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Green Mamba
Gast
Vorwort
Dieser Artikel soll als allgemeine Einführung in das Thema Overclocking dienen. Wer sich eingehender mit dem Thema auseinandersetzen möchte, sollte sich je nach Prozessor folgende HowTos ansehen:
Für Intel-Prozessoren findet man hier eine Anleitung.
Für AMD Athlon 64/Opteron hier, hier und hier.
Weiterhin erhebt diese Anleitung nicht den Anspruch auf Vollständigkeit und Richtigkeit. Jeder Overclocking-Versuch ist mit einem vollständigen Garantieverlust verbunden, und erfolgt somit auf eigene Gefahr.
Wichtig: Es ist nicht möglich, das Overclockingpotential eines Prozessors vorherzusagen.
Nicht jeder Prozessor des gleichen Typs kann auch den gleichen Maximaltakt erreichen!
Im Allgemeinen spricht man von einer recht sicheren Reserve von ca. 10%, alles, was darüber hinausgeht, ist Glückssache.
Wer auf gut Glück seinen Prozessor von Standardtakt direkt auf z.B. 150% taktet, muss sich über gravierende Schäden nicht wundern!
Grundlagen
Wir gehen für die Erklärung von einem Prozessor aus, der mit 2 GHz arbeitet.
Dieser Arbeitstakt ergibt sich aus dem Produkt des FSB (Front-Side-Bus, für Intel und AMD bis Athlon XP) bzw. Referenztakt (das Äquivalent zum FSB beim Athlon 64/Opteron) mit dem Multiplikator, also z.B.
200Mhz FSB/Referenztakt x 10 (Multi) = 2000MHz (2GHz)
Es gibt grundlegend zwei Möglichkeiten, den Arbeitstakt des Prozessors zu erhöhen.
Entweder man erhöht den FSB/Referenztakt, oder eben den Multiplikator. Zweitere Möglichkeit sei hier nur am Rand erwähnt, da kaum noch Prozessoren mit nach oben hin freiem Multi erhältlich sind.
Der Frontside-Bus/Referenztakt
Theorie:
Den FSB/Referenztakt kann bei den meisten Mainboard über das BIOS verändert werden. Wer noch nie im BIOS war, dem sei das Studium des BIOS-Kompendiums empfohlen. Dort finden sich alle Einstelloptionen von allen BIOS-Versionen. Desweiteren ist es sehr hilfreich, das Manual des Mainboards durchzugehen.
Sollte das Mainboard keine OC-Optionen bieten, kann man sich an Tools wie SysTool oder ClockGen versuchen.
Ein Problem beim Overclocking über den FSB kann sich ergeben wenn das Board über eine feste Verknüpfung (Teiler) vom FSB und den anderen Bussen aufweist. Bei festen Teilern wird bei der Modifikation des FSB auch der PCI-, PCIe- und AGP Bus mit übertaktet. Ein Übertakten des PCIe-, AGP- und PCI-Busses kann die Hardware beschädigen. Perfomacegewinne sind nicht zu erwarten, daher sollte man darauf verzichten.
Moderne Boards hingegen lassen meist eine flexible Einstellung der Teiler für Speicher und PCIe-, PCI- und AGP-Takt zu, so dass bei jedem denkbaren FSB/Referenztakt alle anderen Bus-Systeme unangetastet bleiben. Daher sollte man diese Option nutzen und die Frequenzen manuell fixieren (PCIe 100MHz, AGP 66MHz, PCI 33MHz). Zum Speicher: siehe unten.
Praxis:
Zunächst sollte man im BIOS die nötigen Teiler fixieren (s.o). Dann ist es sinnvoll, zunächst das Overcklocking Potential des Boards
Generell sollte man den FSB/Referenztakt immer nur in kleinen Schritten (anfangs 5Mhz, später 1MHz) erhöhen, und dabei ständig die Stabilität testen. Für die Stabilitäts-Tests lassen sich verschiedene Tools verwenden. Ein Klassiker unter diesen Tools ist Prime95. Über die Suchfunktion hier im Board lassen sich schnell weitere Tipps in der Richtung finden.
Auch sollte eine Überwachungs-Software installiert werden, mit der man die Temperatur von Prozessor und Chipsatz im Auge behalten kann. Bei vielen Mainboards ist eine entsprechende Software beigelegt. Ansonsten eignet sich z.B. SpeedFan oder Everest Home sehr gut für diese Aufgabe.
Eine universale Aussage kann man diesbezüglich kaum treffen, aber in der Regel sollte man spätestens bei 70° Prozessortemperatur aufhören, sonst drohen dauerhafte Hardwareschäden! Einen gute Kühlung ist also Grundvoraussetzung für Übertaktungsversuche.
Sollte Prime95 Fehler ausgeben oder gar der Rechner nicht mehr starten, instabil werden, einfrieren oder Bluescreens zeigen, sollte man sofort ausschalten und die letzte funktionierende Einstellung im BIOS wiederherstellen.
Der Multiplikator
Die zweite Möglichkeit den Prozessor zu übertakten ist über den Multi. Dies sei nur am Rande erwähnt, da dies nur noch bei älteren Athlon XP-Modellen sowie den Athlon FX und Intel EE möglich ist. Neuere Athlon XP und alle anderen Intel- und Athlon 64-Prozessoren haben einen nach oben festen Multi.
Zum Übertakten über den Multi reduziert man zunächst den FSB/Referenztakt weitestmöglichst und erhöht den Multi bis zum möglichen Maximum. Dann kann man versuchen, den FSB/Referenztakt wieder zu erhöhen.
Das Übertakten per Multi hat den Nachteil, dass nur der Prozessor selbst eine höhere Leistung erreicht, aber die übrigen Komponeneten weiterhin auf Standardniveau laufen.
Die Rolle des Arbeitsspeichers
Inzwischen gibt es sowohl bei AMD als auch bei Intel die Möglichkeit, den Speicherteiler einzustellen. Dies ist sinnvoll, da man bei dem üblichen Speicherteiler von 1:1 den RAM parallel zur Erhöhung des FSB/Referenztakt mittaktet. Für OC-Versuche sollte man also zunächst einen eher hohen Speicherteiler (bzw. niedrigen Takt, je nach BIOS) wählen, um diesen als Fehlerquelle auszuschließen. Hat man dann aus CPU oder Chipsatz das Maximum herausgeholt, kann man sich noch an niedrigeren Teilern probieren. Außerdem kann man noch versuchen, über die Veränderung der Speichertimimgs ein wenig Perfomance herauszukitzeln. Für die Frage "Takt oder Timings?" sei auf die Artikel von stummerwinter verwiesen: AMD Athlon 64 bzw. Intel C2D.
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Verfasst 18.04.2004
Überarbeitet 25.05.2007
Dieser Artikel soll als allgemeine Einführung in das Thema Overclocking dienen. Wer sich eingehender mit dem Thema auseinandersetzen möchte, sollte sich je nach Prozessor folgende HowTos ansehen:
Für Intel-Prozessoren findet man hier eine Anleitung.
Für AMD Athlon 64/Opteron hier, hier und hier.
Weiterhin erhebt diese Anleitung nicht den Anspruch auf Vollständigkeit und Richtigkeit. Jeder Overclocking-Versuch ist mit einem vollständigen Garantieverlust verbunden, und erfolgt somit auf eigene Gefahr.
Wichtig: Es ist nicht möglich, das Overclockingpotential eines Prozessors vorherzusagen.
Nicht jeder Prozessor des gleichen Typs kann auch den gleichen Maximaltakt erreichen!
Im Allgemeinen spricht man von einer recht sicheren Reserve von ca. 10%, alles, was darüber hinausgeht, ist Glückssache.
Wer auf gut Glück seinen Prozessor von Standardtakt direkt auf z.B. 150% taktet, muss sich über gravierende Schäden nicht wundern!
Grundlagen
Wir gehen für die Erklärung von einem Prozessor aus, der mit 2 GHz arbeitet.
Dieser Arbeitstakt ergibt sich aus dem Produkt des FSB (Front-Side-Bus, für Intel und AMD bis Athlon XP) bzw. Referenztakt (das Äquivalent zum FSB beim Athlon 64/Opteron) mit dem Multiplikator, also z.B.
200Mhz FSB/Referenztakt x 10 (Multi) = 2000MHz (2GHz)
Es gibt grundlegend zwei Möglichkeiten, den Arbeitstakt des Prozessors zu erhöhen.
Entweder man erhöht den FSB/Referenztakt, oder eben den Multiplikator. Zweitere Möglichkeit sei hier nur am Rand erwähnt, da kaum noch Prozessoren mit nach oben hin freiem Multi erhältlich sind.
Der Frontside-Bus/Referenztakt
Theorie:
Den FSB/Referenztakt kann bei den meisten Mainboard über das BIOS verändert werden. Wer noch nie im BIOS war, dem sei das Studium des BIOS-Kompendiums empfohlen. Dort finden sich alle Einstelloptionen von allen BIOS-Versionen. Desweiteren ist es sehr hilfreich, das Manual des Mainboards durchzugehen.
Sollte das Mainboard keine OC-Optionen bieten, kann man sich an Tools wie SysTool oder ClockGen versuchen.
Ein Problem beim Overclocking über den FSB kann sich ergeben wenn das Board über eine feste Verknüpfung (Teiler) vom FSB und den anderen Bussen aufweist. Bei festen Teilern wird bei der Modifikation des FSB auch der PCI-, PCIe- und AGP Bus mit übertaktet. Ein Übertakten des PCIe-, AGP- und PCI-Busses kann die Hardware beschädigen. Perfomacegewinne sind nicht zu erwarten, daher sollte man darauf verzichten.
Moderne Boards hingegen lassen meist eine flexible Einstellung der Teiler für Speicher und PCIe-, PCI- und AGP-Takt zu, so dass bei jedem denkbaren FSB/Referenztakt alle anderen Bus-Systeme unangetastet bleiben. Daher sollte man diese Option nutzen und die Frequenzen manuell fixieren (PCIe 100MHz, AGP 66MHz, PCI 33MHz). Zum Speicher: siehe unten.
Praxis:
Zunächst sollte man im BIOS die nötigen Teiler fixieren (s.o). Dann ist es sinnvoll, zunächst das Overcklocking Potential des Boards
Generell sollte man den FSB/Referenztakt immer nur in kleinen Schritten (anfangs 5Mhz, später 1MHz) erhöhen, und dabei ständig die Stabilität testen. Für die Stabilitäts-Tests lassen sich verschiedene Tools verwenden. Ein Klassiker unter diesen Tools ist Prime95. Über die Suchfunktion hier im Board lassen sich schnell weitere Tipps in der Richtung finden.
Auch sollte eine Überwachungs-Software installiert werden, mit der man die Temperatur von Prozessor und Chipsatz im Auge behalten kann. Bei vielen Mainboards ist eine entsprechende Software beigelegt. Ansonsten eignet sich z.B. SpeedFan oder Everest Home sehr gut für diese Aufgabe.
Eine universale Aussage kann man diesbezüglich kaum treffen, aber in der Regel sollte man spätestens bei 70° Prozessortemperatur aufhören, sonst drohen dauerhafte Hardwareschäden! Einen gute Kühlung ist also Grundvoraussetzung für Übertaktungsversuche.
Sollte Prime95 Fehler ausgeben oder gar der Rechner nicht mehr starten, instabil werden, einfrieren oder Bluescreens zeigen, sollte man sofort ausschalten und die letzte funktionierende Einstellung im BIOS wiederherstellen.
Der Multiplikator
Die zweite Möglichkeit den Prozessor zu übertakten ist über den Multi. Dies sei nur am Rande erwähnt, da dies nur noch bei älteren Athlon XP-Modellen sowie den Athlon FX und Intel EE möglich ist. Neuere Athlon XP und alle anderen Intel- und Athlon 64-Prozessoren haben einen nach oben festen Multi.
Zum Übertakten über den Multi reduziert man zunächst den FSB/Referenztakt weitestmöglichst und erhöht den Multi bis zum möglichen Maximum. Dann kann man versuchen, den FSB/Referenztakt wieder zu erhöhen.
Das Übertakten per Multi hat den Nachteil, dass nur der Prozessor selbst eine höhere Leistung erreicht, aber die übrigen Komponeneten weiterhin auf Standardniveau laufen.
Die Rolle des Arbeitsspeichers
Inzwischen gibt es sowohl bei AMD als auch bei Intel die Möglichkeit, den Speicherteiler einzustellen. Dies ist sinnvoll, da man bei dem üblichen Speicherteiler von 1:1 den RAM parallel zur Erhöhung des FSB/Referenztakt mittaktet. Für OC-Versuche sollte man also zunächst einen eher hohen Speicherteiler (bzw. niedrigen Takt, je nach BIOS) wählen, um diesen als Fehlerquelle auszuschließen. Hat man dann aus CPU oder Chipsatz das Maximum herausgeholt, kann man sich noch an niedrigeren Teilern probieren. Außerdem kann man noch versuchen, über die Veränderung der Speichertimimgs ein wenig Perfomance herauszukitzeln. Für die Frage "Takt oder Timings?" sei auf die Artikel von stummerwinter verwiesen: AMD Athlon 64 bzw. Intel C2D.
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Verfasst 18.04.2004
Überarbeitet 25.05.2007
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