Das IT-Jahr 2010: Tops (und Flops) der Redaktion
Tops und Flops der Redaktion
Sieben ComputerBase-Redakteure blicken zurück auf das Jahr 2010 und ziehen ein persönliches Fazit über die Tops (und Flops) in ihrem jeweiligen Themenschwerpunkt.
Welche Neuvorstellungen und Entwicklungen unsere Redakteure Sasan Abdi, Jirko Alex, Wolfgang Andermahr, Benjamin Beckmann, Sven Hesse, Benjamin Marks und Volker Rißka mehr oder weniger zugesagt haben, verraten wir auf den folgenden Seiten.
Chipsätze und Mainboards
von Sven Hesse
Es lässt sich direkt vorweg nehmen: Große Neuerungen gab es im Jahr 2010 bei Chipsätzen und Mainboards nicht. Zwar führten sowohl AMD als auch Intel neue Chipsätze ein, doch richtungsweisende Neuerungen brachten diese nicht. Intel hielt sich mit der Unterstützung von neuen Schnittstellen sogar vollkommen zurück.
Zwar hatte Intel noch zum Jahresende 2009 mit dem P55 das Zwei-Chip-Design eingeführt, bei dem die Funktionen der Northbridge (wie der Speichercontroller) in den Prozessor integriert wurden, und zum Jahresbeginn 2010 folgten mit H55, H57 und Q55 die passenden Ibexpeak-Chipsätze, welche auf Basis des Sockel 1156 auch Prozessoren mit interner Grafik aufnehmen können. Auf die Unterstützung von USB 3.0 verzichtet Intel trotz Überarbeitung der Southbridge allerdings völlig und überließ diese Aufgabe weiterhin den Boardherstellern, welche auf zusätzliche Chips zurückgreifen müssen.
Bei AMD wurde es 2010 höchste Zeit die 7xxer-Chipsatz-Serie vom November 2007 abzulösen. Doch hielten sich Veränderungen auch hier insgesamt in Grenzen. Der Hersteller setzte zwar auf neue Schnittstellen in Form von USB 3.0 und SATA mit 6 Gbit/s, abgesehen von höheren Taktraten beim 890GX war es das dann aber auch schon mit den Neuerungen.
Interessanter dürfte da das Jahr 2011 werden. Das BIOS (eine betagte Erfindung, welche dennoch auf fast jedem Mainboard zum Einsatz kommt), könnte langsam aber sicher durch EFI (Extensible Firmware Interface) verdrängt werden. Zwar ist auch EFI keine neue Erfindung (Apple-Systeme setzen seit 2006 auf EFI), doch dank Asus und auch MSI findet es erst jetzt (endlich!) seinen Weg in den Massenmarkt. Man darf also gespannt sein, ob weitere Mainboardhersteller mitziehen und das öde BIOS im kommenden Jahr dank klickbarer, bunter und übersichtlicher Oberflächen ausgedient hat.