Produktionskosten des Kindle Fire höher als Verkaufspreis
Dass Amazon mit dem Verkauf des Kindle Fire keinen Gewinn machen würde, galt schon seit der offiziellen Präsentation des Tablets als nahezu gesichert. Nun haben die Analysten von iHS iSuppli wie schon bei anderen Geräten wie beispielsweise dem iPhone 4S berechnet, was Komponenten und Produktion an Kosten verursachen.
Das Ergebnis: Pro verkauften Gerät macht Amazon allein durch die Kosten für die Hardware einen Verlust von 2,70 US-Dollar. Denn laut der Berechnung kosten allein die einzelnen Komponenten zusammen 185 US-Dollar, hinzu kommen Herstellungskosten in Höhe von 7,10 US-Dollar sowie der Gewinn des Auftragsfertigers von neun US-Dollar. Insgesamt kommen so 201,70 US-Dollar zusammen, denen gegenüber ein Verkaufspreis von 199 US-Dollar steht.
Der tatsächliche Verlust pro Tablet dürfte aber – sofern die von iHS iSuppli genannten Werte annähernd stimmen – deutlich höher liegen. Denn nicht inbegriffen sind weitere Ausgaben für die Entwicklung, Software, die Verwaltung sowie den Vertrieb inklusive Marketingmaßnahmen. Wie hoch die Gesamtkosten sind, lässt sich jedoch nicht genau bestimmen. Klar ist aber, dass Amazon pro Kindle-Fire-Käufer zahlreiche Inhalte zusätzlich verkaufen muss, um durch das Projekt keinen wirtschaftlichen Schaden davonzutragen. Gleiches gilt den Analysten zufolge aber auch für den gleichzeitig vorgestellten günstigen Kindle.
Die mit 87 US-Dollar teuerste Komponenten des Kindle Fire soll das Display inklusive Touch-Sensorik sein. Der verbaute SoC vom Typ OMAP4430 von Texas Instruments soll hingegen lediglich 14,65 US-Dollar kosten, der Speicher nur 22,10 US-Dollar. Die restliche Summe verteilt sich unter anderem auf das WLAN-Modul (4,50 US-Dollar), den Akku (16,50 US-Dollar) und den weiteren Verpackungsinhalt (3,25 US-Dollar).
Wie immer sind solche Berechnungen mit einer gewissen Vorsicht zu genießen, da in den seltensten Fällen die Rahmenbedingungen (Rabatte, tatsächliche Stückzahlen und andere) bekannt sind.