Weltweiter Handy-Absatz: LG verliert deutlich, ZTE steigt auf
Der weltweite Absatz von Handys hat im dritten Quartal 2011 weniger stark zugenommen als in den Monaten zuvor. In der vierteljährlich von IDC veröffentlichten Studie heißt es sogar, dass es das zweitschwächste Wachstum der letzten zwei Jahre gewesen sei.
In Summe konnten die Hersteller 393,7 Millionen Geräte ausliefern, ein Plus von 12,8 Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum. Dabei gab es erstmals seit längerer Zeit deutliche Verschiebungen unter den fünf größten Herstellern. Während Nokia trotz eines Minus von 3,4 Prozent seinen ersten Platz sowie LG mit einem Rückgang um 25,7 Prozent seinen dritten Platz verteidigen konnte, musste Apple sich mit Rang fünf begnügen.
Zwar konnte das Unternehmen aus Cupertino insgesamt rund ein Viertel mehr iPhones als noch im dritten Quartal 2010 ausliefern – in Summe 17,1 Millionen, konnte der chinesische Hersteller ZTE sich auf den vierten Platz vorschieben. Laut IDC gelang dies in erster Linie durch eine Verdopplung der Smartphone-Auslieferungen in China sowie hohe Absätze von preiswerten Handys und zwei neuen Android-Modellen in den USA.
3Q 2010 | 3Q 2011 | Veränderung | |
---|---|---|---|
Nokia | 110,4 | 106,6 | -3,4% |
Samsung | 71,4 | 87,8 | 23,0% |
LG | 28,4 | 21,1 | -25,7% |
ZTE | 12,1 | 19,1 | 57,9% |
Apple | 14,1 | 17,1 | 21,3% |
Sonstige | 112,5 | 142,0 | 26,2% |
Insgesamt | 348,9 | 393,7 | 12,8% |
LGs deutlichen Verlust erklärt IDC vornehmlich mit einem veralteten Angebot im Bereich der Feature Phones. Aber auch fehlende Neuheiten hätten zu einem Absatzrückgang auf 21,1 Millionen Geräte geführt. Zumindest in Bezug auf die Feature Phones soll es bei Nokia genau andersherum aussehen. Denn bei den Finnen haben diese „normalen“ Handys dafür gesorgt, dass der Absatzrückgang nicht noch deutlicher ausgefallen ist.
Gleiches gilt auch für Samsung. Allerdings konnte der südkoreanische Hersteller nicht nur bei den Feature Phones schneller als der gesamte Markt wachsen, sondern auch im Bereich der Smartphones. Hier hat insbesondere das Galaxy S II für gute Zahlen gesorgt.
3Q 2010 | 3Q 2011 | |
---|---|---|
Nokia | 31,6% | 27,1 % |
Samsung | 20,5% | 22,3% |
LG | 8,1% | 5,4% |
ZTE | 3,5% | 4,9% |
Apple | 4,0% | 4,3% |
Sonstige | 32,2% | 36,1% |
Unterteilt nach Regionen ergibt sich laut IDC ein sehr unterschiedliches Bild. So ist der Markt in Europa leicht geschrumpft, was in erster Linie auf eine Zurückhaltung im Bereich der Smartphones zurückzuführen sei. Kunden hätten hier auf Apples neues iPhone sowie die ersten Windows-Phone-7-Geräte von Nokia gewartet. In Nordamerika konnten zahlreiche Hersteller den Umstand ausnutzen, dass Apple nicht ausreichend viele iPhones bereitstellen konnte. Insbesondere RIM, Samsung und Motorola hätten davon profitiert.
Laut IDC zeige sich immer deutlicher, dass Smartphones der Motor des Handy-Marktes seien. Insbesondere durch Android sowie die Hersteller, die verstärkt darauf gesetzt hätten, sei der Anteil in den beiden vergangenen Jahren immer größer geworden. Zusätzlich hätten Hersteller, die exklusiv auf Smartphones setzen würden, gezeigt, wie wichtig dieses Segment ist.