AMDs „Richland“ im CPU-Test: Quod erat demonstrandum
Einleitung
Die Spatzen pfiffen es in den letzten Tagen bereits von den Dächern und AMD selbst griff mit der aktualisierten Preisliste am letzten Freitag vor. Die Rede ist von den „Richland“-APUs, den Nachfolgern der „Trinity“-APUs, die im Notebook bereits Mitte März verfügbar wurden und jetzt auch im Desktop Einzug halten werden. Im Rahmen der Pressekonferenz von AMD zur Computex 2013 wurde am Mittwochmorgen taiwanischer Zeit der offizielle Startschuss gegeben.
Überraschungen zaubert AMD heute keine aus dem Hut. Wie auch, sind die technischen Spezifikationen der Richland im Vergleich zum Vorgänger doch seit Wochen und Monaten bekannt. Diese besagen, dass sich beim reinen Prozessorteil nichts ändert, man jedoch einige Optimierungen an der Grafikeinheit vorgenommen hat, die jedoch weiterhin VLIW4-basiert ist. Sowohl CPU als auch integrierte GPU bekommen etwas mehr Takt als die Vorgänger spendiert, sodass es wenigstens messbare Unterschiede gibt. Ob diese auch spürbar sein werden, zeigt unser Test des neuen Flaggschiffes A10-6800K mit einer TDP von 100 Watt, sowie des direkt darunter platzierten Modells A10-6700, welches mit einer TDP von nur 65 Watt in den Ring steigt.
Überblick
Die Einführung der neuen Modellpalette bei AMD folgt einem bekannten Prozess. So, wie Llano im letzten Jahr durch Trinity ersetzt wurde, beerbt ab heute die Richland die bisherigen Trinity. Einen markanten Unterschied gibt es dabei jedoch: Dieses Mal müssen keine neuen Mainboard angeschafft werden, es bleibt beim Sockel FM2 und derselben Chipsatzflotte wie zuvor.
Dies ist möglich, weil die Piledriver-Prozessor-Architektur ebenso wenig geändert wurde wie die bereits erwähnte und langsam in die Jahre gekommene VLIW4-GPU-Architektur. Der Die ist folglich weiterhin 246 mm² groß und fasst 1,3 Milliarden Transistoren. In die Jahre gekommen deshalb, weil es mit der kürzlich vorgestellten „Jaguar“-Architektur bereits APUs mit Graphics Core Next gibt. Richland ist letztlich nur noch einmal das letzte Aufbäumen älterer Technik, zumal die Ablösung der heute vorgestellten Lösungen bereits im Spätherbst im Handel stehen soll – Stichwort „Kaveri“. Diese dritte Generation des AMD-Moduldesigns bringt neue Kerne, Codename „Steamroller“, Graphics Core Next für die GPU und die kleinere 28-nm-Fertigung für das Gesamtpaket.
Darüber hinaus wird gemunkelt, dass man ähnlich wie bei Jaguar entweder einen schnellen SRAM als Zwischenspeicher (wie bei der Xbox One) oder gar GDDR5 direkt anschließen wird (ähnlich der PlayStation 4). Das Komplettpaket sollte die heute vorgestellten Modelle in jedem Fall deutlich distanzieren können, weshalb der von AMD gewählte Starttermin für Richland durchaus kritisch gesehen werden kann. Da Kaveri jedoch noch Zukunftsmusik ist, geht es heute zunächst um die neuen Modelle der A-6000-Serie.