Holylight
Lieutenant
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So, wie versprochen kommt jetzt ein kleiner Test zu den mehr und mehr kommenden Digitalverstärkern. Nachdem Jirko bereits den ersten Schritt getan hat, kommt nun der Nächste.
Unser Testkandidat nennt sich: Lepai Hi-Fi Stereo Amplifier LP-2020
Das Ding ist so groß wie eine ausgestreckte Hand und dürfte auf jeden Schreibtisch passen. Das Gehäuse besteht aus Aluminium und bietet für den Preis (11 Euro + 9euro Versand) eine überragende Konstruktionsqualität. Man findet neben einem Ein/aus-Schalter 3 Regler für Lautstärke, Höhen und Tiefen an der Front. Hinten befindet sich ein Netzteilanschluss für 12V (0,3A - 5A) Geräte. Ansonsten findet man die Üblichen Stereo Anschlussklemmen für max. 1,5mm Kabel, jeweils ein Line-In und Stereo-Chinch-In.
Die LP-2020 beziehen sich dabei auf den Tripath 2020 Chip, welcher die eigentliche Verstärkungskomponente darstellt, wie beim Scythemodell der Yamaha-Chip. Der Unterschied liegt an weiteren Komponenten, die den Klang anders modulieren und wieder zusammensetzen. Daher wird der kleine Spross auch kurz Class-T-Amp genannt. Im Gegensatz zum Scythe KamabayAmp Kro, welcher ein Class-D-Amp ist.
Nach Angaben von verschiedenen Testhörern sollen Class-T-Varianten nicht so kühl und überanalytisch wie ihre D-Pendanten klingen. Hierzu kann ich nichts sagen, nur vorab: Das kleine Teil klingt bei gleicher verzerrfreier Lautstärke deutlich präziser und feiner als ein Onkyo 504e AV-Receiver, welcher ca. das 10 fache kostet und 20 mal so groß ist ^^
Die Lautsprecher-Kandidaten: JBL Control 1 und Nubert nuBox 481
Beide haben eine Impedanz von 4Ohm und erzeugen bei 1W - 1 Meter jeweils 87dB an Schalldruck.
Die JBL's sind Regallautsprecher, die aber auch in allen möglichen anderen Konstellationen Verwendung finden. Schaut mal in der nächsten Bar oben an den Ecken was für Speaker rumhängen
Sie gehen technisch gesehen nicht sehr tief in den Frequenzkeller (13cm Tiefmitteltöner, 14cm Gehäusetiefe), sind bei einem Stückpreis von ~40-50 Euro dennoch relativ günstig für die gebotene Leistung.
Die Nuberts sind Standlautsprecher mit großem Tiefmitteltöner (22cm) und erreichen bei -3dB saubere 44Hz und können gewltige Bässe erzeugen, wenn sie wollen. Preis 250 Euro pro Stück.
Klangeindruck
Ich hab mir den ganzen Tag dafür genommen, natürlich wird das noch einie Tage so weitergehen. Zuerst wurde der kleine T-Amp mit einem 12V - 1,5A - Netzteil betrieben. Ohne Klangzuspielung konnte man den Lautstärkeregler von 19 uhr ( 0%) bis 24 Uhr (50%) hochregeln, bis erste ZZZZ-Klänge ertönten. Mit dem beigepackten 12V - 5A - Netzteil kam selbst bei 100% Lautstärke kein BZZZZZ-Ton heraus. Das lustige dabei ist aber, selbst bei 21 Uhr Stellung ist die Lautstärke bereits weit über Zimmerlautstärke, bei 23Uhr schon unerträglich laut in einem 25m² Zimmer. D.h. selbst das BZZZ vom kleinen Netzteil ist unhörbar, wenn die entsprechende Lautstärke ab 24Uhr eingestellt wird. Dennoch beginnen in dem Bereich andere Verzerrungen und Artefaktklänge aufzutreten. Allerdings wird der Durchschnittshörer mit entsprechend wirkungsgradstarken Lautsprechern niemals soweit aufdrehen müssen.
Zuerst ging es mit den Control 1s los. Das erste Testlied spielt, ich dreh nur vorsichtig von 0% auf 5% und es kommt bereits ordentlicher Klang, ich dreh auf 10% (20 Uhr) und fang an zu lachen, weil wir bereits bei Zimmerlautstärke und etwas drüber sind. Der Klang ist unglaublich rein, sehr fein aufgelöst und extrem präzise. Vom Hochton bis zu den Bässen, die aus der kleinen Box rauskommen, klingt alles sehr harmonisch und wortwörtlich genial. Man schaut sich den winzigen Kasten an, dazu das winzige 12V-1,5A-Netzteil und die kompakten Boxen und fragt sicht, wie das nur geht. V.a. was der 30 mal größere Onkyo-Receiver da noch zu tun hat =P Klar, dieser hat noch ganz andere Aufgaben wie Klangdecodierung, Frequenzübergänge zum Sub, Pegeloptimierungen der einzelnen Speaker usw. Aber was die reine Klangverstärkung angeht, wird spätestens hier klar, dass die Digitalverstärker in fast allen Belangen weit besser sind. Nur an der Verfügbarkeit und der Modellvielfalt hapert es noch gewaltig. Das dürfte sich in einigen Jahren sicherlich ändern.
Nun wirds interessant, der T-Amp wurde mit den großen schweren nuBoxen verbunden und wieder *ggg*. Zu den sehr klaren Höhen und gut ausgeprägten Mitten der JBL's kam noch eine Bassgewalt hinzu und das ohne Verzerrungen oder Klangeinbußen. Damit ist nun auch klar, dass selbst große Standlautsprecher mit entsprechendem Wirkungsgrad und so nem Winz-Amp brachial laut spielen können. Und das bei minimalstem Energieverbrauch. Auch wurde klar, dass die Controls und die 481er bei gleicher Drehreglerstellung wirklich gleich laut spielen. Die Angaben beider Hersteller mit 87dB scheinen damit ehrlich zu sein.
Ein Problem gibts dennoch am Amp, das wird im Fazit erwähnt.
Erstes Fazit:
Ums kurz zu fassen, man zahlt ca. 20 Euro für diesen kleinen T-Amp, wartet ~3 Wochen bis es von Hongkong nach Deutschland wandert. Je nachdem kommen noch Kosten für ein 12V Netzteil hinzu, die sich nach ersten Recherchen zwischen 5-10 Euro belaufen. Unabhängig davon, dass in dieser Lieferung das übertrieben starke 5A-Gerät dabei war. Dazu stellt man 2 Regallautsprecher und genießt für kleines Geld (JBL + T-Amp ~ 100-120 Euro) sehr gut klingenden Sound am PC. Mit größeren Regallautsprechern erhält man dagegen vom tiefsten Bass bis zu den feinsten Höhen einen unglaublichen Klang, den selbst 3-stellige Verstärker/AV-Receiver nicht liefern können. Was will man an seinem Schreibtisch mehr? Nur Surround-Sound ist mit digitaler Verstärkung noch nicht praktikabel, aber was Stereo angeht, dürften kleine Digi-Amps mit guten passiven Lautsprechern sicher vermehrt Freunde finden.
Einen kleinen Haken hat das 11 Euro Gerät aus Hongkong dennoch, es erzeugt beim Anschalten einen heftigen Ton an den Lautsprechern, der einen ziemlich erschreckt. Dieser Umstand ist wohl schon bekannt und in einigen Foren, wie in diyaudio.com oder net gibt es einige Workarounds. Ebenso scheint Lepai kontinuierlich neue Revisionen rauszubringen, die immer weiter verbessert werden und neue Extras beinhalten. Ich hab hier scheinbar das günstigste und extra-loseste Gerät in der LP-2020 Version erwischt. Massentauglich sehe ich das Teil daher noch nicht, für Enthusiasten, die einen besseren Klang am Schreibtisch wollen, oder stromsparend große Standlautsprecher betreiben wollen, kann ich das Teil und allgemein diese Technik nur empfehlen.
Unser Testkandidat nennt sich: Lepai Hi-Fi Stereo Amplifier LP-2020
Das Ding ist so groß wie eine ausgestreckte Hand und dürfte auf jeden Schreibtisch passen. Das Gehäuse besteht aus Aluminium und bietet für den Preis (11 Euro + 9euro Versand) eine überragende Konstruktionsqualität. Man findet neben einem Ein/aus-Schalter 3 Regler für Lautstärke, Höhen und Tiefen an der Front. Hinten befindet sich ein Netzteilanschluss für 12V (0,3A - 5A) Geräte. Ansonsten findet man die Üblichen Stereo Anschlussklemmen für max. 1,5mm Kabel, jeweils ein Line-In und Stereo-Chinch-In.
Die LP-2020 beziehen sich dabei auf den Tripath 2020 Chip, welcher die eigentliche Verstärkungskomponente darstellt, wie beim Scythemodell der Yamaha-Chip. Der Unterschied liegt an weiteren Komponenten, die den Klang anders modulieren und wieder zusammensetzen. Daher wird der kleine Spross auch kurz Class-T-Amp genannt. Im Gegensatz zum Scythe KamabayAmp Kro, welcher ein Class-D-Amp ist.
Nach Angaben von verschiedenen Testhörern sollen Class-T-Varianten nicht so kühl und überanalytisch wie ihre D-Pendanten klingen. Hierzu kann ich nichts sagen, nur vorab: Das kleine Teil klingt bei gleicher verzerrfreier Lautstärke deutlich präziser und feiner als ein Onkyo 504e AV-Receiver, welcher ca. das 10 fache kostet und 20 mal so groß ist ^^
Die Lautsprecher-Kandidaten: JBL Control 1 und Nubert nuBox 481
Beide haben eine Impedanz von 4Ohm und erzeugen bei 1W - 1 Meter jeweils 87dB an Schalldruck.
Die JBL's sind Regallautsprecher, die aber auch in allen möglichen anderen Konstellationen Verwendung finden. Schaut mal in der nächsten Bar oben an den Ecken was für Speaker rumhängen
![Zwinkern ;) ;)](/forum/styles/smilies/wink.gif)
Die Nuberts sind Standlautsprecher mit großem Tiefmitteltöner (22cm) und erreichen bei -3dB saubere 44Hz und können gewltige Bässe erzeugen, wenn sie wollen. Preis 250 Euro pro Stück.
Klangeindruck
Ich hab mir den ganzen Tag dafür genommen, natürlich wird das noch einie Tage so weitergehen. Zuerst wurde der kleine T-Amp mit einem 12V - 1,5A - Netzteil betrieben. Ohne Klangzuspielung konnte man den Lautstärkeregler von 19 uhr ( 0%) bis 24 Uhr (50%) hochregeln, bis erste ZZZZ-Klänge ertönten. Mit dem beigepackten 12V - 5A - Netzteil kam selbst bei 100% Lautstärke kein BZZZZZ-Ton heraus. Das lustige dabei ist aber, selbst bei 21 Uhr Stellung ist die Lautstärke bereits weit über Zimmerlautstärke, bei 23Uhr schon unerträglich laut in einem 25m² Zimmer. D.h. selbst das BZZZ vom kleinen Netzteil ist unhörbar, wenn die entsprechende Lautstärke ab 24Uhr eingestellt wird. Dennoch beginnen in dem Bereich andere Verzerrungen und Artefaktklänge aufzutreten. Allerdings wird der Durchschnittshörer mit entsprechend wirkungsgradstarken Lautsprechern niemals soweit aufdrehen müssen.
Zuerst ging es mit den Control 1s los. Das erste Testlied spielt, ich dreh nur vorsichtig von 0% auf 5% und es kommt bereits ordentlicher Klang, ich dreh auf 10% (20 Uhr) und fang an zu lachen, weil wir bereits bei Zimmerlautstärke und etwas drüber sind. Der Klang ist unglaublich rein, sehr fein aufgelöst und extrem präzise. Vom Hochton bis zu den Bässen, die aus der kleinen Box rauskommen, klingt alles sehr harmonisch und wortwörtlich genial. Man schaut sich den winzigen Kasten an, dazu das winzige 12V-1,5A-Netzteil und die kompakten Boxen und fragt sicht, wie das nur geht. V.a. was der 30 mal größere Onkyo-Receiver da noch zu tun hat =P Klar, dieser hat noch ganz andere Aufgaben wie Klangdecodierung, Frequenzübergänge zum Sub, Pegeloptimierungen der einzelnen Speaker usw. Aber was die reine Klangverstärkung angeht, wird spätestens hier klar, dass die Digitalverstärker in fast allen Belangen weit besser sind. Nur an der Verfügbarkeit und der Modellvielfalt hapert es noch gewaltig. Das dürfte sich in einigen Jahren sicherlich ändern.
Nun wirds interessant, der T-Amp wurde mit den großen schweren nuBoxen verbunden und wieder *ggg*. Zu den sehr klaren Höhen und gut ausgeprägten Mitten der JBL's kam noch eine Bassgewalt hinzu und das ohne Verzerrungen oder Klangeinbußen. Damit ist nun auch klar, dass selbst große Standlautsprecher mit entsprechendem Wirkungsgrad und so nem Winz-Amp brachial laut spielen können. Und das bei minimalstem Energieverbrauch. Auch wurde klar, dass die Controls und die 481er bei gleicher Drehreglerstellung wirklich gleich laut spielen. Die Angaben beider Hersteller mit 87dB scheinen damit ehrlich zu sein.
Ein Problem gibts dennoch am Amp, das wird im Fazit erwähnt.
Erstes Fazit:
Ums kurz zu fassen, man zahlt ca. 20 Euro für diesen kleinen T-Amp, wartet ~3 Wochen bis es von Hongkong nach Deutschland wandert. Je nachdem kommen noch Kosten für ein 12V Netzteil hinzu, die sich nach ersten Recherchen zwischen 5-10 Euro belaufen. Unabhängig davon, dass in dieser Lieferung das übertrieben starke 5A-Gerät dabei war. Dazu stellt man 2 Regallautsprecher und genießt für kleines Geld (JBL + T-Amp ~ 100-120 Euro) sehr gut klingenden Sound am PC. Mit größeren Regallautsprechern erhält man dagegen vom tiefsten Bass bis zu den feinsten Höhen einen unglaublichen Klang, den selbst 3-stellige Verstärker/AV-Receiver nicht liefern können. Was will man an seinem Schreibtisch mehr? Nur Surround-Sound ist mit digitaler Verstärkung noch nicht praktikabel, aber was Stereo angeht, dürften kleine Digi-Amps mit guten passiven Lautsprechern sicher vermehrt Freunde finden.
Einen kleinen Haken hat das 11 Euro Gerät aus Hongkong dennoch, es erzeugt beim Anschalten einen heftigen Ton an den Lautsprechern, der einen ziemlich erschreckt. Dieser Umstand ist wohl schon bekannt und in einigen Foren, wie in diyaudio.com oder net gibt es einige Workarounds. Ebenso scheint Lepai kontinuierlich neue Revisionen rauszubringen, die immer weiter verbessert werden und neue Extras beinhalten. Ich hab hier scheinbar das günstigste und extra-loseste Gerät in der LP-2020 Version erwischt. Massentauglich sehe ich das Teil daher noch nicht, für Enthusiasten, die einen besseren Klang am Schreibtisch wollen, oder stromsparend große Standlautsprecher betreiben wollen, kann ich das Teil und allgemein diese Technik nur empfehlen.
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