Thunderbolt soll ab 2012 optische Verbindungen nutzen
Vor fast einem halben Jahr erschien mit dem aktuellen MacBook Pro das erste Gerät mit Intels Thunderbolt-Technik. Doch noch immer fristet die neue Schnittstelle ein Nischendasein, im kommenden Jahr soll sich dies nach dem Willen des Chipherstellers aber ändern.
Denn mit der für das erste Quartal erwarteten Ivy-Bridge-Plattform sollen dann auch Windows-Systeme mit den entsprechenden Ports ausgestattet werden, wenn auch vermutlich nur PCs mit Z77-Chipsatz. Anders als bislang sollen dann aber optische Verbindungen zum Einsatz kommen.
Ursprünglich sah die unter dem Namen Light Peak entwickelte Schnittstelle solche vor, aus verschiedenen Gründen entschied Intels sich dann aber zur Verwendung von Kupferkabeln für die elektrische Übertragung der Signale. Damit einher ging auch eine Reduzierung der maximalen Kabellänge von zehn auf drei Meter. Nun aber soll die eigentlich angedachte höchstmögliche Länge einer der Gründe für den baldigen Wechsel von elektrischer hin zu optischer Übertragung sein.
Intel zufolge würden sich so ganz neue Anwendungsmöglichkeiten erschließen, konkrete Beispiele wurden aber nicht genannt. Dabei soll auch die Abwärtskompatibilität zu den bisher verwendeten Anschlüssen gewährleistet sein, in den Mini-DisplayPort-Steckern werden dann zusätzlich Elemente zur Übertragung optischer Signale verbaut. Allerdings wird es vorerst keine Steigerung der Geschwindigkeit geben, die derzeit bei zehn Gigabit pro Sekunde und Kanal liegt. Hier liegt der Grund in den bislang verbauten Controllern, die keine Erhöhung erlauben. Erst mit den späteren Generationen sollen maximal 100 Gigabit pro Sekunde und Kanal erreicht werden.
Bei den Preisen für Verbindungskabeln soll es keine Verbesserung geben. Derzeit schlagen sich die benötigten Kupferkabel mit knapp 50 Euro zu Buche, die optischen Pendants dürften deutlich teurer sein – vor allem bei längeren Kabelversionen.
Ein interessanter Nebenaspekt: Beim Vaio Z21 setzt Sony bereits auf eine optische Thunderbolt-Verbindung zwischen Notebook und Power Dock, nutzt dafür aber keinen Mini-DisplayPort. Statt dessen verbaut und verwendet man eine angepasste USB-Schnittstelle – so wie es eigentlich von Intel vorgesehen war.