US-Behörden lizenzieren Unreal Engine 3
Um möglichst realistische Simulationsbedingungen zu schaffen, bedienen sich Einrichtungen der US-amerkikanischen Intelligence Advanced Research Projects Activity (IARPA) künftig einer Game-Engine, die eigentlich in Computerspielen wie „Mass Effect 3“ oder „Batman: Arkham City“ Verwendung findet.
Die Rede ist von der Unreal Engine 3 (UE3), die von Epic Games entwickelt wurde. Epic Games und der auf realistische Simulationssoftware spezialisierte Partner Virtual Heroes haben eine Langzeitvereinbarung getroffen, welche unter der Bezeichnung Unreal Government Network (UGN) geführt wird. Im Rahmen der Übereinkunft lizenziert man US-Institutionen und verbündeten Regierungen die Unreal-Engine-Technologie für diverse Plattformen.
Die genauen Lizenzierungskosten sind unbekannt, allerdings soll Virtual Heroes, eine Sparte der Applied Research Associates (ARA), eine Summe von über 10 Millionen US-Dollar von der IARPA erhalten haben. Letztere will die Unreal-Engine für ein Regierungsprogramm namens „Sirius“ nutzen. Dabei handelt es sich um eine Umschreibung für „Serious Games“, also „ernsthafte Spiele“, welche im Rahmen des Programms für Simulationen zu Ausbildungszwecken genutzt werden sollen.
Auch das FBI soll somit künftig mit Hilfe von auf der UE3 erstellten Mehrspielerszenarien seine Agenten für die Verbrechensbekämpfung trainieren. Darüber hinaus sollen Simulationen im medizinischen sowie militärischen Bereich mittels UE3 realisiert werden. Gerade das US-Militär habe aufgrund horrender Ausgaben für das Training der Soldaten ein hohes Interesse an solchen Softwarelösungen, welche auf das erste Live-Training im Realeinsatz vorbereiten und somit die Kosten minimieren könnten.
Virtual Heroes ist unter anderem bekannt für die Armeesimulation „America's Army“ und entwickelte bereits andere Serious Games auf Basis der Unreal Engine, darunter zum Beispiel die Simulation für Ersthelfer in Krisengebieten „Zero Hour“ oder eine Raumfahrtsimulation für die NASA.