Hätten wir (stellvertretend für die Kleinen Finanzfürze) uns von der Krise erholt? JA!
Hätten sich die Banken ohne die Gelder von der Krise erholt? NEIN!
das sehe ich nicht ganz so. klar hätte ich es schon iwie überlebt, wenn mein kleines sparguthaben verloren wäre, aber ich wäre schon sehr sauer, wenn die ersparnis von jahren weg wäre.
die banken hätten einfach drei finger gestreckt, insolvenz angemeldet, neue namensschilder an die türn geschraubt und weitergemacht, ohne dass die top manager auch nur auf einen cent verzichtet hätten. schließlich gibts ja erstmal die insolvenzmasse zu verteilen und bevor die an kunden des insolventen unternehmens geht, werden erstmal die üppigen gehälter bezahlt. ist ne sauerei, aber im zweifel ist sich nunmal immer jeder selbst der nächste.
naja volksbanken und sparkassen haben ja nur moderat gezockt, deren kunden hätten sogar ihr geld vermutlich behalten und die banken angeschlagen überlebt. und einige banken wurden ja immerhin auch verstaatlicht oder sind über die klinge gesprungen. leider zu wenige.
ich wäre wie gesagt zwar für die rettung im allgemeinen zum schutze der sparer und verhinderung schlimmerer auswirkungen auf die volkswirtschaft gewesen, aber erst nachdem man den verantwortlichen alles, aber wirklich alles bis zur pfändungsgrenze weggepfändet hätte. dabei wären schon ordentliche millionensummen, vermutlich eher milliardensummen zusammengekommen zur entlasung des steuerzahlers. das hätte ich als gerecht empfunden. die verantwortlichen bluten und werden unter garantie nie wieder so eine shice bauen mit dem geld der anleger.
das thema agrarsubvention ist recht umfangreicht. die kleinbauern sind aber nicht deshalb verschwunden. nebenerwerbslandwirt ist heute schlicht unwirtschaftlich. da gibts heute ne ganze menge auflagen und beschränkungen, die sich im kleinen einfach nicht mehr umzusetzen lohnen. dann das molkereimonopol (außerhalb von bayern). die molkereien gängeln die landwirte und drücken die milchpreise bis tief in die verlustzone. ich kenne selbst einen milchbauern, der einen gesunden betrieb hatte und wegen der molkereiauflagen letztlich das milchvieh weggegeben hat. die probleme der kleinen landwirte sind zahlreich, subventionen sind eher nicht dabei.
aus zeitgründen kann ich grad nicht auf alle deine punkte eingehen, von denen die meisten auch durchaus richtig sind, nur so viel möchte ich noch dazu sagen: subventionen können dem grunde nach durchaus sinn machen und sind teileweise sogar wichtig in einem geeinten europa, wo kleinbetriebe wettbewerbsnachteile durch regionale gegebenheiten haben. diese kann man durch den richtigen einsatz von subventionen ausgleichen, um die kleinbetriebe europaweit zu erhalten und nicht auf billiglohnländer zu konzentrieren. das ist die schöne theorie. die realität sieht wie so oft leider nicht ganz so schön aus.
die lösung ist aber imho nicht, subventionen komplett abzuschaffen, sondern das ganze immer wieder neu zu prüfen und die verteilung neu zu regeln. zudem wäre imho eine eu-kommission sinnvoll, die die unterschiedlichen subventionierungen regelt, damit das nicht zu einem wettkampfinstrument gegeneinander verkommt, sondern in gegenseitiger absprache gerecht eingesetzt wird.