Barracuda 7200.11 fällt reihenweise aus
Überall im Internet machen sich Foreneinträge mit Problemen betroffener User breit, die über den Ausfall ihrer Seagate-Festplatten klagen. Betroffen sei vor allem die Barracuda-7200.11-Serie, die völlig unvermittelt nicht einmal mehr im BIOS erkannt wird.
Threads zum seltsamen Verhalten der Festplattenserie des Herstellers Seagate häufen sich überall im Internet. Stets steht die 7200.11er-Serie im Mittelpunkt der Kritik, wobei vor allem das 1-TByte-Modell betroffen sein soll. Festplatten fielen demnach unvermittelt und irreparabel aus, nachdem sie zuvor noch einwandfrei funktionierten. Es ließe sich weder ein Hardwaredefekt feststellen, wie übereinstimmend berichtet wird, noch ein unruhiges Laufgeräusch, ein Klackern oder ein seltsames S.M.A.R.T.-Verhalten. Zum Zeitpunkt des Ausfalls würden alle Seagate-Festplatten korrekt anlaufen, sie werden allerdings nicht im BIOS erkannt oder werden als Massenspeicher mit einer Kapazität von 0 GByte ausgewiesen. Das Booten eines Betriebssystems ist daraufhin nicht mehr möglich. Selbst Laufwerke, die als Nicht-OS-Partition eingesetzt werden, verhindern den Bootvorgang, bis die Laufwerke abgeklemmt werden.
Das Problem betrifft gemäß der zahlreichen Berichte – etwa im MSFN-Forum (siehe auch hier, hier und hier) – alle Betriebssysteme sowie jede denkbare Hardwarezusammenstellung. Einmal betroffen, können die Laufwerke mit normaler Datenrettungssoftware nicht mehr hergestellt werden, wie es heißt. Gemäß den professionellen Datenrettern von Salvation Data handele es sich um ein Firmware-Problem der Festplatten. Betroffen seien gemäß zahlreicher Nutzerberichte vor allem Modelle mit der Firmware SD15; gefertigt wurden diese in Thailand. Aber auch andere Modelle fallen mit dem beschriebenen Verhalten aus.
Die gespeicherten Daten seien laut Salvation Data noch zur Gänze vorhanden und fehlerfrei, ließen sich allerdings nur mit professionellem Equipment auslesen. Bereits betroffene Laufwerke könnten zudem nicht mehr mittels eines Firmwareupdates gerettet werden – ein solches ist nämlich nicht möglich, da die Firmware direkt auf den Plattern gespeichert wurde und ein Zugriff auf diese unmöglich ist.
Im offiziellen Seagate-Forum komme es vermehrt zur Löschung unliebsamer Posts zu dem Thema. Fehlerbeschreibungen würden mit dem Kommentar „self solved“ (selbstständig gelöst) versehen und geschlossen werden. Offiziell ist außerdem weder von einer erhöhten Rücklaufquote noch einem Firmware-Update zu hören. Unter der Hand soll ein Service-Mitarbeiter von Seagate jedoch zugegeben haben, dass die Rücklaufquote der Festplattenserie bei 30 bis 40 Prozent liege, was exorbitant viel wäre. Fällt die Festplatte während der Garantiezeit aus, tauscht Seagate die Modelle problemlos um. Ein Datenverlust bleibt in diesen Fällen jedoch unbehoben.
Wie Seagate gegenüber ComputerBase mitteilte, arbeite man aktuell an einer Stellungnahme, die spätestens morgen zu erwarten sei. Der Hersteller ist sich des Problems also bewusst, wenngleich noch völlig offen ist, wie Seagate reagieren wird und inwieweit dies betroffenen Nutzern zu helfen vermag.
Inzwischen hat sich Seagate zu den Problemen geäußert und bietet betroffenen Kunden eine Lösung an.