Einige Updates für Seagate-Platten online
(Update vom 03.02.2009, siehe unten) Seagate hat sich nach langer Wartezeit zu den weltweit auftretenden Problemen einer ganzen Reihe von Festplatten geäußert. Demnach sind Platten aus gleich vier Serien potentiell betroffen, wie der Hersteller im Knowledge-Base-Artikel 207931 bekannt gab.
Potentiell betroffen sind Festplatten der folgenden Familien:
- Barracuda 7200.11
- DiamondMax 22
- Barracuda ES.2 SATA
- SV35 (Mittlerweile hat Seagate diese Serie aus der Auflistung der betroffenen Platten entfernt)
Da nicht alle Platten jeder Serie das Probleme beherbergen, sollten Besitzer die Modellnummer der eigenen Festplatte überprüfen. Dies kann entweder über den Windows-Gerätemanager oder das kostenlose Programm DriveDetect (Download) erfolgen, das auch die Seriennummer und die Firmware-Version ausliest. Konkret betroffen sind die folgenden Modellnummern.
Kunden, die eine der nach Modell- und Seriennumer potentiell betroffenen Festplatten besitzen, die noch nicht von dem Ausfall betroffen ist, bekommen nach Angabe der Modell- und Seriennummer sowie der Firmware-Revision an die E-Mail-Adresse „discsupport@seagate.com“, sofern das Bios betroffen ist, ein neues Bios zugeschickt, das das Problem behebt.
Kunden, deren Festplatte bereits ausgefallen ist und nicht mehr vom Anwender gerettet werden kann, bekommen ihre Festplatte im Rahmen der Garantie durch Seagate ersetzt. Laut Heise.de bietet Seagate in diesem Fall aus Kulanz auch eine kostenlose Datenrettung an, so dass die eigenen Daten auf die neue Platte übernommen werden. Was mit Kunden passiert, deren Platte außerhalb der Garantiezeit von dem Problem betroffen ist, bleibt vorerst unklar.
Soeben trudelte nun auch die deutsche Pressemitteilung in unser Postfach:
MÜNCHEN — 19. Januar 2009 — Seagate Technology (NASDAQ:STX) hat ein potenzielles Firmware Problem bei bestimmten Produkten festgestellt. Betroffen sind einige Barracuda 7200.11-Festplatten und verwandte Laufwerk-Familien, die auf dieser Produkt-Plattform aufsetzen, die bis Dezember 2008 hergestellt wurden. Unter bestimmten Umständen kann der Anwender nicht mehr auf die Daten zugreifen, während das System hochgefahren wird.*
Für betroffene Produkte bietet Seagate ein kostenloses Firmware-Upgrade an. Welche Produkte betroffen sind, steht auf der Seagate-Support-Webseite unter: http://seagate.custkb.com/seagate/crm/selfservice/search.jsp?DocId=207931.
Das Seagate-Support-Center ist unter 00800-4732-4283 zu erreichen.
Kunden, die Unterstützung brauchen, können auch eine E-Mail an Seagate (discsupport~~seagate.com) senden. Die E-Mail sollte folgende Informationen zur Festplatte enthalten: Modellnummer, Seriennummer und Firmwarenummer. Seagate wird zügig auf die E Mail-Anfrage antworten und eine Anleitung zur Verfügung stellen.
Dieses Problem verursacht keinen Datenverlust, die Daten bleiben auf der Festplatte erhalten. Falls durch dieses Problem kein Zugriff auf die Dateien mehr möglich ist, bietet Seagate einen kostenlosen Recovery-Service an. Seagate wird mit Betroffenen zusammenarbeiten um schnell Abhilfe zu schaffen und um Unterbrechungen für Privatpersonen und Unternehmen möglichst gering zu halten.
Eine Liste mit Telefonnummern des Seagate-Supports und anderen Kontaktmöglichkeiten gibt es unter http://www.seagate.com/www/de-de/about/contact_us/.
*Es gibt jedoch kein Sicherheitsproblem mit diesen Produkten.
Erneut Ärger um die betroffenen Platten. Nachdem auch in unserem Forum über Probleme mit dem kurzzeitig von Seagate zur Verfügung gestellten Firmware-Update berichtet wurde, hat der Hersteller das Update wieder vom Server genommen. Wir raten allen Lesern daher, betroffene Platten derzeit nicht mit dieser Firmware zu flashen, auch wenn sie über andere Quellen noch erhältlich ist.
Die Firmware-Updates für eine Reihe der betroffenen Barracuda-7200.11-Platten sind wieder online (Einstellung Sprache: English). Demnach sind die Firmware-Versionen AD14, SD15, SD16, SD17, SD18 und SD19 von dem bekannten Problem betroffen.
Die neue Firmware wird als ISO-Image zur Verfügung gestellt, das mit Hilfe eines gängigen Brennprogramms auf CD gebrannt wird („Image brennen“ o.ä.). Danach muss der PC von dieser CD gebootet werden (einstellbar im Mainboard-BIOS) und den Anweisungen gefolgt werden.
Updates für den Rest der betroffenen Barracuda-7200.11-Platten befinden sich weiter im Status „In Validation“, ebenso wie die Updates der DiamondMax-22-Serie. Bei den DiamondMax-22-Modellnummern STM31000340AS, STM3750330AS und STM3500320AS sind alle Laufwerke betroffen, deren Firmware MX15 oder höher entspricht. Über die anderen Platten macht Seagate keine Angaben.
Die neueste Firmware („SN06“) für die Barracuda-ES.2-Modelle erhalten betroffene Kunden per Anfrage an „discsupport@seagate.com“.
Nun sind auch die Updates für die verbleibenden Barracuda-Modelle online. Besitzer einer dieser Platten mit der nicht betroffenen Firmware CC oder LC dürfen das Update laut Seagate übrigens nicht durchführen!
Seagate hat den Knowledge-Base-Artikel 207931, der weiterhin nur in Englisch verfügbar ist, leicht überarbeitet. Unter anderem bietet man Kunden, die Modell- und Seriennummer mittels DriveDetect (Download) ausgelesen haben, eine Online-Überprüfung an, anhand derer festgestellt werden kann, ob Modell- und, wenn ja, Seriennummer der eigenen Platte betroffen sind.
Einer ganzen Reihe an Kommentaren in unserem Forum ist allerdings zu entnehmen, dass auch Platten, die aus Sicht der Kunden offensichtlich betroffen sind, von Seagate als nicht betroffen ausgegeben werden.
Fünf Tage nach Veröffentlichung der englischen Update-Seiten bietet Seagate den Knowledge-Base-Artikel sowie die derzeit veröffentlichten Firmware-Updates nun auch auf Deutsch an.
Eine sehr ausführliche Update-Anleitung unseres Lesers Eigenbrötla haben wir direkt unter dieser Meldung angepinnt.
Die Firmware-Updates für die DiamondMax-22-Platten sind nun ebenfalls online (Link 1, Link 2). Bei den Barracuda-7200.11-Platten ist mittlerweile auch die Firmware-Revision AD14 als betroffen vermerkt.
Das Warten hat auch für Besitzer einer Barracuda-ES.2-SATA-Festplatte ein Ende, Seagate hat die Firmware-Updates für betroffene Platten online gestellt. Die Links zum Download sind wie gehabt vorerst nur über die englische Support-Seite erreichbar. Insbesondere die Updates für die ES.2-Serie hatten bis zuletzt für absolutes Unverständnis bei betroffenen Kunden geführt, wurden die E-Mails, mit denen man sich laut Homepage an Seagate wenden sollte, doch lapidar mit der Antwort abgetan, man solle den Instruktionen auf der Seagate-Homepage Folge leisten – und eine E-Mail an den Support schreiben.
Wie sehr Kunden auf verständliche Informationen aus dritter Hand angewiesen waren und sind, zeigt sich unter anderem daran, dass unsere fortlaufend aktualisierte Meldung zum Festplatten-Desaster bei Seagate mittlerweile die Nummer 2 der am häufigsten gelesenen Meldungen auf ComputerBase inne hat. Und auch die Anzahl der Kommentare, in denen sich unsere Leser teilweise mustergültig gegenseitig geholfen haben, spricht Bände.
Vielen Dank an Andreas
für den Hinweis!