Notfallszenario Serverdefekt

Michi777

Commander
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Liebe Community!

ich wollte soeben den Fall eines kompletten Serverausfalls durchspielen.
Für ein passendes Systemabbild habe ich Acronis 11.5 als günstige SBS Variante bekommen und dort erfolgreich eine Sicherung von Partition C: (Serversystem) & Partition D: (Exchange Datenbank) automatisiert eingerichtet und abgeschlossen.

Nun wollte ich via Universal Restore (hardwareunabhängig) den Server auf eine CAD-Workstation (offline) spielen, jedoch machten mir hier die Treiber einen Strich durch die Rechnung (obwohl alle Win7 x64 MoBo Treiber & Graka Treiber bereitsgestellt), denn diese passen nicht für Windows Server Betriebssystem (SBS 2011), ich dachte jedoch dass der Kernel derselbe ist und Windows 7 Treiber für ein Serverbetriebssystem passen.
Der gesicherte Server ist ein HP ProLiant ML350 G6 und die CAD Workstaion hat folgende Hardware:
Gigabyte GA-H81M-D2V
16 GB DDR3 1600 RAM
Intel Core i5 3,2GHz

Liege ich da falsch und geht das vl. nur mit HyperV, da hier die Hardware anders\kompatibler angesprochen wird?
...brauche ich sozusagen einen Server als Zielrechner für die Wiederherstellung (hätte da in Firma B HyperV auf einen ML350 G6)
 
Könnte evtl. an den Chipsatztreibern und/oder daran liegen das vielleicht der Server ein RAID-System ist?
 
Was für ein Szeanrio? Es gibt einige Szenarien, deshalb kann man das pauschal nicht beantworten. Wichtig ist eine Backupstrategie, die meine Anforderungen abdeckt. Anbei: eine Systemüberwachung im Vorfeld ist nicht zu verachten.

Hier mal ganz grob:

Festplattendefekt?> Dafür gibt es Raid. (Festplatte/n bereithalten)

Andere defekte Hardware?> Da kommt für mich als erstes ein Austausch der defekten Komponenten in Betracht.

Daten an für sich?>tägliche? stündliche? inkrementelle Sicherung auf ein Bandlaufwerk oder extra Festplatte

Virtualisierung? Dafür benötige ich ein Abbild des Systems, welches zum Zeitpunkt des Systemabsturzes oft veraltet ist, was allerdings nicht so dramatisch ist, wenn man nach jedem größeren Eingriff auf dem Server ein Abbild tätigt. Die ganzen Daten (Userdaten, Dumps von Datenbanken etc.) hat man ja schließlich auf dem Bandlaufwerk/Festplatte.

Ich tätige Systemabbilder beispielsweise unter Linux mittels DD und konvertiere die dann in ein Virtualisierungsformat.

@Shermann123

Mit einem virtuellen Server bist du wesentlich flexibler.

Nützt dir trotzdem nichts ohne Backup, denn auch dieser läuft auf Hardware, die ausfallen kann und auch dort können Daten geschrottet werden.
 
Michi777 schrieb:
ich dachte jedoch dass der Kernel derselbe ist und Windows 7 Treiber für ein Serverbetriebssystem passen.

Das sollte einem bekannt sein, wenn man damit arbeitet. Die Win Server OSes sind weder Treiber, noch Programmkompatibel mit ihren Consumer OS Brüdern. Sicher laufen Treiber und Programme auf beiden Varianten im Einzelfall. Aber generell sind sie inkompatibel zu einander.
 
tja ich arbeite schon sehr lange mit Windows Consumer und Server OS und meiner Erfahrung nach sind die sehr wohl treibertechnisch ident.
zb: Vista-Server2008, Win7-Server2008R2, Win8-Server2012, Win8.1-Server2012R2.
Gleiche Treiber laufen jeweils auf beiden Systemen ohne Probleme.
 
Acronis Universal Restore ist keinesfalls eine Garantie dafür, dass die Wiederherstellung auf abweichender Hardware klappt. Meine Erfahrung: Je unterschiedlicher die Hardware, desto unwahrscheinlicher ein erfolgreicher Wiederherstellungsversuch. Die Hardware des Zielcomputers sollte dem Quellcomputer recht nahe kommen. Heißt in diesem Fall, ein Serversystem mit Hardwarekomponenten die ungefähr einem ML350 G6 entsprechen. Die Desktophardware tut das nicht und wäre für mich keine Option auf die ich mich Fehlerfall verlassen möchte.
 
Ich sagte ja nichts anderes. Sie können es sein. Sind es aber per Definition nicht. Ein Treiber, der für Win 7 gedacht ist, der kann auf Win 2008R2 laufen. Aber er muss es nicht. Das gleiche gilt für Software.
 
Nützt dir trotzdem nichts ohne Backup, denn auch dieser läuft auf Hardware, die ausfallen kann und auch dort können Daten geschrottet werden.
Ja, schon klar.
Deinen Virtuellen Server kannst du allerdings mit minimalem Aufwand auf jeder beliebigen Maschine aufziehen. Das Back-up dazu muss eben automatisiert und regelmäßig abgelegt werden.

Mittlerweile sind Virtuelle Server ähnlich performant wie pyhsikalische Server - es spricht doch nichts mehr dagegen, oder?

EDIT: und die Plackerei mit den diversen Acronis Tools oder inkompatiblen Treibern ist ohnehin verlorene Zeit.
 
Zuletzt bearbeitet:
Evil E-Lex schrieb:
Acronis Universal Restore ist keinesfalls eine Garantie dafür, dass die Wiederherstellung auf abweichender Hardware klappt. Meine Erfahrung: Je unterschiedlicher die Hardware, desto unwahrscheinlicher ein erfolgreicher Wiederherstellungsversuch. Die Hardware des Zielcomputers sollte dem Quellcomputer recht nahe kommen. Heißt in diesem Fall, ein Serversystem mit Hardwarekomponenten die ungefähr einem ML350 G6 entsprechen. Die Desktophardware tut das nicht und wäre für mich keine Option auf die ich mich Fehlerfall verlassen möchte.

Ich gehe sogar soweit, zu behaupten, dass man Acronis überhaupt nicht in Betracht ziehen sollte, da es selbst auf der gleichen Hardware zu Fehlern kommen kann. (selbst zweimal erlebt, von der Performance ganz zu schweigen)

Ich frage mich inzwischen auch, ob der Threadersteller annährend weiß, was er da machen möchte? Denn:

Festplatte defekt> wozu brauche ich ein Image, wenn ich ein Raid habe?
andere Hardware defekt und ich ziehe in Betracht den gleichen Server als Ersatz hinzustellen> wozu brauche ich ein Image, wenn ich gleich die defekten Teile wechseln kann?
Datencrash> wozu brauche ich ein Image des ganzen Systems, wenn ich die Daten inkremental gesichert habe?

Die Fragen, die der Threadersteller hier stellt, taugen eher zum Thema Serverumzug.
Ergänzung ()

Sherman123 schrieb:
Ja, schon klar.
Deinen Virtuellen Server kannst du allerdings mit minimalem Aufwand auf jeder beliebigen Maschine aufziehen. Das Back-up dazu muss eben automatisiert und regelmäßig abgelegt werden.

Mittlerweile sind Virtuelle Server ähnlich performant wie pyhsikalische Server - es spricht doch nichts mehr dagegen, oder?

EDIT: und die Plackerei mit den diversen Acronis Tools oder inkompatiblen Treibern ist ohnehin verlorene Zeit.

Virtualisierung macht für mich erst Sinn, wenn ich mehrere Betriebssysteme nebeneinher laufen lassen möchte und/oder oft umziehen muß und ich mir die Hardware sparen möchte. Habe ich nur einen Server, habe ich lediglich einen höheren Aufwand, wobei der Vorteil zum schnellen Einbinden in eine andere Hardware natürlich Top ist.

Doch bevor ich mir einen Ersatzserver mit anderer Hardware hinstelle, sollte ich mir lieber Ersatzteile für den jetztigen Server bereit legen.
 
Ja stimmt Plattenausfall & Einzelhardwareausfall würde ich auch das jeweilige Teil tauschen und wieder den Betrieb aufnehmen.
Jedoch sollte mehrere HDD's oder Hardware Defekt werden und ich den Betrieb wiederherstellen müssen, dass ist das Image wichtig, jedoch stimmt dieser Fall wird höchwahrscheinlich nie eintreten.

Die Workstation hat natürlich kein Raid, muss es ein Raid haben um zu laufen oder muss im HDD-Mode Compatibel stehen?
Werde nun auf alle Fälle mal auf HyperV am selben Servertype eine Wiederherstellung machen.
 
Jetzt nochmal deutlich: Lass den Murks mit Desktop-Hardware und Hyper-V sein und besorg dir einen zweiten ML350 G6 mit gleicher Hardware!
 
Evil E-Lex schrieb:
Jetzt nochmal deutlich: Lass den Murks mit Desktop-Hardware und Hyper-V sein und besorg dir einen zweiten ML350 G6 mit gleicher Hardware!

Stimmt, wobei die Anschaffungskosten sogar im Rahmen liegen, zumal er schreibt, dass er in Firma B ebenfalls einen ML350 G6 hat.
 
evox9 schrieb:
Virtualisierung macht für mich erst Sinn, wenn ich mehrere Betriebssysteme nebeneinher laufen lassen möchte und/oder oft umziehen muß und ich mir die Hardware sparen möchte. Habe ich nur einen Server, habe ich lediglich einen höheren Aufwand, wobei der Vorteil zum schnellen Einbinden in eine andere Hardware natürlich Top ist.

Dem würde ich widersprechen. Dem geringfügig höheren Aufwand steht eine deutlich erhöhte Flexibilität entgegen - wie man schon an diesem Thread sieht.
 
Frightener schrieb:
Dem würde ich widersprechen. Dem geringfügig höheren Aufwand steht eine deutlich erhöhte Flexibilität entgegen - wie man schon an diesem Thread sieht.

Stimme ich voll zu. Wenn man allein die Kombination Veeam / ESXi in Betracht zieht, sind kaputte VMs, also ganze Server, in Minutenschnelle wiederhergestellt, was weder BackupExec, noch (kotz) Acronis hinbekommen.
Grundsätzlich gilt auch für 2015: Man installiert generell nicht mehr auf dem Blech, selbst wenn man letztendlich nur einen Server drauf laufen hat. Flexibilität steht da ganz im Vordergrund, man kann sich zusätzlich noch Admin-Clients, FreeNas, etc. installieren und braucht sich nichtmal neue Hardware anschaffen.
 
Schön dass ihr immer wieder "virtuelle Server sind besser" runterbetet. Sehe ich auch so, nur gibt es ab und zu doch Szenarien wo man um einen physischen Server nicht rumkommt. Leider.
 
Das hat nichts mit runterbeten zu tun, da geht es darum, ob man auf dem Stand der Zeit ist und den Leuten keinen Mist andreht. Ansonsten nenn doch einfach mal einen Vorteil von einer Blech- zu einer virtuellen Installation. Argumentation gehört zu einer gepflegten Diskussion.
 
Modem- oder Anschlusskarten die nicht durchgeschliffen werden können, oder, bei uns der Hauptgrund warum teilweise nicht virtualisiert wird, weil der Kunde ne Hardware haben möchte und den erhöhten Aufwand auch bezahlt.
 
Und worauf läuft eine Virtualisierung? Serverausfall ist Serverausfall. Punkt und Basta!
 
@crashbandicot
Das ist natürlich eine Ausnahme, da gebe ich Dir Recht. Bei unseren 1200 Servern haben wir auch EINEN solchen Fall - die 12 Server der Gebäudeleittechnik.

@evox9
Das ist klar - zumindest in einer nicht redundanten Umgebung (Cluster). Ich bin mir aber sicher, daß ich beim Ausfall einer Physik eine virtuelle Maschine innerhalb weniger Minuten aus einem Backup selbst auf einer performanten Windows 8.x Workstation wieder herstellen kann. Das Backup eines physikalischen Servers genauso wieder herzustellen ist deutlich aufwändiger und mit mehr Fallstricken verbunden.

Es kommt immer darauf an, wie schnell ein Server wieder laufen muß, bzw. wie lange ein Unternehmen einen Ausfall überstehen kann.
 
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