HamHeRo
Lieutenant
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1. Einleitung
Da ich den Acer v3-772G für ein gerade bezüglich P/L-Verhältnis sehr gutes Gerät mit einem breiten Einsatzspektrum halte, möchte ich hier mal meinen Erfahrungsbreicht zum Besten geben.
Zu allererst möchte ich dabei auf den Test von notebookcheck.com verweisen, der sehr treffend ist.
http://www.notebookcheck.com/Test-Acer-Aspire-V3-772G-747A321-DTR.93280.0.html
Das dort getestete Gerät kam in der absoluten Vollausstattung für 1499€ daher, ich habe quasi die Standardvariante. Zum Spielen wollte ich das Gerät eigentlich nicht, da der Aufpreis zwischen GT 750M mit DDR3 und GTX 760M mit GDDR5 aber lediglich 20€ betrugt, stellte sich die Frage nicht wirklich.
Core i7-4702HQ, 2,2 GHz, Turbo 2,9/3,1/3,2 GHz, 4 Kerne 8 Threads
8 GB DDR3, 1600 MHz, 1 Modul von 4 verbaut
Toshiba 750GB, 5400 RPM
Nvidia GTX 760M, 768 Cores 628/719 MHz, 2 GB GDDR5 1000 MHz (effektiv 4GHz)
DVD-Writer
1920x1080 mattes TN-Panel
ohne BS
Der Preis lag bei 849€. Zusätzlich wurde noch eine 120GB mSATA SSD für 100€ eingebaut, eine ungenutze Windows 7 Professional Lizenz wurde installiert. Insgesamt für unter 1000€ ein ansprechende Konfiguration.
Ich möchte daher nicht alles was schon bei notebookcheck.com steht, mit eigenen Worten wiederholen, sondern auf einige Besonderheiten und abweichende Erfahrungen eingehen. Und auch Vergleiche ziehen, die sich vielleicht nicht sofort aufdrängen.
Auch wenn ich das Notebook nicht zum Spielen nutze, dürfte es viele CB-Leser interessieren, inwieweit der Acer als Gaming-Notebook taugt. Insbesondere da in der Notebook-Kaufberatung immer wieder Anfragen der Art "Gaming Notebook bis 1000€ gesucht" auftauchen. Der Acer ist da durchaus ein potentieller Kandidat.
2. Verarbeitung / Eingabegeräte / Display
Soviel gibt es eigentlich nicht zum notebookcheck-Test hinzuzufügen, die Hauptpunkte sind
- ordentliche Verarbeitung
- gute Tastatur, gutes Touchpad
- guter Bildschirm trotz TN-Panel
"Gut" oder "Schlecht" hängt dabei vom subjektiven Empfinden sowie von den Vergleichmsöglichkeiten ab. Ich möchte da mal den Vergleich zum z.Z. sehr beliebten Acer V5-573G ziehen, auch wenn die beiden nur wenig Gemeinsamkeiten haben.
Die Scharniere des Displays sind sehr stabil, da wackelt nichts. Auch wenn der ganze Laptop in "gebürstetes Aluminium Optik" gehalten ist, ist tatsächlich nur die Handballenauflage aus Aluminium. Lediglich die Innenseite des Displayrahmens ist aus glänzendem Kunststoff. Alles in allem gefällt die Verarbeitung.
Die Tastatur des V3-772G ist wirklich richtig gut. Ein klarer definierter Druckpunkt kombiniert mit einem ausreichenden Hub. Im direkten Vergleich schneidet der V5-573G deutlich schlechter ab. Ein Samsung Chronos ist da vielleicht noch einen Tick besser, ein MacBookPro ein wenig schlechter, auch da fehlt mir etwas Hub und ein klarer Druckpunkt. Kleines Manko des V3-772G: Er hat keine beleuchtete Tastatur.
Das Touchpad reagiert ebenfalls viel sensibler und exakter als beim V5-573G, im direkten Vergleich ist der Unterschied deutlich zu spüren. An das Touchpad eines MacbookPro kommt es allerdings nicht ganz heran.
Beim Display wird der Vergleich mit dem V5-573G etwas schwieriger. Letzteres glänzt zwar durch ein Blickwinkel unabhängiges IPS-Panel, allerdings kann das TN-Panel des Acer V3-772G mitmehr Helligkeit und höherem Kontrast punkten. Natürlich ist beim TN-Panel eine vertikale Blickwinkelabhängig vorhanden, allerdings hauptsächlich nur von unten, von oben ist der Bereich, bevor sich Farben verfälschen, für ein TN relativ groß.
Durch das größere Display ergeben sich rein geometrisch schon kleinere Winkel, so dass der Nachteil des TN-Panels meistens gar nicht auffällt. Zudem sind die Reaktionszeiten des TN geringer, was für Spieler interessant sein dürfte. Ein IPS zieht immer ein bisschen nach.
Unter dem Strich ist das IPS des V3-573G aber trotzdem noch etwas besser.
Der im notebookcheck-Test erwähnte Blaustich ist mir zuerst gar nicht aufgefallen. Beim Anschluss des Desktop-Monitors kam mir im Gegenteil das Weiß eher etwas gelbstichig vor. Im Vergleich mit anderen Panels erzeugt das Display des V3-772G aber schon recht kühle Farben. Für professionelle Bildbearbeitung bei der es auf die Farbraumabdeckung ankommt, scheidet ein solches Display eh aus. Von daher ist die Farbtemperatur eher Geschmacksache, die sich ja bei Bedarf auch einfach anpassen lässt.
Unter dem Strich gibt es von mir hier eine 2- für den Acer.
3. Erscheinungsbild / Anschlüsse
Schön beim Acer ist, dass er zum einen mit 3.2 kg noch relativ leicht ist und zudem deutlich schlanker und flacher wirkt, als er tatsächlich ist. Die schlichte schlanke Linie läßt nicht vermuten, das da recht potente Hardware verbaut ist. Das gefällt wirklich sehr, ist andererseits aber auch nichts für Leute, die bei Gaming-Notebooks Wert auf viel Bling-Bling und Stealthbomber-Optik legen.
Bei den Anschlüssen wird es weniger schön. Zwar ist im Prinzip alles vorhanden, was man braucht: 1xHDMI, 1xVGA, 2xUSB 3.0, 2x USB 2.0, RJ45, SD-Slot. Allerdings kann die anordnung nicht wirklich überzeugen. Alle Anschlüsse an den Seiten tummeln sich im vorderen Bereich, also genau da wo sie evtl. stören. Der Lüfterauslass ist hinten links, rechts ist das optische Laufwerk. Lediglich der Stromanschluss ist auf der rechten Seite ganz hinten. Die Rückseite ist komplett ungenutzt.
Dass das prinzipiell deutlich besser geht, zeigt da der schon zum Vergleich herangezogene V5-573G, dort ist die Anschlussverteilung nahezu perfekt. Warum ist das eigentlich nicht bei jedem Notebook so ?
Beim V3-772G hätte ich lieber auf ein optisches Laufwerk verzichtet, was evtl. eine andere Anordnung ermöglicht hätte.
Hier wird die Beurteilung schwieriger, einmal gut einmal schlecht, insgesamt gibt es aber noch eine 3-.
4. Temperaturen / Throttling
Was nützen einem die schönsten Leistungsdaten auf dem Papier, wenn sie in der Praxis gar nicht ausgereizt werden können. Es gibt etliche Gaming-Notebooks die schon per Firmware bei gleichzeitiger Belastung von CPU/GPU grundsätzlich den Turbo abschalten.
Um es mal vorweg zu nehmen: Die Belastungstest habe ich mit übertakteter Grafikkarte durchgeführt. Der Speichertakt wurde von 1000 MHz auf 1125 MHz erhöht und der der Core-Takt von 628/719 MHz auf 719MHz/810 MHz. Dazu aber später mehr.
Auch eine gleichzeitige Vollbelastung von CPU und GPU mit OCCP 4.4.0 bringt das Kühlsystem nicht ins Schwitzen. Selbst nach einer Stunde hat die CPU nicht ein einziges Mal den maximalen Turbotakt bei Belastung aller Kerne von 2,9 GHz verlassen und die Grafikkarte läuft ebenfalls konstant mit dem vollen Turboboost von 810 MHz.
Um mal das Worst-Case Szenario darzustellen, habe ich ebenfalls den gleichen Test wie notebookcheck.com ausgeführt und Furmark 1.10.0 sowie Prime95 parallel laufen lassen. Prim95 habe ich dabei mit Large-FFT laufen lassen, da dies die maximale Hitze erzeugt.
Lässt man Prime95 alleine laufen, steigt die maximale Temperatur nie über 87°, allerdings scheint Prime95 die CPU an die Grenze der TDP zu bringen, denn der volle Turbo Takt von 2,9 GHz wird nicht mehr erreicht, es sind "nur" 2,8 GHz. Läßt man dann jetzt noch Furmark mit dem Preset "Extreme" laufen steigen die Temperaturen und der CPU Takt schwankt ab ca. 85° zwischen 2,7 und 2,8 GHz. Von Throttling ist erstmal nichts zu sehen.
Erst nach einer halben Stunde ist die CPU bei 94° angekommen und jetzt wird der Takt einzelner Kerne teilweise bis auf 2,4 GHz abgesenkt allerdings nur ganz kurz für 1-2 Sekunden. Auch das ist noch kein Throttling, da der Takt immer noch über dem Basistakt von 2,2 GHz liegt. Die Grafikkarte bleibt von alledem unbeeindruckt und zieht die 810 MHz stramm durch, die maximale Temperatur übersteigt zu keinem Zeitpunkt des Tests die 75° Marke.
Erst nach 45min zeigt sich dann tatsächlich Throttling. Der CPU-Takt wird auf allen Kernen für einige Sekunden auf 1,7 GHz abgesenkt geht danach aber wieder auf 2,7-2,8 GHz hoch. Schlimmer wird das allerdings nicht mehr. Ein Abfallen des CPU-Taktes auf 800Mhz wie bei notebookcheck.com trat auch nach 2 Stunden nicht auf.
Dass das aber ein absolutes Worstcase Szenario ist, kann man daran sehen, dass ich es mit keinem anderen noch so konstruierten Szenario hinbekommen habe, die CPU zum Throttlen zu bringen. Bei einer Doppelbelastung mit Prime95/Heaven Benchmark liegt der CPU-Takt konstant bei 2,7-2,8 GHz, andere Szenarien wie x264 Encoding/Heaven Benchmark oder x264/Furmark laufen auch nach Stunden mit konstantem maximalen Turbotakt von 2,9GHz. Auch bei der Grafik erzeugt lediglich Furmark eine maximale Temperatur von 75° ansonsten werden 68° nie überschritten - übertaktet wohlgemekrt.
In der Praxis sieht das aber noch besser aus, egal bei welchem Spiel und nach welcher Zeit die CPU, erreicht maximal die 90° meistens kommt man über 86° gar nicht hinaus und auch die Grafikkartentemperatur erreicht ihr Maximum bei ca. 65°.
Ich habe keine Messtechnik dafür, aber wie auch notebookcheck.com bemerkt, bleibt die Geräsuchkulisse selbst bei maximalster Belastung erstaunlich dezent. Die Lüfter sind vernehmbar aber nie störend. Maximal 40db unter Extrem-Belastung erscheinen mir realistisch, selbst ein Desktop-PC ist da lauter, wenn es sichz nicht um ein absolutes Silent-System handelt.
Dem Computerbase-Test von Gaming-Notebooks muß ich daher insofern wiedersprechen, dass Notebook-Gaming mit dem Acer nicht zwangsläufig mit Krach verbunden ist. Die von CB getesteten Notebooks kamen zwar mit stärkeren Grafikkarten 770M/780M oder sogar SLI daher, es war aber auch einer mit GTX 765M dabei.
Da Acer es trotz des relativ geringen Gewichts und der schlanken Optik geschafft hat, die Temperaturen ohne Throttling unter Kontrolle zu halten und dabei auch noch extrem leise bleibt, gibt es für Kühlsystem des Acer von mir daher eine glatte 1.
5. NVIDIA Turbo Boost 2.0 / Übertakten
Es gibt ja einige Notebookhersteller, die die Schwächen ihres Kühlsystems versuchen zu kaschieren, indem sie die Komponenten unterhalb ihrer eigentlichen Spezifikation betreiben. Besonders Sony tut sich da immer wieder unrühmlich hervor. Dass das beim Acer offensichtlich nicht der Fall ist, haben die obigen Tests unter Übertaktung ja schon beweisen.
Trotzdem verwundert auf den ersten Bloick etwas, dass die GTX 760M im Acer nur mit einem Basistakt von nur 628/719 MHz daher kommt, während NVIDIA die GTX 760M mit einem Takt von 657 MHz + undefiniertem Turbo Boost spezifiziert.
Der Grund dafür dürfte aber wahrscheinlich weniger bei Acer als bei NVIDIA selbst zu suchen sein. Ursprünglich hatte NVIDIA die GTX 760M tatsächlich mit 628 MHz und einem Turboboost von 719 MHz spezifiziert. Etwas später hatte NVIDIA dann die Spzifikation für den Basistakt leicht angehoben dafür aber die Höhe des Turboboosts offen gelassen. Das Gleiche trifft im Übrigen auch für die GTX 770M und GTX 780M zu. Die GTX 765M wurde hingegen gleich mit 850MHz aber undefiniertem Turbo vorgestellt.
Da die im Acer verbaute GTX 760M aber grundsätzlich mit dem vollen Turbo von 719 MHz läuft, muss das nicht unbedingt heißen das sie langsamer ist als eine mit 657 MHz bei der der Turbo aber nicht spezifiziert ist.
Im 3DMark11 komme ich, wie zu erwarten, mit dem Standardtakt von 628/719Mhz exakt auf die Zahlen von notebookcheck.com von ca. 3550 Pts. Das ist schon ganz ordentlich und reicht bei den meisten Spielen auch für Full-HD mit mittleren bis hohen Details. Lediglich bei Titeln wie Crysis 3, muss die Auflösung auf 1600x900 bei mittleren Details heruntergeschraubt werden. NVIDIA Geforce Experience ist da ein ganz guter Anhaltspunkt, die Einstellungen sollen immer minmal 40 FPS liefern. Das klappt auch gut, allerdings kann man meistens schon noch etwas höher gehen. Mit den Geforce Experience Einstellungen hat man fast immer konstante 60 FPS bei aktiviertem VSync.
Da die deutlich höhere getaktet GTX 765M ja auf dem exakt gleichen Chip wie die GTX 760M basiert, liegt es natürlich nahe zu vermuten, dass bei der GTX 760M noch etwas Spielraum nach oben ist. Für die gut 30% höheren Taktraten (wobei es offen ist, wie hoch der Turbo denn nun tatsächlich bei der 765M geht) wird es aber höherer Spannungen bedürfen.
Das Anheben der Spannungen mit MSI Afterburner klappt allerdings nicht. Das ist aber auch nicht weiter tragisch. Während das reine Anheben des Taktes auch ungefähr zu einem linearen Anstieg der Leistungsaufnahme führt, steigt die Leistungsaufnahme beim Anheben der Spannung mit der 2. Potenz. Beides zusammen kann dann gerade in einem Notebook schnell aus dem Ruder laufen.
Daher muss es bei einer reinen Taktanhebung bei Standardspannung bleiben.
Der Speichertakt verträgt einen ordentlich Aufschlag. Auch ein Erhöhen des Taktes um 20% auf 1200 MHz ist noch absolut stabil, ganz in Richtung des Speichertaktes einer GTX 780M mit 1250 MHz klappt es allerdings nicht mehr. Eigentlich sollte man ja vermuten, dass der Flaschenhals gerade bei Full-HD durch die 128 Bit Anbindung in der der Speicherbandbreite zu suchen ist. Messbar ist das auch durchaus, allerdings selbst in Benchmarks deutlich geringer als erwartet. Bei sinnvoll spielbaren Qualitätseinstellungen in Full-HD bringt ein Anheben des Speichertaktes relativ wenig. Lediglich Crysis 1 oder Warhead tanzen da etwas aus der Reihe. Mit DX10 Very High bzw. Enthusiast Settings in Full-HD bringen 20% mehr Speichertakt auch ca. 10% mehr FPS, in anderen aktuelleren Spielen limitiert fast nur der Core-Takt. Mit einem leichten Seitenblick auf aktuelle AMD Karten habe ich dann den Takt auf 1125 MHz gesetzt.
Beim Core-Takt sieht es etwas anders aus. Es würde natürlich gar nichts bringen diesen anzuheben, wenn der Turboboost zwar nominell mit ansteigt, aufgrund des Power-Limits aber nicht konstant durchgezogen wird. Ganz im Gegensatz zu den Desktopkarten kann man bei der GTX 760M eben beobachten, dass der Turbo-Boost mit 15% relativ zum Basistakt viel höher ausfällt und zudem auch dauerhaft gehalten wird. Ohne Übertaktung läuft die Karte daher mit dauerhaften 719 MHz.
Wenn man nun mit MSI Afterburner übertaktet, wird die Taktanhebung sowohl auf den Basistakt als auch auf den Boost-Takt aufgeschlagen. Interessant zu beobachten ist dabei, dass die "Turboboostanhebung" immer nur in 13MHz-Schritten erfolgt. Schlägt man z.B. 100MHz auf, meldet GPU-Z zwar einen Basis-Takt von 748 MHz und einen Turbo von 819 MHz, tatsächlich läuft der Turbo aber nur mit 810Mhz, alle Tools inclusive GPU-Z selbst melden beim Logging immer nur eine durch 13 teilbare Frequenz des Turbo-Aufschlags.
Was dafür spricht ist, dass die ursprünglich dokumentierten Turbo-Aufschläge der GTX 7xxM Karten auch immer alle durch 13 teilbar waren. Es kann natürlich auch einfach sein, dass die Sensoren aufgrund eines Divisors keine größere Genauigkeit hergeben.
Dafür spricht folgendes. Hebt man den Turbo z.B. um 9x13 MHz = 117Mhz an dann läuft die Karte z.B. im Heaven Benchmark konstant mit 836Mhz ohne das aber der Power-Limit Sensor nur ein einziges Mal anschlägt. Erhöht man den Aufschlag nun um nur ein einziges MHz, so läuft die Karte zwar immer noch mit 836 MHz, der Power-Limit Sensor meldet aber eine permanente Überschreitung der TDP.
Da bzgl. des Übertaktungserfolges der Basistakt eigentlich gar keine Rolle spielt, stellen sich 2 Fragen:
1. Wieviel maximaler Turbo-Takt ist stabil
2. Wieviel maximaler Turbo-Takt kann dauerhaft gehalten werden bzw. wie groß sind die Einbrüche
Aufschläge über 117 MHz bringen nichts, da die Karte bei 836 MHz den Takt über das Power-Limit begrenzt. Mit 117Mhz Aufschlag bei 745/836MHz lässt sich die Karte zwar durch fasst alle Benchmarks prügeln, allerdings ist das nicht stabil. Für einen Stabilitätstest eignen sicher weder die meistens Spiele, noch der 3DMark 11 (der am ehesten mal am Power-Limit kratzt) und auch nicht Furmark, der die größten Hitze erzeugt.
Am Besten kann man den Heaven Benchmark in der "Extreme" Einstellung verwenden, der verwendet so ziemlich alle Features und macht bei ein paar MHz zuviel spätestens nach ein paar Minuten die Grätsche.
Tatsächlich stabil (1 Nacht lang Heaven durchlaufen lassen) ist tatsächlich ein Aufschlag von 91 MHz auf 719/810MHz. Damit hat der Rechner auch schon LAN-Party Wochenende meines Sohnes ohne irgendwelche Probleme durchgestanden.
Diese 810MHz Turbo werden auch fast dauerhaft gehalten. Wenn man einen Log mitlaufen lässt, sieht man dass es nur alle paar Minuten mal ein Power-Limit und ein Absacken auf 797MHz gibt und das auch nur bei eingen Spielen bzw. beim 3DMark, darunter geht es nie.
Die Kombination aus 1125MHz Speichertakt 719/810MHz ist von den Zahlen auch nicht mehr soweit weg von einer GTX 765M, was auch ein 3DMark 11 von ziemlich genau 4000 belegt (GTX 765M 4260).
Eine Gewähr, dass das bei jedem klappt, gibt es natürlich nicht
6. Instabilitäten
Etliche Kommentaren bei notebookcheck und anderen Stellen berichten von Instabilitäten und Bluescreens. Das kann ich bestätigen. Ab und leuchtet die Festplatten-LED nach dem Einloggen dauerhaft es geht partout nicht weiter und speziell nach dem Aufwachen aus dem Energiesparmodus gibt es des öfteren das Gleiche zu beobachten, garniert mit sporadischen Bluescreens in DXFKRNL.SYS. Windows meldet im Eventlog entsprechend Lesefehler von der Platte.
Das läßt ja erstmal auf ein Hardwareproblem schließen, tatsächlich ist es aber nichts dergleichen, sondern ein reines Treiber Problem im Zusammenspiel des Intel-Chipsatztreibers mit NVIDIA Optimus.
Windows 7 kann zwar grundsätzlich auch über UEFI installiert werden, das klappt aber beim V3-772G nicht. Auch da gibt es einen Freeze. Wenn man den Boot-Modus von UEFI auf Legacy umstellt klappt das aber.
Damit die Instabilitäten dauerhaft beseitigt sind, muss Folgendes getan werden:
- BIOS V1.11 von Acer aufspielen kann nicht schaden, obwohl das den Fehler nicht behebt
- Bei einer Neuinstallation von Windows 7 unbedingt zuerst die Intel Chipsatztreiber von der DVD oder von Acer installieren installieren und erst dann die NVIDIA Treiber. Fängt man mit den NVIDIA Treibern an, gibt es meistens schon während der Installation einen BS.
- Unbedingt von Intel den neusten Chipsatztreiber 9.4.1026 installieren. Wird der ältere von Acer verwendet, ist das System instsbil.
- Vom NVIDIA WHQL 320.49 Treiber tunlichst die Finger lassen. Ohne aktuellen Chipsatztreiber hängt die Häufigkeit der Freezes direkt mit der Version des NVIDIA-Treibers zusammen. Aber auch mit aktuellem Chipsatztreiber wird die Grafikkarte ab und zu nicht erkannt. Der BETA 326.80 ist der erste stabile Treiber von NVIDIA, der aktuell erschienene WHQL 327.23 ist fehlerfrei, ebenso wie die aktuelle BETA 331.40.
Der Acer steht da nicht unbedingt alleine auf dem Feld, mit dem NVIDIA 320.49 gibt es massenweise Probleme. Allerdings sehr schade, dass Acer auf der eigenen Seite keine wirklich aktuellen Treiber zur Verfügung stellt.
Eigentlich wird ja auch nur Windows 8 supportet, da die Instabilitäten aber reproduzierbar durch ein Zusammenspiel des Chipsatz- und des Graka-Treibers verursacht werden, und die Treiber bei Windows 7 und 8 identisch sind, liegt die Vermutung nahe, dass das gleiche Problem auch unter Windows 8 auftritt.
Wenn man es weiß, natürlich halb so wild.
Fazit
Abgesehen davon, dass speziell bei Windows 7 etwas Handarbeit insbesondere eine Installation von aktuellen Treibern angesagt ist, ist der V3-772G ein rundum empfehlenswertes Gerät.
Für Spieler gibt es in der Preiskategorie zwar auch von MSI bzgl. Grafikkarte noch etwas stärkere Geräte allerdings punktet der Acer durch sein sehr unaufdringliches Äußeres und vor allem durch das anscheinend sehr gelungene Kühlsystem mit geringer Lautstärke.
Zum Reinigen des Lüfters muss allerdings die Bodenplatte entfernt werden. Das sollte man bei einem solchen Rechner sicherlich 1 mal im Jahr tun. Die 9 zusätzlich Schrauben sind da aber sicherlich kein ernsthaftes Hindernis.
Da ich den Acer v3-772G für ein gerade bezüglich P/L-Verhältnis sehr gutes Gerät mit einem breiten Einsatzspektrum halte, möchte ich hier mal meinen Erfahrungsbreicht zum Besten geben.
Zu allererst möchte ich dabei auf den Test von notebookcheck.com verweisen, der sehr treffend ist.
http://www.notebookcheck.com/Test-Acer-Aspire-V3-772G-747A321-DTR.93280.0.html
Das dort getestete Gerät kam in der absoluten Vollausstattung für 1499€ daher, ich habe quasi die Standardvariante. Zum Spielen wollte ich das Gerät eigentlich nicht, da der Aufpreis zwischen GT 750M mit DDR3 und GTX 760M mit GDDR5 aber lediglich 20€ betrugt, stellte sich die Frage nicht wirklich.
Core i7-4702HQ, 2,2 GHz, Turbo 2,9/3,1/3,2 GHz, 4 Kerne 8 Threads
8 GB DDR3, 1600 MHz, 1 Modul von 4 verbaut
Toshiba 750GB, 5400 RPM
Nvidia GTX 760M, 768 Cores 628/719 MHz, 2 GB GDDR5 1000 MHz (effektiv 4GHz)
DVD-Writer
1920x1080 mattes TN-Panel
ohne BS
Der Preis lag bei 849€. Zusätzlich wurde noch eine 120GB mSATA SSD für 100€ eingebaut, eine ungenutze Windows 7 Professional Lizenz wurde installiert. Insgesamt für unter 1000€ ein ansprechende Konfiguration.
Ich möchte daher nicht alles was schon bei notebookcheck.com steht, mit eigenen Worten wiederholen, sondern auf einige Besonderheiten und abweichende Erfahrungen eingehen. Und auch Vergleiche ziehen, die sich vielleicht nicht sofort aufdrängen.
Auch wenn ich das Notebook nicht zum Spielen nutze, dürfte es viele CB-Leser interessieren, inwieweit der Acer als Gaming-Notebook taugt. Insbesondere da in der Notebook-Kaufberatung immer wieder Anfragen der Art "Gaming Notebook bis 1000€ gesucht" auftauchen. Der Acer ist da durchaus ein potentieller Kandidat.
2. Verarbeitung / Eingabegeräte / Display
Soviel gibt es eigentlich nicht zum notebookcheck-Test hinzuzufügen, die Hauptpunkte sind
- ordentliche Verarbeitung
- gute Tastatur, gutes Touchpad
- guter Bildschirm trotz TN-Panel
"Gut" oder "Schlecht" hängt dabei vom subjektiven Empfinden sowie von den Vergleichmsöglichkeiten ab. Ich möchte da mal den Vergleich zum z.Z. sehr beliebten Acer V5-573G ziehen, auch wenn die beiden nur wenig Gemeinsamkeiten haben.
Die Scharniere des Displays sind sehr stabil, da wackelt nichts. Auch wenn der ganze Laptop in "gebürstetes Aluminium Optik" gehalten ist, ist tatsächlich nur die Handballenauflage aus Aluminium. Lediglich die Innenseite des Displayrahmens ist aus glänzendem Kunststoff. Alles in allem gefällt die Verarbeitung.
Die Tastatur des V3-772G ist wirklich richtig gut. Ein klarer definierter Druckpunkt kombiniert mit einem ausreichenden Hub. Im direkten Vergleich schneidet der V5-573G deutlich schlechter ab. Ein Samsung Chronos ist da vielleicht noch einen Tick besser, ein MacBookPro ein wenig schlechter, auch da fehlt mir etwas Hub und ein klarer Druckpunkt. Kleines Manko des V3-772G: Er hat keine beleuchtete Tastatur.
Das Touchpad reagiert ebenfalls viel sensibler und exakter als beim V5-573G, im direkten Vergleich ist der Unterschied deutlich zu spüren. An das Touchpad eines MacbookPro kommt es allerdings nicht ganz heran.
Beim Display wird der Vergleich mit dem V5-573G etwas schwieriger. Letzteres glänzt zwar durch ein Blickwinkel unabhängiges IPS-Panel, allerdings kann das TN-Panel des Acer V3-772G mitmehr Helligkeit und höherem Kontrast punkten. Natürlich ist beim TN-Panel eine vertikale Blickwinkelabhängig vorhanden, allerdings hauptsächlich nur von unten, von oben ist der Bereich, bevor sich Farben verfälschen, für ein TN relativ groß.
Durch das größere Display ergeben sich rein geometrisch schon kleinere Winkel, so dass der Nachteil des TN-Panels meistens gar nicht auffällt. Zudem sind die Reaktionszeiten des TN geringer, was für Spieler interessant sein dürfte. Ein IPS zieht immer ein bisschen nach.
Unter dem Strich ist das IPS des V3-573G aber trotzdem noch etwas besser.
Der im notebookcheck-Test erwähnte Blaustich ist mir zuerst gar nicht aufgefallen. Beim Anschluss des Desktop-Monitors kam mir im Gegenteil das Weiß eher etwas gelbstichig vor. Im Vergleich mit anderen Panels erzeugt das Display des V3-772G aber schon recht kühle Farben. Für professionelle Bildbearbeitung bei der es auf die Farbraumabdeckung ankommt, scheidet ein solches Display eh aus. Von daher ist die Farbtemperatur eher Geschmacksache, die sich ja bei Bedarf auch einfach anpassen lässt.
Unter dem Strich gibt es von mir hier eine 2- für den Acer.
3. Erscheinungsbild / Anschlüsse
Schön beim Acer ist, dass er zum einen mit 3.2 kg noch relativ leicht ist und zudem deutlich schlanker und flacher wirkt, als er tatsächlich ist. Die schlichte schlanke Linie läßt nicht vermuten, das da recht potente Hardware verbaut ist. Das gefällt wirklich sehr, ist andererseits aber auch nichts für Leute, die bei Gaming-Notebooks Wert auf viel Bling-Bling und Stealthbomber-Optik legen.
Bei den Anschlüssen wird es weniger schön. Zwar ist im Prinzip alles vorhanden, was man braucht: 1xHDMI, 1xVGA, 2xUSB 3.0, 2x USB 2.0, RJ45, SD-Slot. Allerdings kann die anordnung nicht wirklich überzeugen. Alle Anschlüsse an den Seiten tummeln sich im vorderen Bereich, also genau da wo sie evtl. stören. Der Lüfterauslass ist hinten links, rechts ist das optische Laufwerk. Lediglich der Stromanschluss ist auf der rechten Seite ganz hinten. Die Rückseite ist komplett ungenutzt.
Dass das prinzipiell deutlich besser geht, zeigt da der schon zum Vergleich herangezogene V5-573G, dort ist die Anschlussverteilung nahezu perfekt. Warum ist das eigentlich nicht bei jedem Notebook so ?
Beim V3-772G hätte ich lieber auf ein optisches Laufwerk verzichtet, was evtl. eine andere Anordnung ermöglicht hätte.
Hier wird die Beurteilung schwieriger, einmal gut einmal schlecht, insgesamt gibt es aber noch eine 3-.
4. Temperaturen / Throttling
Was nützen einem die schönsten Leistungsdaten auf dem Papier, wenn sie in der Praxis gar nicht ausgereizt werden können. Es gibt etliche Gaming-Notebooks die schon per Firmware bei gleichzeitiger Belastung von CPU/GPU grundsätzlich den Turbo abschalten.
Um es mal vorweg zu nehmen: Die Belastungstest habe ich mit übertakteter Grafikkarte durchgeführt. Der Speichertakt wurde von 1000 MHz auf 1125 MHz erhöht und der der Core-Takt von 628/719 MHz auf 719MHz/810 MHz. Dazu aber später mehr.
Auch eine gleichzeitige Vollbelastung von CPU und GPU mit OCCP 4.4.0 bringt das Kühlsystem nicht ins Schwitzen. Selbst nach einer Stunde hat die CPU nicht ein einziges Mal den maximalen Turbotakt bei Belastung aller Kerne von 2,9 GHz verlassen und die Grafikkarte läuft ebenfalls konstant mit dem vollen Turboboost von 810 MHz.
Um mal das Worst-Case Szenario darzustellen, habe ich ebenfalls den gleichen Test wie notebookcheck.com ausgeführt und Furmark 1.10.0 sowie Prime95 parallel laufen lassen. Prim95 habe ich dabei mit Large-FFT laufen lassen, da dies die maximale Hitze erzeugt.
Lässt man Prime95 alleine laufen, steigt die maximale Temperatur nie über 87°, allerdings scheint Prime95 die CPU an die Grenze der TDP zu bringen, denn der volle Turbo Takt von 2,9 GHz wird nicht mehr erreicht, es sind "nur" 2,8 GHz. Läßt man dann jetzt noch Furmark mit dem Preset "Extreme" laufen steigen die Temperaturen und der CPU Takt schwankt ab ca. 85° zwischen 2,7 und 2,8 GHz. Von Throttling ist erstmal nichts zu sehen.
Erst nach einer halben Stunde ist die CPU bei 94° angekommen und jetzt wird der Takt einzelner Kerne teilweise bis auf 2,4 GHz abgesenkt allerdings nur ganz kurz für 1-2 Sekunden. Auch das ist noch kein Throttling, da der Takt immer noch über dem Basistakt von 2,2 GHz liegt. Die Grafikkarte bleibt von alledem unbeeindruckt und zieht die 810 MHz stramm durch, die maximale Temperatur übersteigt zu keinem Zeitpunkt des Tests die 75° Marke.
Erst nach 45min zeigt sich dann tatsächlich Throttling. Der CPU-Takt wird auf allen Kernen für einige Sekunden auf 1,7 GHz abgesenkt geht danach aber wieder auf 2,7-2,8 GHz hoch. Schlimmer wird das allerdings nicht mehr. Ein Abfallen des CPU-Taktes auf 800Mhz wie bei notebookcheck.com trat auch nach 2 Stunden nicht auf.
Dass das aber ein absolutes Worstcase Szenario ist, kann man daran sehen, dass ich es mit keinem anderen noch so konstruierten Szenario hinbekommen habe, die CPU zum Throttlen zu bringen. Bei einer Doppelbelastung mit Prime95/Heaven Benchmark liegt der CPU-Takt konstant bei 2,7-2,8 GHz, andere Szenarien wie x264 Encoding/Heaven Benchmark oder x264/Furmark laufen auch nach Stunden mit konstantem maximalen Turbotakt von 2,9GHz. Auch bei der Grafik erzeugt lediglich Furmark eine maximale Temperatur von 75° ansonsten werden 68° nie überschritten - übertaktet wohlgemekrt.
In der Praxis sieht das aber noch besser aus, egal bei welchem Spiel und nach welcher Zeit die CPU, erreicht maximal die 90° meistens kommt man über 86° gar nicht hinaus und auch die Grafikkartentemperatur erreicht ihr Maximum bei ca. 65°.
Ich habe keine Messtechnik dafür, aber wie auch notebookcheck.com bemerkt, bleibt die Geräsuchkulisse selbst bei maximalster Belastung erstaunlich dezent. Die Lüfter sind vernehmbar aber nie störend. Maximal 40db unter Extrem-Belastung erscheinen mir realistisch, selbst ein Desktop-PC ist da lauter, wenn es sichz nicht um ein absolutes Silent-System handelt.
Dem Computerbase-Test von Gaming-Notebooks muß ich daher insofern wiedersprechen, dass Notebook-Gaming mit dem Acer nicht zwangsläufig mit Krach verbunden ist. Die von CB getesteten Notebooks kamen zwar mit stärkeren Grafikkarten 770M/780M oder sogar SLI daher, es war aber auch einer mit GTX 765M dabei.
Da Acer es trotz des relativ geringen Gewichts und der schlanken Optik geschafft hat, die Temperaturen ohne Throttling unter Kontrolle zu halten und dabei auch noch extrem leise bleibt, gibt es für Kühlsystem des Acer von mir daher eine glatte 1.
5. NVIDIA Turbo Boost 2.0 / Übertakten
Es gibt ja einige Notebookhersteller, die die Schwächen ihres Kühlsystems versuchen zu kaschieren, indem sie die Komponenten unterhalb ihrer eigentlichen Spezifikation betreiben. Besonders Sony tut sich da immer wieder unrühmlich hervor. Dass das beim Acer offensichtlich nicht der Fall ist, haben die obigen Tests unter Übertaktung ja schon beweisen.
Trotzdem verwundert auf den ersten Bloick etwas, dass die GTX 760M im Acer nur mit einem Basistakt von nur 628/719 MHz daher kommt, während NVIDIA die GTX 760M mit einem Takt von 657 MHz + undefiniertem Turbo Boost spezifiziert.
Der Grund dafür dürfte aber wahrscheinlich weniger bei Acer als bei NVIDIA selbst zu suchen sein. Ursprünglich hatte NVIDIA die GTX 760M tatsächlich mit 628 MHz und einem Turboboost von 719 MHz spezifiziert. Etwas später hatte NVIDIA dann die Spzifikation für den Basistakt leicht angehoben dafür aber die Höhe des Turboboosts offen gelassen. Das Gleiche trifft im Übrigen auch für die GTX 770M und GTX 780M zu. Die GTX 765M wurde hingegen gleich mit 850MHz aber undefiniertem Turbo vorgestellt.
Da die im Acer verbaute GTX 760M aber grundsätzlich mit dem vollen Turbo von 719 MHz läuft, muss das nicht unbedingt heißen das sie langsamer ist als eine mit 657 MHz bei der der Turbo aber nicht spezifiziert ist.
Im 3DMark11 komme ich, wie zu erwarten, mit dem Standardtakt von 628/719Mhz exakt auf die Zahlen von notebookcheck.com von ca. 3550 Pts. Das ist schon ganz ordentlich und reicht bei den meisten Spielen auch für Full-HD mit mittleren bis hohen Details. Lediglich bei Titeln wie Crysis 3, muss die Auflösung auf 1600x900 bei mittleren Details heruntergeschraubt werden. NVIDIA Geforce Experience ist da ein ganz guter Anhaltspunkt, die Einstellungen sollen immer minmal 40 FPS liefern. Das klappt auch gut, allerdings kann man meistens schon noch etwas höher gehen. Mit den Geforce Experience Einstellungen hat man fast immer konstante 60 FPS bei aktiviertem VSync.
Da die deutlich höhere getaktet GTX 765M ja auf dem exakt gleichen Chip wie die GTX 760M basiert, liegt es natürlich nahe zu vermuten, dass bei der GTX 760M noch etwas Spielraum nach oben ist. Für die gut 30% höheren Taktraten (wobei es offen ist, wie hoch der Turbo denn nun tatsächlich bei der 765M geht) wird es aber höherer Spannungen bedürfen.
Das Anheben der Spannungen mit MSI Afterburner klappt allerdings nicht. Das ist aber auch nicht weiter tragisch. Während das reine Anheben des Taktes auch ungefähr zu einem linearen Anstieg der Leistungsaufnahme führt, steigt die Leistungsaufnahme beim Anheben der Spannung mit der 2. Potenz. Beides zusammen kann dann gerade in einem Notebook schnell aus dem Ruder laufen.
Daher muss es bei einer reinen Taktanhebung bei Standardspannung bleiben.
Der Speichertakt verträgt einen ordentlich Aufschlag. Auch ein Erhöhen des Taktes um 20% auf 1200 MHz ist noch absolut stabil, ganz in Richtung des Speichertaktes einer GTX 780M mit 1250 MHz klappt es allerdings nicht mehr. Eigentlich sollte man ja vermuten, dass der Flaschenhals gerade bei Full-HD durch die 128 Bit Anbindung in der der Speicherbandbreite zu suchen ist. Messbar ist das auch durchaus, allerdings selbst in Benchmarks deutlich geringer als erwartet. Bei sinnvoll spielbaren Qualitätseinstellungen in Full-HD bringt ein Anheben des Speichertaktes relativ wenig. Lediglich Crysis 1 oder Warhead tanzen da etwas aus der Reihe. Mit DX10 Very High bzw. Enthusiast Settings in Full-HD bringen 20% mehr Speichertakt auch ca. 10% mehr FPS, in anderen aktuelleren Spielen limitiert fast nur der Core-Takt. Mit einem leichten Seitenblick auf aktuelle AMD Karten habe ich dann den Takt auf 1125 MHz gesetzt.
Beim Core-Takt sieht es etwas anders aus. Es würde natürlich gar nichts bringen diesen anzuheben, wenn der Turboboost zwar nominell mit ansteigt, aufgrund des Power-Limits aber nicht konstant durchgezogen wird. Ganz im Gegensatz zu den Desktopkarten kann man bei der GTX 760M eben beobachten, dass der Turbo-Boost mit 15% relativ zum Basistakt viel höher ausfällt und zudem auch dauerhaft gehalten wird. Ohne Übertaktung läuft die Karte daher mit dauerhaften 719 MHz.
Wenn man nun mit MSI Afterburner übertaktet, wird die Taktanhebung sowohl auf den Basistakt als auch auf den Boost-Takt aufgeschlagen. Interessant zu beobachten ist dabei, dass die "Turboboostanhebung" immer nur in 13MHz-Schritten erfolgt. Schlägt man z.B. 100MHz auf, meldet GPU-Z zwar einen Basis-Takt von 748 MHz und einen Turbo von 819 MHz, tatsächlich läuft der Turbo aber nur mit 810Mhz, alle Tools inclusive GPU-Z selbst melden beim Logging immer nur eine durch 13 teilbare Frequenz des Turbo-Aufschlags.
Was dafür spricht ist, dass die ursprünglich dokumentierten Turbo-Aufschläge der GTX 7xxM Karten auch immer alle durch 13 teilbar waren. Es kann natürlich auch einfach sein, dass die Sensoren aufgrund eines Divisors keine größere Genauigkeit hergeben.
Dafür spricht folgendes. Hebt man den Turbo z.B. um 9x13 MHz = 117Mhz an dann läuft die Karte z.B. im Heaven Benchmark konstant mit 836Mhz ohne das aber der Power-Limit Sensor nur ein einziges Mal anschlägt. Erhöht man den Aufschlag nun um nur ein einziges MHz, so läuft die Karte zwar immer noch mit 836 MHz, der Power-Limit Sensor meldet aber eine permanente Überschreitung der TDP.
Da bzgl. des Übertaktungserfolges der Basistakt eigentlich gar keine Rolle spielt, stellen sich 2 Fragen:
1. Wieviel maximaler Turbo-Takt ist stabil
2. Wieviel maximaler Turbo-Takt kann dauerhaft gehalten werden bzw. wie groß sind die Einbrüche
Aufschläge über 117 MHz bringen nichts, da die Karte bei 836 MHz den Takt über das Power-Limit begrenzt. Mit 117Mhz Aufschlag bei 745/836MHz lässt sich die Karte zwar durch fasst alle Benchmarks prügeln, allerdings ist das nicht stabil. Für einen Stabilitätstest eignen sicher weder die meistens Spiele, noch der 3DMark 11 (der am ehesten mal am Power-Limit kratzt) und auch nicht Furmark, der die größten Hitze erzeugt.
Am Besten kann man den Heaven Benchmark in der "Extreme" Einstellung verwenden, der verwendet so ziemlich alle Features und macht bei ein paar MHz zuviel spätestens nach ein paar Minuten die Grätsche.
Tatsächlich stabil (1 Nacht lang Heaven durchlaufen lassen) ist tatsächlich ein Aufschlag von 91 MHz auf 719/810MHz. Damit hat der Rechner auch schon LAN-Party Wochenende meines Sohnes ohne irgendwelche Probleme durchgestanden.
Diese 810MHz Turbo werden auch fast dauerhaft gehalten. Wenn man einen Log mitlaufen lässt, sieht man dass es nur alle paar Minuten mal ein Power-Limit und ein Absacken auf 797MHz gibt und das auch nur bei eingen Spielen bzw. beim 3DMark, darunter geht es nie.
Die Kombination aus 1125MHz Speichertakt 719/810MHz ist von den Zahlen auch nicht mehr soweit weg von einer GTX 765M, was auch ein 3DMark 11 von ziemlich genau 4000 belegt (GTX 765M 4260).
Eine Gewähr, dass das bei jedem klappt, gibt es natürlich nicht
6. Instabilitäten
Etliche Kommentaren bei notebookcheck und anderen Stellen berichten von Instabilitäten und Bluescreens. Das kann ich bestätigen. Ab und leuchtet die Festplatten-LED nach dem Einloggen dauerhaft es geht partout nicht weiter und speziell nach dem Aufwachen aus dem Energiesparmodus gibt es des öfteren das Gleiche zu beobachten, garniert mit sporadischen Bluescreens in DXFKRNL.SYS. Windows meldet im Eventlog entsprechend Lesefehler von der Platte.
Das läßt ja erstmal auf ein Hardwareproblem schließen, tatsächlich ist es aber nichts dergleichen, sondern ein reines Treiber Problem im Zusammenspiel des Intel-Chipsatztreibers mit NVIDIA Optimus.
Windows 7 kann zwar grundsätzlich auch über UEFI installiert werden, das klappt aber beim V3-772G nicht. Auch da gibt es einen Freeze. Wenn man den Boot-Modus von UEFI auf Legacy umstellt klappt das aber.
Damit die Instabilitäten dauerhaft beseitigt sind, muss Folgendes getan werden:
- BIOS V1.11 von Acer aufspielen kann nicht schaden, obwohl das den Fehler nicht behebt
- Bei einer Neuinstallation von Windows 7 unbedingt zuerst die Intel Chipsatztreiber von der DVD oder von Acer installieren installieren und erst dann die NVIDIA Treiber. Fängt man mit den NVIDIA Treibern an, gibt es meistens schon während der Installation einen BS.
- Unbedingt von Intel den neusten Chipsatztreiber 9.4.1026 installieren. Wird der ältere von Acer verwendet, ist das System instsbil.
- Vom NVIDIA WHQL 320.49 Treiber tunlichst die Finger lassen. Ohne aktuellen Chipsatztreiber hängt die Häufigkeit der Freezes direkt mit der Version des NVIDIA-Treibers zusammen. Aber auch mit aktuellem Chipsatztreiber wird die Grafikkarte ab und zu nicht erkannt. Der BETA 326.80 ist der erste stabile Treiber von NVIDIA, der aktuell erschienene WHQL 327.23 ist fehlerfrei, ebenso wie die aktuelle BETA 331.40.
Der Acer steht da nicht unbedingt alleine auf dem Feld, mit dem NVIDIA 320.49 gibt es massenweise Probleme. Allerdings sehr schade, dass Acer auf der eigenen Seite keine wirklich aktuellen Treiber zur Verfügung stellt.
Eigentlich wird ja auch nur Windows 8 supportet, da die Instabilitäten aber reproduzierbar durch ein Zusammenspiel des Chipsatz- und des Graka-Treibers verursacht werden, und die Treiber bei Windows 7 und 8 identisch sind, liegt die Vermutung nahe, dass das gleiche Problem auch unter Windows 8 auftritt.
Wenn man es weiß, natürlich halb so wild.
Fazit
Abgesehen davon, dass speziell bei Windows 7 etwas Handarbeit insbesondere eine Installation von aktuellen Treibern angesagt ist, ist der V3-772G ein rundum empfehlenswertes Gerät.
Für Spieler gibt es in der Preiskategorie zwar auch von MSI bzgl. Grafikkarte noch etwas stärkere Geräte allerdings punktet der Acer durch sein sehr unaufdringliches Äußeres und vor allem durch das anscheinend sehr gelungene Kühlsystem mit geringer Lautstärke.
Zum Reinigen des Lüfters muss allerdings die Bodenplatte entfernt werden. Das sollte man bei einem solchen Rechner sicherlich 1 mal im Jahr tun. Die 9 zusätzlich Schrauben sind da aber sicherlich kein ernsthaftes Hindernis.
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