Android und iOS übernehmen Handheld-Spielemarkt
Die Marktforscher von Flurry haben auf Basis einer Hochrechnung für 2011 und der Analyse der Verkaufszahlen für die vergangenen Jahre festgestellt, dass mobile Spiele für Smartphones jene für dedizierte portable Spielekonsolen deutlich abhängen. Die Absatzentwicklung von Apps schoss demnach seit 2009 durch die Decke.
Die Marktforscher von Flurry haben die Umsatzzahlen von „portablen Spielen“ (hierzu zählen sie Spiele für Sonys PlayStation Portable (PSP), Nintendos (3)DS-Konsole sowie Apps für Smartphones, allen voran iOS- und Android-Geräte) für den US-amerikanischen Markt berechnet. Laut Flurry zeichne sich dabei eine deutliche Entwicklung in den vergangenen Jahren ab, die sehr zum Nachteil der bisher dominanten Systemanbieter Sony und Nintendo führe. Konnten Spiele für Sonys (PSP) und Nintendos DS-Konsole im Jahr 2009 noch insgesamt 81 Prozent des Marktes auf sich vereinen, wird ihr gemeinsamer Anteil am Umsatzkuchen in diesem Jahr wohl auf nur noch 42 Prozent schrumpfen. Apps für iOS und Android konnten ihren Marktanteil im gleichen Zeitraum von etwa 19 Prozent auf vermutlich bald 58 Prozent mehr als verdreifachen. Als Basis für die Zahlen für 2011 dienen Messungen in den ersten zehn Monaten des Jahres sowie eine Hochrechnung für November und Dezember entsprechend der Beobachtungen in den Vorjahren.
Der relative Marktanteil allein ist allerdings wenig aussagekräftig, wenn man die Marktentwicklung nicht auch in absoluten Zahlen misst. Für 2009 beziffert Flurry das Marktvolumen der portable Games in den USA auf 2,7 Milliarden US-Dollar, 2010 sollen es 2,5 Milliarden US-Dollar gewesen sein und Ende 2011 teilen sich die Hersteller und Entwickler ein Volumen von insgesamt rund 3,3 Milliarden US-Dollar auf. Der Umsatz mit iOS- und Android-Apps stieg damit im Jahresverlauf von 500 Millionen (2009) über 800 Millionen (2010) auf nunmehr geschätzt 1,9 Milliarden US-Dollar (2011). Verglichen damit sanken die kombinierten Umsätze für Sony und Nintendo von 2,2 Milliarden über 1,6 Milliarden auf nunmehr 1,4 Milliarden US-Dollar.
Begründen lassen sich die gegenläufigen Entwicklungen, wenn man einerseits die technische Ähnlichkeit zwischen modernen Smartphones und Handheld-Konsolen betrachtet und andererseits die Bezahlmodelle auf beiden Plattformen mit einbezieht. Für die Smartphones spricht dabei vor allem das sogenannte „Freemium“-Modell, bei dem Applikation meist kostenlos oder günstig verkauft werden und zusätzliche Inhalte Geld kosten. Gegenüber den Vollpreisspielen auf portablen Konsolen gilt dieses Bezahlmodell als wesentlich beliebter. Auch wächst die installierte Basis an spielefähigen Smartphones immer stärker. Es ist daher zu erwarten, dass sich die Entwicklung weiter fortsetzt. Dabei bleibt abzuwarten, ob Sony mit der Vita und Nintendo mit der Konsole 3DS, die zuletzt deutlich im Preis gesenkt wurde, gegensteuern können.