktfrequenz im Turbo) eine der kleineren der möglichen Varianten, die „Bay Trail“ für den Desktop- und das Notebook-Segment bisher hervorbrachte. Alternativ sind gleichem Takt auch Varianten mit vier Kernen zu bekommen.
Dem N2820 steht ein 1 MByte großer L2-Cache zur Seite, weitere Stufen in der Cache-Hierarchie als flotter Zwischenspeicher gibt es nicht. Beim Arbeitsspeicher unterstützt der Celeron N2820 Dual-Channel-Speicher nach dem Standard DDR3L-1066 mit maximal 1,35 Volt Spannung, im NUC ist jedoch lediglich Platz für ein einziges Modul. Hier wird deshalb etwas Leistung verschenkt.
Da der Celeron N2820 ein System on a Chip (SoC) ist, gehören auch eine Grafikeinheit sowie weitere Bausteine für notwendige Anschlussmöglichkeiten zum Chipumfang des Modells mit seiner TDP von 7,5 Watt. Die integrierte HD-Grafik basiert auf der Generation „Ivy Bridge“ (Gen. 7) und taktet ihre vier Ausführungseinheiten (EU) mit maximal 756 MHz. Quick-Sync-Support für die Video-Enkodierung sowie weitere Funktionen der leistungsfördernden Art gibt es nicht.
Auf der Habenseite verbucht die NUC-Box zumindest die Unterstützung für Wireless Display. Dies ist in der Regel jedoch eher vom WLAN-Modul abhängig, das integrierte 7260BN-Modul sorgt im vorliegenden Fall dafür. Von den maximal fünf USB- und zwei SATA-Ports, die das SoC bereitstellen könnte, werden im NUC DN2820FYKH drei USB- sowie ein SATA-Anschluss geboten.
Intel NUC Kit DN2820FYKH | |
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Preis: | ab 114 Euro |
CPU: Integrierte GPU: Chipsatz: |
Intel Celeron N2820, 2,13 GHz, 2 Kerne / 2 Threads HD integriert (SoC) |
Arbeitsspeicher: | nicht enthalten, 1 × DDR3L-1066, SODIMM, max. 1,35 Volt, max. 8 GB |
Massenspeicher: | nicht enthalten, 1 × 2,5 Zoll, max. 9,5 mm Bauhöhe |
interne Anschlüsse: | 1 × SATA 3 Gbit/s 1 × mini PCI Express (halbe Höhe, mit Intel 7260BN belegt) |
externe Anschlüsse: | 1 × USB 3.0 2 × USB 2.0 1 × Gigabit-LAN 1 × HDMI 1.4a 1 × Headset 1 × Infrarot 1 × Kensington-Lock |
Abmessung: | 117 × 112 × 52 mm |
Lieferumfang: | Ladegerät 36 W (12 V, 3,0 A) + Stromkabel und vier Länderadapter für Stromstecker, VESA-Halterung (75 × 75 und 100 × 100 mm), Quick-Start-Guide, Einbauanleitung für Hardware |
Interessant ist der Preis, für den Intel das Paket aus Gehäuse, SoC, Mainboard und WLAN-Modul anbietet: 128 US-Dollar vor Steuern. Laut Preisliste sieht Intel allein für das SoC Celeron N2820 107 US-Dollar vor. Für die Hauptplatine inklusive des verlöteten SoC, Kühler und Gehäuse bleiben laut dieser Preisgestaltung auf dem Papier nur 21 US-Dollar übrig. Im vorliegenden Fall scheint der Einzelpreis für das SoC allerdings deutlich zu hoch gegriffen – was Bay-Trail-SoCs mit vier Kernen für 32 US-Dollar pro Stück zeigen – sodass das Gesamtbild am Ende stimmt.