SSD-Frühling II: Intel SSD 510 und OCZ Vertex 3 im Test
Die Kandidaten
Intel SSD 510
Nachdem wir in unserem ersten Teil der SSD-Frühlingsreihe Corsairs Performance 3 Series ausführlich getestet haben, müssen nun zwei weitere Neulinge unseren Testparcours meistern. Intel setzt in der SSD 510 zum ersten Mal auf einen Controller eines anderen Herstellers. Marvells „88SS9174-BKK2“ ist der gleiche Controller, der auch in Corsairs P3 zum Einsatz kommt. Berichten zu Folge soll Intel jedoch eine eigene Firmware für den Controller verwenden.
Für unseren Test hat Intel uns eine 250-GB-Version der SSD 510 bereitgestellt. Den Spezifikationen entsprechend, sollen die maximalen Transferraten bei 500 MB/s (Lesen) bzw. 315 MB/s (Schreiben) liegen. Intel gibt außerdem an, dass bei der SSD 510 ausschließlich NAND-Chips verwendet werden, die im 34-nm-Verfahren produziert wurden. Die Garantie beträgt marktübliche drei Jahre.
Zusätzlich zur SSD legt Intel in der Retail-Version auch einen 3,5“-Adapter samt Schrauben für den Einbau in Desktop-PCs, ein SATA-III-Datenkabel, einen Stromadapter sowie einen Aufkleber bei.
Als Alleinstellungsmerkmal stehen zudem Intels Data Migration Software sowie die SSD-Toolbox zur Verfügung. Diese erlaubt neben dem Auslesen der S.M.A.R.T. Daten auch das „trimmen“ der SSD sowie das Ausführen eines Secure Erase, um die SSD wieder in den Auslieferungszustand zurück zu versetzen. Dies funktioniert aber nur, wenn die SSD nicht als Bootlaufwerk eingerichtet ist.
OCZ Vertex 3
Neben Intels SSD 510 muss sich auch die Vertex 3 in unseren Tests behaupten. Als Herzstück dient ein SandForce-Controller der zweiten Generation, der SF-2281. Dieser soll unter anderem durch die Unterstützung von SATA III eine höhere Leistung im Vergleich zum Vorgänger erzielen.
Für unseren Artikel hat OCZ uns ein Sample bereitgestellt, bei dem der Modellaufkleber sowie die Retail-Verpackung mit Zubehör fehlten. Grundsätzlich liefert auch OCZ wie bei der Vertex 2 einen 3,5“-Adapter mit. Die Garantie beträgt ebenfalls drei Jahre.
Die uns zur Verfügung gestellte 240-GB-Version soll Übertragungsraten von 550 MB/s (Lesen) bzw. 520 MB/s (Schreiben) erreichen. Diese Werte beziehen sich aber immer auf die Verwendung von stark komprimierbaren Dateien. Die realen Transferraten liegen in der Regel wesentlich niedriger, wie wir bereits bei der ersten SandForce-Generation festgestellt haben.
OCZ setzt bei der Vertex 3 NAND-Chips ein, die im aktuellen 25-nm-Verfahren hergestellt werden. Diese bieten die doppelte Speicherkapazität und sind günstiger zu produzieren.
Aufgrund der höheren Datendichte sind aber nur noch halb so viele Chips notwendig, um die gleiche Gesamtkapazität zu erreichen. Werden weniger Chips verbaut, können die Kanäle des Controllers bei kleineren Kapazitäten jedoch nicht voll ausgenutzt werden. Vermutlich verzichtet OCZ deshalb vorerst auf eine 60 GB Version der Vertex 3.
Das Problem mit SATA III
Um die Vergleichbarkeit zu vorangegangenen Test zu gewährleisten, verwenden wie immer noch unser Testsystem mit einem P45-Chipsatz. Das Mainboard hat dementsprechend keine nativen SATA-III-Anschlüsse, weshalb wir in der Vergangenheit mit der Asus-U3S6-Controller-Karte eine verwendet haben, um aktuelle SSDs auch im SATA-III-Modus zu testen. Bei unserem Test der Corsair P3 erreichten wir damit maximale Transferraten von ca. 330 MB/s beim Lesen und 170 MB/s beim Schreiben.
Modell | SSD 510 | Corsair P3 | Vertex 3 |
---|---|---|---|
Controller | Marvell 88SS9174-BKK2 | Marvell 88SS9174-BKK2 | SandForce SF-2281 |
NAND | 34 nm | ? | 25 nm |
max. Transferraten bei 120/ 128 GB |
400 MB/s Lesen 210 MB/s Schreiben |
410 MB/s Lesen 210 MB/s Schreiben |
550 MB/s Lesen 500 MB/s Schreiben |
max. Transferraten bei 240/ 256 GB |
500 MB/s Lesen 315 MB/s Schreiben |
480 MB/s Lesen 320 MB/s Schreiben |
550 MB/s Lesen 520 MB/s Schreiben |
Kapazitäten | 120/ 250 GB | 64/ 128/ 256 GB | 120/ 240/ 480 GB |
Verbrauch Idle | 0,1 W | 0,2 A | 0,5 W |
Verbrauch Last | 0,38 W | 0,7 A (128 GB) 1 A (256 GB) |
2 W |
Im Rahmen unseres aktuellen Artikels mussten wir jedoch feststellen, dass dies nicht die maximalen Transferraten der SSD sondern der Controller-Karte sind. Bei der 250-GB-Version der SSD 510 wurden die Unterschiede dann mehr als deutlich:
Im SATA-II-Modus erreichten wir mit dem AS SSD Benchmark eine maximale Schreibrate von 250 MB/s, mit der Asus U3S6 waren es gerade mal 198 MB/s. Daraufhin haben wir unterschiedliche Treiber und sogar eine neuere Firmware für die Karte ausprobiert, doch die Ergebnisse blieben konstant. Aus diesem Grund mussten wir uns leider dazu entschließen, auf die Darstellung von Ergebnissen im SATA-III-Modus bis zu einem Wechsel des Testsystems zu verzichten.