Mad Catz S.T.R.I.K.E. 7 im Test: Gut gemeinter Tastatur-Transformer
Einleitung
Im Premiumsegment der Premiumtastaturen müssen wahrhaft exklusive Dinge geboten werden, die selbst bei übriger hochpreisiger Hardware für Besserverdiener nicht zu finden sind. Diese eigentlich simple Weisheit setzt Mad Catz mit der 250 Euro teuren „S.T.R.I.K.E. 7“ auf eine ganz eigene Weise um: Gewöhnliche Rubberdome-Technik mit seltener, aber nicht unbekannter Beleuchtung im RGB-Farbraum werden mit zahlreichen Makrotasten, vor allem aber einem 3,1 Zoll großen Touchscreen ergänzt.
Zusätzlich besteht die Spieletastatur aus fünf Segmenten, die sich flexibel modular anordnen lassen sollen, um stets die optimale Arbeitsumgebung bereitstellen zu können. Nichts Geringeres als die „perfekte Tastatur“ will Mad Catz nach eigener Aussage damit geschaffen haben – Zeit für den Test!
Technischer Überblick
Mad Catz S.T.R.I.K.E. 7 | ||
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Dimensionen | Gesamt | 52,5 × 23 (34) × 2,9 (4,4) cm (L × B × H) |
Tastenblock | 31 × 18 (24,5) cm (L × B) | |
Nummernblock | 17,5 × 16,5 (23) cm | |
Makroblock | 12 × 3,7 cm | |
Anmerkungen | In Klammern: Mit Handballenauflage/Angestellt Höhe: Bis zu obersten Tastenreihe gemessen |
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Chassis | Gewicht | 1667 g |
Kabel | USB: 2 m, Strom: 1,3 m | |
Anschluss | 1 x USB 2.0, Netzteil | |
Hub-Funktion | 2 × USB 2.0 | |
Schalter | Typ | Rubberdome |
Auslösegewicht | ~60 Gramm | |
N-Key roll over | 2 | |
Keycaps | Oberfläche | 13 × 14 mm „F“-Caps: 13 × 10 mm |
Grundfläche | 18 × 18 mm „F“-Caps: 18 × 13 mm |
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Form | zylindrisch | |
Tastenreihen | Vertikal | 4 mm |
Horizontal | 6 mm | |
Zusatztasten | Makro | 24 × Makrotasten, 4 × Mediatasten |
Media | neben Touchscreen: Lautstärke, Stummschalten auf Touchscreen: Abspielen/Pause, Titel wechseln, Gaming-Mode |
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Extra | Gaming-Modus, Profile, Beleuchtungsmodus | |
Beleuchtung | 16,7 Millionen Farben, stufenlose Helligkeitsregelung | |
Besonderheiten | Gaming-Modus, Profile mit drei Ebenen, Touchscreen (3,1", kapazitiv), zusätzliche Tastenkappen | |
Software | Name | Smart Technology Programming Software |
HDD | 130 MB | |
Kompatibilität | Windows XP oder neuer, Mac OS | |
Herkunft | Internet | |
Preisvergleich | ~250 Euro |
Äußerlichkeiten
Die Strike 7 setzt sich aus fünf Einzelkomponenten zusammen: dem Ziffernblock, dem Nummernblock als Primärsegmente, der Funktionsleiste mit vier zusätzlichen Makrotasten sowie die in drei Segmente unterteilte Handballenauflage. Kern der Tastatur ist stets der Touchscreen, welcher als zentrale Steuereinheit fungiert – ohne das Bedienfeld lässt sich kein Modul betreiben. Über diesen werden die einzelnen Module über blickdicht gesleevte USB-Kabel angebunden, lediglich die Zusatztasten der Handballenauflage werden mit einer Kontaktverbindung in das System integriert.
Der „V.E.N.O.M.“ genannte Touchscreen kann sowohl an den Tasten- als auch an den Nummernblock befestigt werden, wobei diese Minimalkonfigurationen jeweils Handballenauflage und die Funktionsleiste aufnehmen können. Die Primärsegmente müssen dabei nicht direkt aneinander gehängt werden, da dem Lieferumfang auch ein etwas längeres USB-Kabel zum separaten Aufstellen einer der Einheiten beiliegt. Hieraus ergeben sich erste Unpässlichkeiten: Einmal sorgen die Datenleitungen für gehörigen Kabelsalat, zum anderen wird stetes Umbauen der Tastatur durch das umständliche Anstecken der Kabel, die gleichwohl immerhin zum gewählten Cyborg-Design passen, an der Rückseite des verwendeten Chassis erschwert. Da die einzelnen Module zudem zwecks höherer Stabilität miteinander verschraubt werden sollten, ist ein Umbau ad hoc utopisch. Generell wären zudem Steckkontakte oder gar die Anbindung von Zusatzmodulen, insbesondere des Nummernblocks, per Funktechnik wünschenswert. Laut Mad Catz hätte eine komplett kabellose Anbindung jedoch Auswirkungen auf den Endpreis.
Was die zahlreichen Abkürzungen eigentlich bedeuten? Sie sorgen für einen hervorgehobenen Produktnamen in Fließtexten, eine offizielle Auflösung der Kürzel gibt es nicht.
Der USB-Hub findet sich an der Rückseite des Touchscreens wieder. Die im Betrieb schlecht zu erreichende Position prädestiniert die Anschlüsse vor allem für stationäre Geräte wie Headsets, nicht aber für Speichersticks oder Festplatten. Um die Stromversorgung gemäß den USB-Spezifikationen sicherzustellen, wird auf ein externes Netzteil zurückgegriffen, welches im Gegensatz zu den Angaben des Handbuches nicht nur für die USB-Hubs und die maximalen Helligkeitsstufen der Beleuchtung, sondern grundsätzlich benötigt wird. Viel Bandbreite steht ohnehin nicht zur Verfügung, denn die Strike 7 wird mit nur einem einzelnen Kabel mit einen USB-2.0-Port verbunden, das zusätzlich auch den Netzstecker anbindet. Hier hätte ein moderner Anschluss des aktuellsten Standards zumindest bei aktuellen Systemen Abhilfe geschaffen, wenngleich nach Auskunft des Herstellers der Strombedarf auch in diesem Fall das Netzteil zwingend notwendig mache.
Die Gehäuse der beiden Hauptmodule in eigener, markanter Formgebung mit „Spoiler“ wurde mit einer Soft-Touch-Beschichtung versehen, die mit angenehmer Haptik überzeugt, aber Verschmutzungen nicht sonderlich gut zu verbergen weiß. An der Handballenauflage finden sich deshalb Aluminium-Elemente an den üblichen Auflagepositionen, die dieses Problem abmildern. Aufgrund des segmentierten Aufbaus und der ergonomischen Formgebung speziell in Adaption für die linke Hand eignet sie sich jedoch lediglich für Nutzer der „WASD“-Handposition, „ESDF“- oder gar „RDFG“-Spieler fahren mit anderen Tastaturen besser. Jede der drei Auflagen kann zudem ausgezogen, das linke Modell zusätzlich angehoben werden, um auch für große Hände eine bequeme Position zu finden. Die Verarbeitung bewegt sich generell auf einem hohen Niveau und zeigt mit Aufstellfüßen aus Metall edel anmutende Details. Grundsätzlich vermittelt die Strike 7 einen ausgesprochen soliden Eindruck; lediglich der Touchscreen wippt bei Eingaben etwas nach.
Die Tastenkappen sind wie bei beleuchteten Tastaturen üblich aus beschichtetem ABS-Plastik gefertigt, wobei die Beschriftung einfach ausgeschnitten wird („Laser cut“-Verfahren“). Für die Pfeiltasten sowie den „WASD“-Block liegen außerdem zwei weitere Sätze Kappen im Lieferumfang, die durch ihre besondere haptische Beschaffenheit die Orientierung auf der Tastatur verbessern sollen. Die prinzipiell gute Ausleuchtung der „Caps“ nimmt bei flacheren Blickwinkeln etwas ab, wenngleich der Effekt im Unterschied etwa zur Ozone Blade deutlich geringer ausfällt und im Alltag nicht wahrnehmbar ist. Nur das Makromodul wird bereits bei normalem Arbeitsabstand deutlich schlechter ausgeleuchtet. Die hier verwendeten eher glänzenden Tasten passen zudem farblich nicht zu der sonst matten Beschriftung und sind deutlich schmutzanfälliger. Gewählt wird die gewünschte Farbe aus dem RGB-Farbraum übergreifend für jede der drei möglichen Ebenen eines Profils ausschließlich über den Touchscreen. Allerdings bleiben die Zusatztasten neben dem Display unbeleuchtet, während Status-LEDs stets in Rot erstrahlen. In Rot, Blau und dementsprechend auch Lila erstrahlt hingegen die Ebenen-Anzeige mit Mad-Catz-Logo links neben dem Touchscreen; eine Farbwahl ist auch hier nicht möglich.