Medal of Honor im Test: Die Bösen sind jetzt die Taliban
Vorwort
Im Jahr 2010 herrscht weitgehende Übereinstimmung darin, dass sich Videospiele und (Kino-)Filme über kurz oder lang immer weiter annähern werden. Die zunehmend häufige, umfassende Verwendung digitaler Inhalte Filmen und die teils epischen, tiefen Erzählungen in Spielen können hierfür als Indiz angesehen werden.
Folgt man einer solchen Auslegung der gegenwärtigen Entwicklungen, so bedeutet dies für die Spielebranche unter anderem, dass man sich – zumindest in Teilen – nicht mehr nur bequem fiktive, dafür aber eher belanglose Szenarien zusammen schustern kann, sondern dass man sich ab und an auch mit dem – durchaus kontroversen, ernsten – Hier und Jetzt auseinandersetzen muss.
Von einer solchen Warte aus betrachtet, ist das neue „Medal of Honor“ (MoH) aus dem Hause Electronic Arts thematisch konsequent gewählt, denn anders als viele Genre-Konkurrenten versucht sich dieser Titel an nichts Geringem als der delikaten Verarbeitung eines top-aktuellen Themas – dem Krieg in Afghanistan.
Natürlich hat man es hier mit einer Themenwahl zu tun, die kaum auf einem wie auch immer gearteten aufklärerisch-interessierten gesellschaftlichen Auftrag fußt, sondern die einer gelungenen PR-Strategie geschuldet ist, welche neben dem üblichen Trommeln für das Produkt auch zum Ziel hatte, das neue MoH explizit gegen den streng fiktiven Giga-Konkurrenten „Call of Duty“ abzugrenzen.
Auch wenn die Wahl des Szenarios ohne Zweifel von großer Bedeutung ist, wird im Folgenden zu klären sein, inwieweit das Spiel auch abseits des gezielt entfachten Tohuwabohu überzeugen kann.
Komponente | Testsystem | Herstellerempfehlung |
---|---|---|
Betriebssystem | Windows Vista Ultimate (32 Bit) | Windows XP (SP 3) / Vista (SP 2) / 7 |
Prozessor | Intel Core 2 Duo E6700 @ 2,66 GHz | Dual-Core, 2 GHz |
Arbeitsspeicher | 3 GByte | 2 GByte |
Grafik | GeForce GTX 285 | 256 MB, Pixel Shader 3.0 |
Festplattenspeicher | 250 GByte | ca. 10 GByte |
Internet | DSL 16.000 | Internetanbindung für Online-Mehrspieler-Modus |